StVO-Novelle, Mobilität

Österreich: Neue StVO-Novelle stärkt aktive Mobilität

01.12.2025 - 07:40:12

Die geplante Verkehrsreform zielt auf mehr Sicherheit für Radfahrer ab, fordert Tempo- und Reifenvorgaben für E-Scooter und will Bewegung im Alltag fördern.

Die Begutachtungsfrist zur 36. StVO-Novelle endete am Freitag. Während neue VCÖ-Daten eine 24-prozentige Reduktion bei Kopfverletzungen zeigen, bleiben Hände, Arme und Beine mit 93 Prozent aller Radunfälle die Hauptleidtragenden. Die geplanten Regelungen könnten hier einen Wendepunkt markieren.

Was bedeutet das konkret für Radfahrer und Fußgänger? Die Novelle verspricht mehr als nur neue Verkehrsschilder: automatisierte Zufahrtskontrollen für verkehrsberuhigte Zonen, strengere E-Scooter-Regeln und eine Neuordnung des öffentlichen Raums nach niederländischem Vorbild.

E-Scooter: Tempo runter, Reifen größer

Der VCÖ fordert in seiner Stellungnahme vom 28. November eine Begrenzung auf 20 km/h – wie bereits in Deutschland und der Schweiz Standard. Besonders brisant: Die geforderte Mindestreifengröße für neue Modelle.

Kleine Hartgummireifen auf Kopfsteinpflaster übertragen Vibrationen ungefiltert auf Handgelenke, Ellbogen und Schultern. Biomechaniker warnen seit Jahren vor den Langzeitfolgen. Die technischen Vorgaben könnten E-Scooter endlich ergonomischer machen – ein unterschätzter Faktor für die Akzeptanz als Alltagsverkehrsmittel.

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Automatisierte Zufahrtskontrollen sollen Gemeinden künftig helfen, verkehrsberuhigte Zonen oder Null-Emissionszonen durchzusetzen. Was in den Niederlanden bereits funktioniert, könnte auch österreichische Innenstädte verändern.

Die 93-Prozent-Lücke: Wo Helme nicht helfen

Die VCÖ-Analyse vom 26. November offenbart ein paradoxes Bild. Kopfverletzungen sinken deutlich – doch 93 Prozent der Spitalspatienten kommen mit Verletzungen an Extremitäten in die Notaufnahme:

  • Hände und Arme
  • Schultern und Ellbogen
  • Füße und Beine

Stürze führen häufig zu Frakturen oder Bänderverletzungen, die das Risiko für posttraumatische Arthrose erhöhen. Die Konsequenz? Der VCÖ fordert “unfallvermeidende Maßnahmen” statt reiner Schadensbegrenzung: fehlerverzeihende Radinfrastruktur und physische Trennung vom Autoverkehr.

Nur wenn das Sturzrisiko sinkt, kann Radfahren sein volles Potenzial als gelenkschonender Sport entfalten – ohne dass Verletzungsrisiken den gesundheitlichen Nutzen zunichtemachen.

“Motion is Lotion” trifft Gesetzgebung

Die Novelle könnte zum Katalysator für Alltagsbewegung werden. Sichere Räume für Fußgänger und Radfahrer senken die Schwelle, die von der WHO empfohlenen 150 Minuten moderater Aktivität pro Woche zu erreichen.

Besonders E-Bikes profitieren von der Regelungsoffensive. Die elektrische Unterstützung glättet Belastungsspitzen beim Anfahren oder am Berg – ideal für Menschen mit leichten Gelenkproblemen. Die langsameren E-Scooter würden zudem ältere Fußgänger weniger verunsichern, die sich aus Angst oft aus dem öffentlichen Raum zurückziehen.

Bewegungsmangel gilt als Hauptrisikofaktor für Arthrose. Gelenkknorpel braucht Be- und Entlastung, um mit Nährstoffen versorgt zu werden. Studien zeigen: Menschen in fahrradfreundlichen Umgebungen bewegen sich messbar mehr.

Vom Gym in den Alltag

Die Fitness-Branche beobachtet die Entwicklung genau. Der Trend verschiebt sich von isolierten Workouts zu “Functional Mobility” im Alltag. Wenn der Arbeitsweg sicher mit dem Rad zurückgelegt werden kann, wird dies zunehmend als Gesundheitsvorsorge begriffen.

Die neuen Unfalldaten dürften auch die Nachfrage nach Schutzausrüstung ankurbeln. Gelenkprotektoren für Pendler und ergonomisches Fahrradzubehör könnten zum Standard werden.

Was kommt 2026?

Das Mobilitätsministerium sichtet nun die Stellungnahmen, bevor der endgültige Gesetzestext ins Parlament kommt. Ein Inkrafttreten wird für Frühjahr 2026 erwartet.

Entscheidend wird sein, wie Gemeinden die neuen Befugnisse nutzen. Automatisierte Zufahrtskontrollen bieten Potenzial – doch zwischen Gesetzestext und gelebter Verkehrswende liegt oft ein weiter Weg. Die niederländischen Städte haben gezeigt, dass konsequente Umsetzung nicht nur die Luftqualität verbessert, sondern messbare Effekte auf die Volksgesundheit hat.

Für die Gelenke der Nation wäre es – im wahrsten Sinne – ein Schritt in die richtige Richtung.

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