Österreich steuert auf 7.000 Firmenpleiten zu
05.12.2025 - 01:29:11Wien verzeichnet für 2025 einen historischen Höchststand bei Unternehmensinsolvenzen. Der Bau- und Immobiliensektor kollabiert unter Zinsdruck und Nachfrageeinbruch. Die erhoffte Erholung im zweiten Halbjahr blieb aus.
Die neuesten Zahlen des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) bestätigen das Befürchtete: Nach den ersten drei Quartalen wurden bereits 5.120 Unternehmensinsolvenzen registriert – ein Plus von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr rechnen Experten mit bis zu 7.000 Fällen.
Damit erreicht die Alpenrepublik ein Niveau, das an die Krisenjahre der frühen 2000er erinnert. Karl-Heinz Götze, Leiter der KSV1870 Insolvenz, warnte bereits im Herbst: „Die Unternehmen kommen in Zeiten einer internationalen Omnikrise kaum zur Ruhe.”
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Trotz steigender Fallzahlen sanken die Verbindlichkeiten dramatisch: um fast 60 Prozent auf rund 6,4 Milliarden Euro. Der Grund? Es fehlen neue Milliarden-Insolvenzen wie die der Signa Holding.
Stattdessen trifft es nun die breite Masse der kleinen und mittleren Unternehmen. Was für die strukturelle Gesundheit der Volkswirtschaft noch gefährlicher ist als einzelne Großpleiten.
Brennpunkt Bauwirtschaft: Der perfekte Sturm
Der Bau- und Immobiliensektor steht unter beispiellosem Druck. Bereits im ersten Quartal explodierte die Insolvenzrate im Grundstücks- und Wohnungswesen um 62 Prozent. Diese Dynamik hält bis heute an.
Die toxische Mischung:
- Zinswende – In der Niedrigzinsphase geplante Projekte sind nicht mehr finanzierbar
- KIM-Verordnung – Strenge Kreditvergaberichtlinien würgen die Nachfrage ab
- Kostendruck – Lohn- und Energiekosten vernichten die Margen
Besonders gefährlich: Wenn ein Generalunternehmer fällt, reißt er Subunternehmer vom Installateur bis zum Elektriker mit in den Abgrund. Diese Dominoeffekte beschleunigen die Krise.
Imfarr-Pleite als Warnsignal
Der Fall der Imfarr Beteiligungs GmbH vom 23. Juli 2024 markierte eine Zäsur. Mit Passiva von 604 Millionen Euro gehörte die Insolvenz zu den größten Brocken des Vorjahres.
Die Nachbeben sind heute noch spürbar: Banken vergeben extrem restriktiv Kredite an Immobilienentwickler. Selbst gesunde Unternehmen kämpfen mit der Refinanzierung – was die aktuelle Insolvenzwelle weiter befeuert.
Ausblick 2026: Der harte Winter wird bleiben
Ökonomen erwarten keine schnelle Entspannung. Die Insolvenzzahlen dürften sich im ersten Halbjahr 2026 auf dem aktuellen Niveau stabilisieren, bevor langsam Besserung einsetzt.
Entscheidend wird: Lockert die EZB die Zinszügel weiter? Greifen staatliche Impulse wie das Baukonjunkturpaket endlich?
Für österreichische Unternehmer bleibt vorerst nur eine Strategie: Liquidität sichern und überleben. Der “harte Winter” der Bauwirtschaft ist im Dezember 2025 endgültig Realität geworden.
Kennzahlen auf einen Blick:
- Insolvenzen Q1-Q3 2025: 5.120 (+5,5%)
- Prognose Gesamtjahr: ca. 7.000 Fälle
- Passiva Q1-Q3: 6,4 Mrd. Euro (-58,3%)
- Stärkster Zuwachs: Grundstücks-/Wohnungswesen
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