Milliarden-Wohnbauoffensive, Regierung

Österreich startet Milliarden-Wohnbauoffensive

26.09.2025 - 14:41:01

Die Regierung stellt zwei Milliarden Euro für gemeinnützige Bauvereinigungen bereit, um bis 2026 rund 25.000 günstige Wohnungen zu schaffen und die Krise am Wohnungsmarkt zu bekämpfen.

Die Regierung beschloss diese Woche ein zwei Milliarden Euro schweres Konjunkturpaket für den kriselnden Wohnungsmarkt. Gemeinnützige Bauvereinigungen sollen bis 2026 zehntausende günstige Wohnungen schaffen.

Der Beschluss reagiert auf die dramatische Lage am Wohnungsmarkt: Steigende Baukosten, hohe Zinsen und Wohnungsmangel setzen Mieter und Käufer unter Druck. Die Politik setzt dabei vor allem auf gemeinnützige Bauträger als Gegenpol zur Spekulation.

Eine Milliarde fließt direkt in den Wohnungsbau

Das Kernstück bildet ein Zweckzuschuss von einer Milliarde Euro an die Bundesländer. 780 Millionen Euro gehen in den Neubau, 220 Millionen in die Sanierung bestehender Mietwohnungen.

Die Ziele sind ambitioniert: 25.000 neue oder sanierte Wohneinheiten sollen entstehen. Davon 20.000 durch Neubau, 5.000 durch Sanierung. Zusätzlich können Länder zinsgünstige Darlehen bis 200.000 Euro mit maximal 1,5 Prozent Zinsen vergeben.

Warum gemeinnützige Bauträger im Fokus stehen

GBVs arbeiten nach dem Prinzip der Kostenmiete statt Gewinnmaximierung. Das sichert dauerhaft leistbaren Wohnraum und verhindert Spekulation. Während private Bauträger wegen hoher Zinsen Projekte verschieben, bleiben gemeinnützige Träger aktiv.

Die Regierung will diese Krisenresistenz nutzen: Gemeinnützige sollen antizyklisch bauen, wenn der private Markt schwächelt. Branchenvertreter begrüßen diese Stärkung des sozialen Wohnbaus.

Ökologie und Kommunen erhalten neue Werkzeuge

Das Paket verknüpft Förderungen mit Nachhaltigkeitszielen. Photovoltaikanlagen werden bei geförderten Projekten zur Pflicht. Steuerliche Anreize sollen klimafreundliche Sanierungen vorantreiben.

Parallel erhalten Bundesländer mehr Kompetenzen gegen Bodenspekulation. Leerstands- und Zweitwohnsitzabgaben sollen lokalen Wohnungsmangel bekämpfen.

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Rettungsanker für die kriselnde Bauwirtschaft

Die Offensive kommt zur rechten Zeit. Das Wirtschaftsforschungsinstitut prognostizierte für 2024 einen realen Rückgang der Bauinvestitionen. Gestiegene Material- und Energiekosten sowie hohe Zinsen würgen Projekte ab.

Experten bewerten den gemeinnützigen Fokus als effektiven Hebel gegen Mietpreissteigerungen. Kritiker warnen allerdings vor verzögerten Wirkungen und fordern unbürokratische Umsetzung in den Ländern.

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Erste Projekte stehen bereits in den Startlöchern

Nach dem Nationalratsbeschluss sind die Bundesländer am Zug. Die ersten Mittel sollen in den kommenden Monaten fließen. Kärnten, Tirol und die Steiermark haben bereits erste Spatenstiche für geförderte Projekte angekündigt.

Langfristig will die Regierung die Eigentumsquote erhöhen und günstigen Mietraum dauerhaft sichern. Die nächsten zwei bis drei Jahre werden zeigen, ob die Milliarden-Offensive die erhoffte Wende bringt.

@ boerse-global.de