Österreich: Immobilienpreise steigen wieder deutlich
26.09.2025 - 16:35:02Österreichs Immobilienpreise zeigen 2025 klare Erholung mit regionalen Unterschieden. Nachfrage steigt durch höhere Reallöhne und das Auslaufen der Kreditvergaberichtlinien, während das Angebot sinkt.
Der österreichische Immobilienmarkt zeigt sich 2025 wieder von seiner starken Seite. Nach einer Phase der Abkühlung ziehen die Preise landesweit an – aber nicht überall gleich stark.
Die Trendwende ist eindeutig: Im zweiten Quartal 2025 kletterte der Häuserpreisindex um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neue Wohnungen verteuerten sich sogar um 3,5 Prozent, bestehende Immobilien um 1,7 Prozent. Für das erste Halbjahr ergibt sich ein durchschnittlicher Preisanstieg von 2,8 Prozent.
Raiffeisen Research spricht bereits vom Ende der „Eiszeit am Immobilienmarkt“. Die Experten prognostizieren für 2025 einen moderaten Anstieg von 0,5 Prozent, der sich ab 2026 auf etwa 3 Prozent beschleunigen soll.
Tirol kostet eine Million, Burgenland bleibt günstig
Das West-Ost-Gefälle prägt den Markt weiterhin massiv. In Tirol kostet ein Einfamilienhaus durchschnittlich 997.000 Euro und kratzt damit an der Millionengrenze. Auch Salzburg und Vorarlberg bleiben extrem teuer.
Im Burgenland dagegen ist ein Einfamilienhaus bereits für 317.000 Euro zu haben – der günstigste Wert österreichweit. Eine Ausnahme bildet die Steiermark: Hier sanken die Hauspreise im ersten Halbjahr um 3 Prozent.
Besonders stark verteuert hat sich Kärnten mit einem Preissprung von 11 Prozent. Das Burgenland verzeichnete bei Eigentumswohnungen einen statistischen Anstieg von 38 Prozent – allerdings hauptsächlich durch teure Neubauprojekte.
Nachfrage explodiert nach KIM-Ende
Was treibt die Preise? Die Nachfrage ist regelrecht explodiert. ImmoScout24 meldet 22 Prozent mehr Suchanfragen für Eigentumswohnungen und 8 Prozent mehr für Häuser im ersten Halbjahr.
Grund sind gestärkte Reallöhne, stabilere Zinsen und vor allem das Ende der KIM-Verordnung im Juni 2025. Die strengen Kreditvergaberichtlinien hatten viele Käufer ausgebremst. Das Volumen neu vergebener Wohnbaukredite schnellte daraufhin um 54 Prozent nach oben.
Die Angebotsseite kann nicht mithalten: Experten rechnen 2025 mit bis zu 30 Prozent weniger fertiggestellten Wohnungen als im Vorjahr. Die gesunkenen Baugenehmigungen von 2024 schlagen jetzt voll durch.
Stadt gegen Land: Wer gewinnt den Preiskampf?
Die Entwicklung läuft regional völlig unterschiedlich. Zentrale städtische Lagen können mit einem Wertzuwachs von 2 Prozent rechnen. Am Stadtrand stagnieren die Preise dagegen, auf dem Land könnten sie sogar um 1,5 Prozent fallen.
EY Österreich bestätigt: Nach zwei Jahren Stagnation steigen vor allem Wohnimmobilien in erstklassigen Lagen wieder im Preis. Für zweitrangige Standorte, besonders bei Büros und Handel, bleibt der Preisdruck bestehen.
Der Markt hat sich klar gedreht – vom Käufer- zum Verkäufermarkt. Doch während in den westlichen Hotspots und Speckgürteln die Nachfrage das knappe Angebot deutlich übersteigt, finden Käufer in ländlichen Gebieten oder der Steiermark noch immer attraktive Bedingungen.
Die größte Herausforderung bleibt die Schaffung neuen Wohnraums. Die rückläufige Bautätigkeit wird den Preisdruck nicht nur beim Kauf, sondern vor allem bei den Mieten weiter anheizen.
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