Wohnbau-Milliarde, Mietexplosion

Österreich startet Wohnbau-Milliarde gegen Mietexplosion

29.09.2025 - 10:07:02

Österreich investiert eine Milliarde Euro in bezahlbaren Wohnraum, während in Deutschland 84 Prozent der Bürger stärkere staatliche Eingriffe gegen hohe Mieten fordern.

Die österreichische Regierung pumpt eine Milliarde Euro in den Wohnbau. Das Ziel: Explodierenden Mieten den Kampf ansagen und leistbaren Wohnraum schaffen. Parallel dazu fordern in Deutschland 84 Prozent der Bürger mehr staatliche Eingriffe gegen überhöhte Mieten.

Eine Milliarde für bezahlbares Wohnen

Österreich setzt auf ein umfassendes Wohn- und Baupaket. Die „Wohnbaumilliarde“ fließt als Zweckzuschuss zwischen 2024 und 2026 an die Bundesländer. 780 Millionen Euro gehen in die Neubauförderung durch gemeinnützige Bauvereinigungen und gewerbliche Bauträger. Weitere 220 Millionen Euro landen in der Sanierung von Mietwohnungen.

Die Länder können zusätzlich zinsgestützte Darlehen bis zu 200.000 Euro mit maximal 1,5 Prozent Zinsen vergeben. Steuerliche Anreize versüßen das Paket: beschleunigte Abschreibung für ökologische Neubauten und der Wegfall von Grundbuch-Gebühren für Eigenheime bis 500.000 Euro.

Ein „Handwerkerbonus PLUS“ mit bis zu 2.000 Euro pro Jahr soll private Renovierungen ankurbeln. Die Botschaft ist klar: Österreich will die Baukonjunktur wieder in Schwung bringen.

Deutsche fordern Mietpreisdeckel

In Deutschland herrscht Alarmstimmung. Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt: 84 Prozent der Deutschen finden die Mieten zu hoch oder viel zu hoch. Die Folgen sind drastisch – Verzicht auf Urlaub, verschobene Familienplanung, gestrichene Freizeitaktivitäten.

Was wollen die Deutschen? 41 Prozent fordern mehr Sozialwohnungen, 35 Prozent einen bundesweiten Mietpreisdeckel. Fast ein Drittel will eine stärkere allgemeine Wohnbauförderung durch Zuschüsse oder günstigere Kredite.

Die Bundesregierung reagiert mit Rekordsummen für den sozialen Wohnungsbau bis 2029. Einzelne Länder legen nach: Rheinland-Pfalz verdoppelt seine Fördermittel, Schleswig-Holstein stellt 400 Millionen Euro für 2025 bereit.

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Gemeinnützige als Hoffnungsträger

Gemeinnützige Bauvereinigungen spielen eine Schlüsselrolle. In Österreich errichten sie über 80 Prozent aller neuen leistbaren Wohnungen. Ihre Mieten liegen deutlich unter den frei finanzierten – eine spürbare Entlastung für Mieter.

Wien treibt das Modell „Gemeindebau Neu“ voran. Bis 2025 entstehen 5.700 neue Wohnungen für rund 13.000 Menschen. Auch in Deutschland setzen Bund und Länder auf Genossenschaften und sozialen Wohnungsbau.

Unterschiedliche Wege, gleiches Ziel

Österreich kombiniert steuerliche Erleichterungen für private Käufer mit direkten Zuschüssen für gemeinnützige Bauträger. Deutschland fokussiert sich stärker auf den sozialen Mietwohnungsbau.

Doch beide Ansätze haben ihre Tücken. Kritiker bemängeln in Österreich, dass die Maßnahmen auch Besserverdienenden zugutekommen. In Deutschland bleibt fraglich, ob die Fördermittel bei steigenden Baukosten ausreichen.

Die hohe Nachfrage nach Fördermitteln zeigt den enormen Bedarf. In Schleswig-Holstein liegen bereits Interessenbekundungen über eine Milliarde Euro vor.

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Langstreckenlauf gegen Wohnungsnot

Die Initiativen sind wichtige Signale, aber nur der Anfang. In Österreich läuft das Baupaket bis 2026, das Mietpaket startet im Januar 2026. Deutschland wird die Debatte über Mietpreisdeckel und sozialen Wohnungsbau weiter verschärfen.

Der Erfolg hängt davon ab, ob bürokratische Hürden fallen und Investoren trotz schwieriger Marktlage für bezahlbaren Wohnraum gewonnen werden können. Die Wohnungsnot bleibt eine zentrale Herausforderung beider Länder.

@ boerse-global.de