Immobiliengiganten, Osteuropa

Österreichs Immobiliengiganten verkaufen in Osteuropa

28.09.2025 - 22:47:02

CPI Europe und CA Immo veräußern Büroimmobilien in Warschau und Prag, um sich auf Premium-Standorte zu konzentrieren und Schulden abzubauen.

Die Zinswende zwingt Branchenriesen wie CPI Europe und CA Immo zum Strategiewechsel. Statt Expansion dominieren jetzt gezielte Verkäufe – ein Paradigmenwechsel nach Jahrzehnten der Dominanz.

Einst prägten österreichische Immobilienkonzerne die Skylines von Warschau bis Budapest. Heute verkaufen sie ihre Filetstücke. Die EZB-Zinswende hat die jahrzehntelange Erfolgsformel der aggressiven Ostexpansion beendet.

Zinswende trifft kapitalintensive Branche hart

Der Schock kam schnell: Nach über einem Jahrzehnt mit Nullzinsen hob die EZB die Leitzinsen seit 2022 drastisch an. Für die kapitalintensive Immobilienbranche bedeutete das: Finanzierungen wurden über Nacht teuer, Projekte mussten neu kalkuliert werden.

Die Folge? Unternehmen müssen ihre Bilanzen stärken und Liquidität sichern. Bewährtes Rezept: Verkauf nicht-strategischer Objekte, um Schulden abzubauen und sich auf ertragsstarke Kernimmobilien zu konzentrieren.

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Konkrete Verkäufe in Warschau und Prag

CPI Europe (ehemals IMMOFINANZ) machte im Juni 2024 den Anfang: 43.000 m² Bürofläche in Warschau gingen an einen polnischen Investor. Das Unternehmen sprach von „Portfoliooptimierung“ – die freigewordene Liquidität soll in innovative Büro- und Handelslösungen fließen.

CA Immo folgte dem Trend: Das „Visionary“-Bürogebäude in Prag wurde verkauft, nachdem bereits Objekte in Belgrad und Budapest den Besitzer wechselten. Die Botschaft ist klar: Qualität statt Quantität.

Vom Pionier zum Portfolio-Manager

Jahrzehntelang galten österreichische Entwickler als treibende Kraft bei der Professionalisierung der osteuropäischen Immobilienmärkte. Sie brachten Kapital, Know-how und internationale Standards in die Region.

Jetzt folgt der Paradigmenwechsel: Statt Wachstum um jeden Preis steht aktives Portfoliomanagement im Fokus. Objekte, die nicht perfekt zur Langfriststrategie passen, werden konsequent abgestoßen.

Lokale Akteure übernehmen die Führung

Den Rückzug der österreichischen Giganten nutzen lokale Investoren. Der Verkauf des IMMOFINANZ-Portfolios an die polnische ECHO Investment Group zeigt den Trend: Heimische Akteure mit exzellenten Marktkenntnissen füllen die Lücken.

Für Osteuropas Immobilienmärkte bedeutet das mehr Diversifizierung und weniger Abhängigkeit von wenigen ausländischen Großinvestoren.

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Ausblick: Fokus auf Premium-Standorte

Der Portfolio-Bereinigungstrend wird sich fortsetzen. Solange die Zinsen hoch bleiben, prüfen Unternehmen ihre Bestände kritisch.

Die neue Strategie: Konzentration auf Top-Lagen in Warschau, Prag und Budapest – besonders auf moderne, energieeffiziente und ESG-konforme Gebäude. Objekte in sekundären Lagen könnten weiter zum Verkauf stehen.

Die Ära der flächendeckenden Expansion ist vorerst beendet. Die Zukunft gehört dem hochselektiven, wertorientierten Management.

@ boerse-global.de