Reparatur-Prämie, Deutschland

Österreich startet neue Reparatur-Prämie - Deutschland wartet weiter

18.10.2025 - 13:01:02

Österreich führt ab Dezember neue staatliche Förderung für Gerätereparaturen ein, während Deutschland weiter auf regionale Programme setzt. Kritik an föderaler Zersplitterung wächst.

Österreich legt vor: Ab Dezember können Bürger wieder staatliche Zuschüsse für Geräte-Reparaturen beantragen. Die neue “Geräte-Retter-Prämie” ersetzt den erfolgreichen Reparaturbonus, der im Mai wegen ausgeschöpfter Mittel gestoppt wurde. Deutschland hingegen bleibt beim regionalen Flickenteppich – eine Bundeslösung ist nicht in Sicht.

Österreich fokussiert auf Haushaltsgeräte

Das neue Programm konzentriert sich gezielt auf Haushaltsgeräte. Smartphones und Fahrräder fallen diesmal weg – obwohl sie beim Vorgänger sehr beliebt waren. “Ein effizienter Anreiz zur Ressourcenschonung”, so Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP). Fast eine Million Österreicher nutzten bereits den ersten Reparaturbonus.
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Die genauen Förderhöhen werden in den kommenden Wochen bekanntgegeben. Start ist wie geplant im Dezember.

Deutsche Länder machen vor – der Bund bremst

In Deutschland läuft es anders: Kein bundesweites Programm, dafür erfolgreiche Länderinitiativen. Berlin, Thüringen und Sachsen zeigen, wie groß der Bedarf ist.

Besonders Berlin überrascht: Der “ReparaturBONUS” war so erfolgreich, dass die Mittel für 2025 bereits Mitte des Jahres aufgebraucht waren. Die Koalition reagierte und stellte für 2026 und 2027 jeweils 1,25 Millionen Euro bereit.

Die Förderung: 50 Prozent der Reparaturkosten, maximal 200 Euro pro Gerät.

Warum der Bund zögert

Die Bundesregierung verweist auf die angespannte Haushaltslage. Ein bundesweiter Bonus nach Thüringer Vorbild würde jährlich rund 34 Millionen Euro kosten. Bei einer Ausweitung auf Fahrräder und Möbel könnten es sogar bis zu zwei Milliarden Euro werden.

Statt direkter Zuschüsse prüft Berlin alternative Modelle: einen von Herstellern finanzierten Fonds oder die Unterstützung von Repair-Cafés.

Zwei Länder, zwei Strategien

Der Vergleich zeigt unterschiedliche politische Ansätze. Österreich schafft einheitliche Bedingungen für alle Bürger. Deutschland produziert einen regionalen Flickenteppich – ob jemand Förderung erhält, hängt vom Wohnort ab.

Die Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert diese Zersplitterung scharf und fordert eine ambitionierte Bundesregelung.

Was kommt als nächstes?

Österreich will pünktlich im Dezember starten. Deutschland wartet weiter: Umweltministerin Steffi Lemke kündigte zwar ein nationales Reparaturgesetz an, ein konkreter Entwurf liegt aber nicht vor.

Die hohe Nachfrage in Berlin, Sachsen und Thüringen zeigt deutlich: Die Bürger wollen reparieren – wenn die finanziellen Hürden fallen. Ob die Bundesregierung das österreichische Vorbild zum Umdenken bringt, bleibt offen.

@ boerse-global.de