Immobilienpreise, Plus

Österreich: Immobilienpreise steigen wieder um 2,8 Prozent

25.09.2025 - 17:35:02

Immobilienpreise in Österreich verzeichnen deutliches Plus von 2,8 Prozent im ersten Halbjahr 2025, während die Neubauaktivität um 30 Prozent einbricht. Günstigere Kredite und höhere Löhne befeuern die Nachfrage.

Die „Eiszeit am Immobilienmarkt“ ist vorbei. Nach einer längeren Abkühlungsphase ziehen die österreichischen Immobilienpreise wieder kräftig an – während gleichzeitig drastisch weniger neue Wohnungen gebaut werden.

Aktuelle Daten der Statistik Austria zeigen einen durchschnittlichen Preisanstieg von 2,8 Prozent im ersten Halbjahr 2025. Besonders stark legten neue Häuser und Wohnungen mit plus 3,6 Prozent zu. Aber auch Bestandsimmobilien, die 2024 noch günstiger wurden, kosten wieder 2,6 Prozent mehr.

Drei Faktoren treiben die Nachfrage

Stabilere Zinsen nach den EZB-Leitzinssenkungen machen Kredite erschwinglicher. Kräftige Lohnabschlüsse stärken die Kaufkraft der Österreicher. Und das Auslaufen der strengen Kreditregeln (KIM-Verordnung) Ende Juni erleichtert die Finanzierung.

Die Oesterreichische Nationalbank bestätigt: Das Volumen neu vergebener Wohnbaukredite ist in den ersten beiden Quartalen deutlich gestiegen.

Dramatischer Baueinbruch verschärft Wohnungsnot

Während die Nachfrage anzieht, bricht das Angebot ein. Die Zahlen sind alarmierend:

  • Wien: Nur 9.400 fertige Wohnungen 2025 (2023: 16.108)
  • Österreichweit: Rund 26.000 Fertigstellungen – minus 30 Prozent
  • Ursachen: Hohe Baukosten und vorsichtige Bauträger

Diese Schere zwischen steigender Nachfrage und sinkendem Angebot treibt die Preise zusätzlich nach oben.

KIM-Verordnung: Weg frei für mehr Kredite

Das Auslaufen der strengen Kreditregeln gibt Banken wieder mehr Spielraum. Bisher mussten Käufer mindestens 20 Prozent Eigenkapital mitbringen und durften maximal 40 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Rate ausgeben.

Besonders junge Familien und Erstkäufer profitieren von den gelockerten Bedingungen. Die Finanzmarktaufsicht will zwar die Kernpunkte als „Erwartungshaltung“ beibehalten – der faktische Wegfall erleichtert den Marktzugang jedoch spürbar.

Experten erwarten weiteren Preisanstieg

Raiffeisen Research prognostiziert für 2025 einen moderaten Anstieg von 0,5 Prozent, der sich ab 2026 auf rund 3 Prozent jährlich beschleunigen könnte. Grund: Die Neubauleistung hinkt der Nachfrage weiter hinterher.

Die Preise für Bestandsobjekte liegen bereits nur noch 5,6 Prozent unter dem Höchststand vom dritten Quartal 2022. Eine vollständige Erholung scheint nur noch eine Frage der Zeit.

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Wohnbaupaket kommt zu spät

Die Bundesregierung hat zwar Impulse für den Wohnbau gesetzt, doch die Effekte greifen aufgrund langer Vorlaufzeiten erst verzögert. Experten rechnen mit einer Stabilisierung der Fertigstellungszahlen frühestens ab 2026 – dann aber auf niedrigem Niveau.

Für Wohnungssuchende bleibt die Situation angespannt. Nur wenn es gelingt, die Bautätigkeit deutlich anzukurbeln, kann sich der Markt langfristig entspannen.

@ boerse-global.de