Mietpreise, Rekordniveau

Österreich: Mietpreise erreichen Rekordniveau

30.11.2025 - 23:10:12

Wien durchbricht erstmals die 21-Euro-Marke bei Mietpreisen, während Neubauprojekte stark zurückgehen. Experten sehen keine baldige Entspannung der angespannten Marktlage.

Die Lage am österreichischen Wohnungsmarkt spitzt sich dramatisch zu. Neue Daten zeigen: Während die Neubauzahlen einbrechen, explodieren die Mieten in den Städten. In Wien müssen Mieter bei Neuverträgen so tief in die Tasche greifen wie noch nie.

Wien durchbricht die 21-Euro-Marke

Die Zahlen der Immobilienplattform ImmoScout24 schockieren. Die Angebotspreise für Mietwohnungen sind 2025 im Bundesschnitt um 6 Prozent gestiegen – auf durchschnittlich 15,20 Euro pro Quadratmeter. Doch dieser Wert verschleiert die wahre Dramatik in den Ballungszentren.

In Wien verteuerten sich die Bruttomieten innerhalb eines Jahres um massive 10 Prozent. Erstmals wurde die Marke von 21,00 Euro pro Quadratmeter durchbrochen. Eine 70-Quadratmeter-Wohnung kostet damit monatlich rund 1.471 Euro – für viele Haushalte kaum noch stemmbar.

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Die Preisentwicklung in anderen Bundesländern:

  • Salzburg: Plus 9 Prozent auf 19,90 Euro/m²
  • Tirol: Plus 5 Prozent auf 20,90 Euro/m² (zweitteuerstes Bundesland)
  • Oberösterreich: Plus 10 Prozent auf 12,60 Euro/m²
  • Burgenland: Minus 7 Prozent auf 11,70 Euro/m² (günstigstes Bundesland)

Der perfekte Sturm am Wohnungsmarkt

Was treibt die Preise derart nach oben? Die Antwort ist ebenso einfach wie bedrohlich: Extrem hohe Nachfrage trifft auf schrumpfendes Angebot.

Markus Dejmek, Geschäftsführer von ImmoScout24 Österreich, beschreibt die Situation nüchtern: „2024 war das Jahr dramatischer Veränderungen am Markt hin zur Miete, 2025 ist das Jahr der Stabilisierung im neuen Normalzustand.”

Dieses „neue Normal” bedeutet: Die Nachfrage ist 2025 auf dem extrem hohen Vorjahresniveau geblieben (plus 25 Prozent gegenüber 2023), während das Angebot weiter sinkt. Besonders brisant: Rund die Hälfte aller Mietwohnungen ist befristet – in Wien sogar 70 Prozent. Mieter zahlen nicht nur Rekordpreise, sie bekommen auch keine langfristige Perspektive.

Neubau-Pipeline trocknet aus

Hinter der Preisexplosion steckt eine tieferliegende Krise. Die Zahl der Baubewilligungen und Fertigstellungen ist 2025 deutlich zurückgegangen. Hohe Baukosten und Finanzierungsschwierigkeiten haben viele Projekte gestoppt.

Die Folgen zeigen sich jetzt drastisch: Menschen, die eigentlich kaufen wollten, können sich wegen hoher Zinsen und strenger Kreditrichtlinien kein Eigentum leisten. Sie drängen auf den Mietmarkt und heizen den Wettbewerb weiter an. Experten prognostizieren für 2026 unter 50.000 fertiggestellte Einheiten – ein historischer Tiefstand, der die Knappheit weiter verschärfen dürfte.

Politische Gegenmaßnahmen greifen nicht

Im März 2025 versuchte die Politik gegenzusteuern. Das 4. Mietrechtliche Inflationslinderungsgesetz fror die Richtwert- und Kategoriemieten für 2025 ein und deckelt Erhöhungen 2026 auf maximal 5 Prozent.

Doch die „Mietpreisbremse” hat einen Haken: Sie greift nur bei Altbauverträgen und im genossenschaftlichen Sektor. Bei freien Mietzinsvereinbarungen im Neubau – wo die massivsten Preissteigerungen stattfinden – läuft sie ins Leere. Die Schere zwischen geschützten Altbestandsmietern und Wohnungssuchenden am freien Markt öffnet sich damit immer weiter.

2026: Keine Entwarnung in Sicht

Experten geben wenig Hoffnung auf Besserung. Die Kombination aus rückläufiger Bautätigkeit und anhaltendem Zuzug in die Ballungsräume wird den Druck aufrechterhalten.

Solange der Neubaumotor stottert und Finanzierungen für Eigentum unerschwinglich bleiben, bleibt der Markt in Wien, Salzburg und Innsbruck fest in Vermieterhand. Wohnungssuchende müssen sich auf längere Suchzeiten und Kompromisse bei Lage oder Wohnfläche einstellen.

Die soziale Sprengkraft des Themas Wohnen dürfte 2026 zum dominierenden innenpolitischen Streitpunkt werden.

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