Österreichischer Bauherr:innenpreis 2025: Diese sieben Projekte überzeugen die Jury
08.12.2025 - 08:50:12Die Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs zeichnete sieben Projekte aus, die vorbildlich zeigen, wie gelungene Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Architekten aussieht. Von innovativen Bildungsbauten in Linz bis zur sensiblen Museumsgestaltung im Burgenland – die Preisträger beweisen: Österreichs Architekturszene denkt nachhaltig, mutig und sozial.
Anders als klassische Architekturpreise würdigt der Bauherr:innenpreis nicht primär die Planer, sondern jene, die Architektur überhaupt erst ermöglichen. Die Auszeichnung gilt der Partnerschaft auf Augenhöhe. Ende November fand die Gala in den historischen Kasematten in Wiener Neustadt statt – eine Wahl mit Symbolkraft, denn das revitalisierte Gemäuer selbst steht für gelungene Transformation.
Aus 112 Einreichungen schafften es 24 Projekte auf die Shortlist. Die international besetzte Jury kürte daraus sieben Gewinner, die die Bandbreite des aktuellen Bauens eindrucksvoll abbilden.
Das HOS House of Schools 1 am JKU Campus hebt universitäres Lernen auf ein neues Level. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) wagte gemeinsam mit querkraft Architekten flexible Raumkonzepte, die weit über klassische Hochschularchitektur hinausgehen. Die Jury lobte den Mut, Standards zu durchbrechen.
Viele Bauherren und Immobilienbesitzer unterschätzen laufende Betriebskosten – das sorgt später für Budget- und Vermarktungsprobleme. Der kostenlose Report „Betriebskosten 2025“ erklärt in 5 Minuten, welche Kosten umlagefähig sind, welche typischen Fallstricke bei Heizung, Warmwasser, Grundsteuer & Co. zu beachten sind und wie Sie Abrechnungen rechtssicher gestalten. Ideal für private und professionelle Eigentümer, die Kosten transparent planen wollen. Kostenloser Download per E‑Mail. Jetzt kostenlosen Betriebskosten-Report herunterladen
Ebenfalls in Linz prämiert: das Domcenter. Die Bischof-Rudigier-Stiftung bewies kulturelles Verantwortungsbewusstsein. Peter Haimerl Architektur und Studio Clemens Bauder zeigten, wie zeitgenössische Eingriffe historische Sakralbauten für die Öffentlichkeit öffnen – ohne ihre Würde zu verletzen.
Private Bauherren beweisen Mut
In Salzburg entstand das Hotel und Wohnen „Am Hirschengrün”. Katharina und Nikolaus Richter-Wallmann realisierten mit LP architektur und Dietrich Untertrifaller Architekten innerstädtische Nachverdichtung mit hoher Aufenthaltsqualität. Das Projekt beweist: Auch im privaten Tourismus ist architektonische Exzellenz möglich.
Die Waldarena Velden in Kärnten zeigt, was Sportvereine leisten können. Der ATUS Velden schuf mit Hohengasser Wirnsberger Architekten eine Sportstätte, die sich sensibel in den Naturraum fügt – weit mehr als bloße Funktionsarchitektur.
Gewerbe trifft Nachhaltigkeit
Die Erweiterung der Firmenzentrale Windkraft Simonsfeld in Ernstbrunn setzt Unternehmenswerte baulich um. Die Windkraft Simonsfeld AG beauftragte jury troy architects, ihre Haltung zu erneuerbarer Energie auch architektonisch zu manifestieren.
In Wien überzeugte der Loft-Flügel der Wiener Städtischen Versicherung. StudioVlayStreeruwitz entwickelte eine bemerkenswerte Lösung für innerstädtische Umnutzung. Das Projekt demonstriert: Kluge Eingriffe in Bestandsgebäude schlagen Abriss.
Das Museum Bezau in Vorarlberg komplettiert die Liste. Der Museumsverein Bezau und Innauer Matt Architekten beweisen: Auch kleine Gemeinden mit begrenzten Budgets können internationale Architektur hervorbringen – wenn das Engagement stimmt.
Jury sucht den „Idealfall”
Die Hauptjury bereiste im Herbst Österreich, um die nominierten Bauten vor Ort zu begutachten. Zur Jury gehörten:
- Anne Beer (Architektin und Professorin, OTH Regensburg)
- Kaye Geipel (Architekturkritiker, Berlin/Brüssel)
- Günter Mohr (Architekt, Wien)
„Architektur beginnt nicht mit dem Entwurf, sondern mit einer Entscheidung”, betonte Geipel. „Jemand erklärt sich bereit, neuen Raum zu schaffen. Ohne diesen ersten Schritt bliebe der Entwurf Skizze.” Die Jury suchte Projekte, bei denen diese Initialzündung zu einem partnerschaftlichen Prozess führte.
Politik unterstreicht gesellschaftliche Relevanz
Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler nutzte die Gala für ein Plädoyer: „Erstmals ist es uns gelungen, Baukultur und Wohnen in einem Ministerium zu verschränken. Jede Bauentscheidung wirkt Jahrzehnte – im Guten wie im Schlechten. Die ausgezeichneten Projekte zeigen: Gute Architektur ist nie nur Form, sondern immer auch Haltung.”
Auch Niederösterreichs Landtagspräsident Karl Wilfing hob die Bedeutung für die regionale Identität hervor. Die Wahl der Kasematten in Wiener Neustadt unterstrich die Botschaft symbolisch.
Drei Trends prägen 2025
Der Bauherr:innenpreis spiegelt aktuelle Verschiebungen in der Branche wider:
Renaissance des Bestands: Mehrere Gewinner (Loft-Flügel, Domcenter) entwickeln Bestehendes weiter statt neu zu bauen. „Umbaukultur” ist das Schlagwort der Stunde.
Private und Vereine als Kulturträger: Neben institutionellen Playern wie BIG oder Wiener Städtischen treten zunehmend Vereine und Stiftungen als mutige Bauherren auf. Das zeigt eine Demokratisierung der Baukultur.
Holz und Hybridbau: Die Materialwahl der Gewinner zeigt den Trend zu nachhaltigen Baustoffen, insbesondere Holz, sowie zu hybriden Konstruktionen, die Ökologie und Ökonomie verbinden.
Für die Immobilienbranche bedeutet das: Der Wert einer Immobilie bemisst sich zunehmend nach baukultureller Qualität und ökologischem Fußabdruck. Projekte, die diese Kriterien ignorieren, haben es schwer – bei Genehmigungen wie bei der Vermarktung.
Was kommt als Nächstes?
Die ausgezeichneten Projekte werden in den kommenden Monaten in einer Wanderausstellung in verschiedenen Architekturhäusern Österreichs zu sehen sein. Für potenzielle Bauherren eine Chance, sich inspirieren zu lassen.
Die ZV hat bereits angekündigt: Der Bauherr:innenpreis 2026 fokussiert noch stärker auf klimaresiliente Stadtentwicklung. Die Einreichungsphase startet voraussichtlich im Frühjahr. Bis dahin setzen die sieben Gewinner von 2025 die Maßstäbe.
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