Österreich: Wohnbau am Boden – Nur noch halb so viele Genehmigungen
14.11.2025 - 17:41:12Österreichs Wohnungsbau steckt in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten mit nur noch 32.100 bewilligten Wohnungen 2024 - ein Rückgang von 56% gegenüber 2017. Experten warnen vor dramatischer Wohnungsknappheit 2026.
Österreichs Wohnbausektor steckt in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten. Die aktuellen Zahlen der Statistik Austria sind alarmierend: 2024 wurden nur noch 32.100 Wohnungen bewilligt – 56 % weniger als im Rekordjahr 2017. Ein toxischer Mix aus hohen Zinsen, explodierenden Baukosten und lähmender Bürokratie droht den Wohnungsneubau auf Jahre auszubremsen.
Die Folgen treffen die Bevölkerung direkt. Während die Einwohnerzahl weiter wächst, schrumpft das Angebot dramatisch. Experten warnen vor einer sozialen Sprengkraft, sollte die Politik nicht sofort gegensteuern.
Historischer Tiefstand: Von 72.500 auf 32.100 Genehmigungen
Der Absturz kommt nicht über Nacht, aber mit voller Wucht. Verglichen mit 2023 sanken die Bewilligungen um weitere 8,5 %. Der Abwärtstrend beschleunigt sich: Prognosen rechnen damit, dass die Zahl der fertiggestellten Wohnungen von 46.000 (2022) auf nur noch 25.000 (2026) einbricht.
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Besonders brisant: Der Bedarf steigt gleichzeitig weiter. Die Ballungszentren wachsen, junge Familien suchen verzweifelt nach leistbarem Wohnraum. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage öffnet sich dramatisch.
Bürokratie-Wahnsinn: 4,3 Milliarden Euro für Auflagen
Neben den wirtschaftlichen Faktoren erstickt die Baubranche an administrativen Hürden. Eine aktuelle Studie der KMU Forschung Austria beziffert den jährlichen Aufwand für bürokratische Auflagen auf 4,3 Milliarden Euro – allein in Gewerbe und Handwerk.
Die größten Probleme:
- Langwierige Genehmigungsverfahren mit unterschiedlichen Regelungen in jedem Bundesland
- Über 70 % der Betriebe berichten von zunehmender Bürokratie in den letzten drei Jahren
- Komplexe Auflagen verzögern Projekte um Monate oder machen sie unwirtschaftlich
Unternehmer kritisieren das Tempo der Entbürokratisierung als viel zu langsam. Im internationalen Vergleich verliert Österreich als Baustandort zunehmend an Attraktivität.
KIM-Verordnung und Zinswende verschärfen die Krise
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich drastisch verschlechtert. Gestiegene Zinsen und explodierende Baukosten machen viele Projekte schlicht unrentabel. Die Finanzierung wird zum Nadelöhr – sowohl für Bauträger als auch für private Bauherren.
Verschärft wurde die Lage durch die KIM-Verordnung, die seit 2022 strenge Kreditregeln vorschrieb:
- Mindestens 20 % Eigenkapital bei Wohnkrediten
- Maximale Schuldendienstquote von 40 %
- Vorsichtige Kreditvergabe der Banken auch nach Auslaufen der Verordnung im Juni 2025
Diese Hürden haben viele potenzielle Käufer aus dem Markt gedrängt. Banken agieren weiterhin zurückhaltend, selbst wenn die Verordnung nicht mehr gilt.
Regierungspaket: Zwei Milliarden gegen die Krise
Die Bundesregierung reagiert mit einem umfassenden Wohn- und Baupaket über zwei Milliarden Euro. Kernstück ist die “Wohnbaumilliarde” – ein Zweckzuschuss für die Bundesländer bis 2026.
Die Maßnahmen im Überblick:
- Förderung von Neubau und Sanierung für Miet- und Eigentumswohnungen
- Streichung der Grundbuch- und Pfandrechtseintragungsgebühren für das erste Eigenheim
- Höhere Abschreibungen für Wohngebäude als steuerlicher Anreiz
Branchenvertreter begrüßen die Initiative, äußern aber Zweifel an der Wirkung. Die Maßnahmen könnten zu spät kommen, um den prognostizierten Einbruch 2025/2026 abzuwenden.
2026: Das Jahr der Wohnungsknappheit
Die eigentliche Katastrophe steht noch bevor. Der aktuelle Bewilligungsrückgang schlägt erst mit Verzögerung auf den Markt durch. Für 2026 erwarten Experten eine dramatische Zuspitzung, besonders in Wien und anderen Ballungszentren.
Die Konsequenzen sind absehbar:
- Verschärfte Wohnungsknappheit in städtischen Gebieten
- Explodierende Mietpreise durch zu geringes Angebot
- Soziale Verwerfungen durch fehlenden leistbaren Wohnraum
Eine Markterholung wird frühestens 2027 erwartet – wenn überhaupt. Bis dahin bleibt die zentrale Frage: Kann die Politik schnell genug gegensteuern, um eine soziale Krise zu verhindern? Die Zeit läuft davon.
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