Mietpreisbremse, Wohnungen

Österreich beschließt Mietpreisbremse für alle Wohnungen

25.09.2025 - 21:53:02

Inflationsbremse greift erstmals im freien Markt

Die österreichische Regierung führt ab 2026 eine Mietpreisbremse ein, die erstmals auch den bisher unregulierten privaten Wohnungsmarkt erfasst. Das am 17. September beschlossene Reformpaket begrenzt Mieterhöhungen und verlängert die Mindestdauer befristeter Verträge von drei auf fünf Jahre.

Das Kernstück der Reform revolutioniert den österreichischen Mietmarkt: Private Neubauwohnungen, bisher von Preisregulierungen ausgenommen, unterliegen ab 2026 neuen Beschränkungen. Mieten dürfen nur noch einmal jährlich angepasst werden.

Die neue Formel bremst Preisexplosionen: Übersteigt die Inflation drei Prozent, dürfen nur noch 50 Prozent des Überschusses weitergegeben werden. Bei sechs Prozent Inflation sind maximal 4,5 Prozent Mieterhöhung erlaubt.

Diese Regelung entlastet laut Regierung 75 Prozent aller Mietverhältnisse. Nur Ein- und Zweifamilienhäuser bleiben ausgenommen.

Altbau-Mieten bleiben weiter gedeckelt

Der bereits regulierte Sektor – Altbauwohnungen, Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen – erhält zusätzlichen Schutz. Nach dem Mietenstopp für 2025 folgen moderate Steigerungen:

  • 2026: Maximum ein Prozent
  • 2027: Maximum zwei Prozent
  • Ab 2028: Neue allgemeine Inflationsbremse

Die gestaffelte Anpassung soll hunderttausenden Haushalten Planungssicherheit geben.

Fünf Jahre statt drei: Schluss mit Befristungs-Wildwuchs

Befristete Mietverträge müssen ab November 2025 mindestens fünf Jahre laufen – bisher waren drei Jahre Standard. Die Verlängerung stoppt den „Befristungs-Wildwuchs“, bei dem Vermieter bei jeder kurzen Vertragserneuerung massive Erhöhungen durchsetzten.

Ausnahme für Kleinvermieter: Wer weniger als fünf Wohnungen vermietet, kann weiterhin dreijährige Verträge abschließen.

Geteiltes Echo: Meilenstein oder Markteingriff?

Die Reform spaltet die Interessengruppen. Seit 2010 explodierten Österreichs Mieten um 70 Prozent – EU-weit lag der Schnitt bei nur 23,5 Prozent.

Die Mietervereinigung feiert einen „überfälligen Meilenstein“. Die Immobilienwirtschaft warnt vor einem „unverhältnismäßigen Eingriff in Vertragsrechte“ und befürchtet sinkende Investitionen in Sanierung und Neubau.

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Begutachtung läuft bis Oktober

Das Gesetzespaket durchläuft bis 10. Oktober die Begutachtungsfrist. Verbände, Experten und Bundesländer können Stellungnahmen abgeben, bevor der Nationalrat entscheidet.

Die Regierungskoalition steht geschlossen hinter der Reform – Details könnten im Parlament aber noch angepasst werden. Das Inkrafttreten ist für 1. Januar 2026 geplant.

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Die kommenden Jahre zeigen, ob Österreichs Mietrecht-Revolution hält, was sie verspricht.

@ boerse-global.de