Österreich: Milliarden-Konjunkturpaket gegen Rezession beschlossen
29.09.2025 - 07:49:02Die Bundesregierung verdoppelt Investitionsfreibeträge auf 20 Prozent und stellt 150 Millionen Euro für energieintensive Betriebe bereit, um die anhaltende Rezession zu bekämpfen.
Die Bundesregierung stemmt sich mit einer Milliarde Euro gegen die hartnäckige Wirtschaftskrise. Das heute verabschiedete Paket verdoppelt den Investitionsfreibetrag und soll stagnierende Unternehmen zu schnellen Investitionen bewegen.
Während andere EU-Länder bereits wieder wachsen, steckt Österreich weiter in der Rezession fest. Die Inflation liegt bei 4,1 Prozent – fast doppelt so hoch wie der EU-Durchschnitt. Der Internationale Währungsfonds sagt Österreich als einzigem westlichen Industrieland auch für 2025 eine Rezession voraus.
Investitionsfreibetrag wird verdoppelt
Ab 1. November können Unternehmen deutlich mehr Steuern sparen. Der allgemeine Investitionsfreibetrag steigt von 10 auf 20 Prozent. Bei Öko-Investitionen sogar von 15 auf 22 Prozent.
„Das schafft einen eindeutigen Anreiz, Investitionen zu tätigen und Investitionen vorzuziehen“, erklärt Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Alle Unternehmen mit betrieblichen Einkünften können profitieren – unabhängig von ihrer Rechtsform.
Die wichtigsten Bedingungen:
* Wirtschaftsgüter müssen mindestens vier Jahre genutzt werden
* Maximale Förderung: 1 Million Euro pro Betrieb und Jahr
* Gebäude und fossile Energieanlagen sind ausgeschlossen
Energieintensive Betriebe erhalten Soforthilfe
Besonders unter Druck stehende Industrieunternehmen bekommen zusätzliche Unterstützung. 150 Millionen Euro fließen in den nächsten zwei Jahren an energieintensive Betriebe, die unter den hohen Stromkosten leiden.
Parallel investiert die Regierung über 100 Millionen Euro in den Breitbandausbau. Diese digitale Offensive soll Österreich als Wirtschaftsstandort für die Zukunft rüsten.
Kampfansage an den „Österreich-Aufschlag“
Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) geht ein brisantes Thema an: Viele Produkte kosten in Österreich grundlos mehr als in Deutschland. „Wir werden auf EU-Ebene gegen diese unfaire Preisgestaltung vorgehen“, kündigt er an.
Bleibt der Erfolg aus, schließt die Regierung auch nationale Maßnahmen nicht aus. Der Handelsverband begrüßt diese Initiative bereits.
Finanzierung ohne neue Schulden
Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) stellt klar: Das Paket wird durch Umschichtungen im Budget finanziert. Neue Schulden sind wegen des laufenden EU-Defizitverfahrens tabu.
Die Kostenverteilung:
* 220 Millionen Euro für den verstärkten Investitionsfreibetrag
* 150 Millionen Euro für Energiehilfen
* 100+ Millionen Euro für Breitbandausbau
Analysten bewerten das Paket als wichtiges Signal, warnen aber: Bei der angespannten Budgetlage sind keine umfassenderen Konjunkturmaßnahmen möglich.
Vorzieheffekte zum Jahresende erwartet
Unternehmen müssen jetzt schnell handeln. Wer noch in diesem Jahr investiert, kann bereits von der erhöhten Förderung profitieren. Experten rechnen mit einem deutlichen Investitionsschub zum Jahresende.
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Die Regierung will die Inflation bis Ende 2026 auf zwei Prozent drücken. Ob das Milliarden-Paket dafür ausreicht, werden die kommenden Monate zeigen.