Gewerbeimmobilien, Revolution

Österreichs Gewerbeimmobilien: Revolution durch ESG und Digitalisierung

04.10.2025 - 11:27:02

Der österreichische Gewerbeimmobilienmarkt erlebt einen grundlegenden Wandel: Nachhaltige, zertifizierte Gebäude erzielen Spitzenmieten, während nicht-ESG-konforme Objekte an Wert verlieren. Digitale Vermarktung wird zum Standard.

Der österreichische Gewerbeimmobilienmarkt wandelt sich radikal. Statt passiver Verwaltung dominieren jetzt aktive Strategien mit ESG-Fokus und digitalen Tools. Das Ergebnis: Der Markt spaltet sich in zukunftsfähige Objekte und sanierungsbedürftige Immobilien mit Wertverlustrisiko.

Nach wirtschaftlichen Unsicherheiten stabilisiert sich die Lage wieder. Doch die Spielregeln haben sich fundamental geändert. Experten sind sich einig: Wer heute Gewerbeimmobilien erfolgreich vermarkten will, braucht mehr als nur Lage und Fläche.

ESG wird zum harten Verkaufskriterium

Nachhaltigkeit spaltet den österreichischen Gewerbeimmobilienmarkt sichtbar. Während moderne, zertifizierte Gebäude hohe Nachfrage und stabile Spitzenmieten erzielen, geraten nicht-nachhaltige Objekte unter Druck.

Die drei ESG-Säulen – Environmental, Social und Governance – sind zur bewertungsrelevanten Währung geworden. Investoren und Mieter verlangen Transparenz über CO₂-Fußabdruck und Energieeffizienz, da diese direkt die Betriebskosten beeinflussen.

Anerkannte Zertifikate wie ÖGNI oder BREEAM gelten mittlerweile als Standard. Die EU-Taxonomie-Verordnung verschärft den Druck zusätzlich und beeinflusst die Finanzierung maßgeblich. Objekte ohne ESG-Konformität drohen zu „Stranded Assets“ zu werden – ihrer Wert sinkt durch Sanierungspflichten und mangelnde Nachfrage.

Digitale Tools revolutionieren die Vermarktung

Parallel transformiert die Digitalisierung den gesamten Vermarktungsprozess. Hochauflösende 360-Grad-Besichtigungen, virtuelle Rundgänge und Drohnenaufnahmen gehören zum neuen Standard.

PropTech-Lösungen ermöglichen präzise Zielgruppenanalysen. Statt breite Streuung setzen Vermarkter auf datengestützte Identifikation potenzieller Mieter. Das minimiert Streuverluste und verkürzt Vermarktungszyklen spürbar.

Die professionelle digitale Präsentation wird zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal im Kampf um die besten Mieter und Investoren.

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Büro stark, Logistik konsolidiert

Der Wiener Büromarkt zeigt sich robust trotz Homeoffice-Trend. Die Leerstandsquote liegt bei historisch niedrigen 3,5 Prozent. Unternehmen zahlen gern höhere Mieten für moderne, ESG-konforme Flächen in Top-Lagen.

Anders die Logistikbranche: Nach Jahren als Marktgewinner durchläuft sie eine Konsolidierungsphase. Getrübte Wirtschaftslage führt zu verhaltener Nachfrage und längeren Vermarktungsprozessen. Erschwerend kommt die restriktive Widmungspolitik vieler Gemeinden hinzu, die Entwicklungsflächen verknappt.

Paradigmenwechsel: Qualität statt Quantität

Die Entwicklungen signalisieren einen klaren Paradigmenwechsel. Weg von flächenbasierter, hin zu qualitäts- und serviceorientierter Vermarktung.

Steigende Zinsen, hohe Baukosten und verschärfte EU-Regulierung zwingen Eigentümer, den Wert ihrer Immobilien aktiv zu gestalten. Der Markt teilt sich: zukunftsfähige Objekte versus sanierungsbedürftige Immobilien mit Risiko.

Experten sehen die Talsohle am Investmentmarkt durchschritten. Kapitalstarke Investoren finden wieder attraktive Chancen – legen aber größten Wert auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit.

Was kommt: Flexibilität als neue Währung

Die Trends werden sich weiter verschärfen. Brownfield-Entwicklung – die Sanierung von Bestandsimmobilien – gewinnt an Bedeutung. Sie hilft bei Nachhaltigkeitszielen und bekämpft Flächenmangel in urbanen Zentren.

Der Druck auf Eigentümer älterer Gebäude steigt. Deren Finanzierung und Versicherung werden teurer und schwieriger. Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach flexiblen Mietlösungen, da Unternehmen agil auf Veränderungen reagieren müssen.

Der Gewinner: Wer innovative Konzepte anbietet – von Co-Working bis Sale-and-Lease-Back-Modellen. Langfristig erfolgreich sind jene, die in die drei Säulen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Flexibilität investieren.

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