Oberösterreich: 2.000 geförderte Wohnungen trotz Baukrise
24.11.2025 - 16:43:12Während in anderen Bundesländern die Baukräne stillstehen, meldet Oberösterreich für 2025 stabile Zahlen: 2.000 geförderte Wohneinheiten bis Jahresende. Wohnbaureferent Manfred Haimbuchner (FPÖ) führt das auf die eigene Förderstrategie zurück – und weist Kritik der SPÖ scharf zurück.
Die Bilanz klingt nach Erfolg in schwierigen Zeiten. Bis Mitte November entstanden bereits 1.700 geförderte Wohnungen, bis Dezember sollen es 2.000 werden. Haimbuchner betont: „Gerade in Zeiten, in denen der Wohnbau in anderen Bundesländern nahezu stillsteht, haben sich in Oberösterreich weiterhin die Kräne gedreht.”
Das Rezept? Direkte Landesdarlehen mit niedriger Verzinsung statt reiner Zinszuschüsse. Die Mieten in geförderten Wohnungen liegen dadurch rund zehn Prozent unter dem österreichischen Durchschnitt. Seit Haimbuchner 2009 das Ressort übernahm, wurden 35.000 Miet- und Mietkaufwohnungen sowie 6.000 Eigentumswohnungen gefördert.
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Doch die politische Harmonie trügt. SPÖ-Chef Martin Winkler wirft der Landesregierung vor, 160 Millionen Euro an verfügbaren Bundesmitteln nicht abgeholt zu haben. Seine Kritik: Angesichts des Bedarfs an leistbarem Wohnraum sei das unverantwortlich.
Haimbuchner kontert: Die Bundeskriterien für die „Zusätzlichkeit” der Mittel seien praxisfern. Oberösterreich werde für seine kontinuierliche Bauleistung bestraft, weil das Land bereits ein hohes Niveau vorweise. Das Argument des Referenten: Wer bereits viel baut, bekommt weniger Zusatzförderung – eine absurde Logik.
Robert Oberleitner, Landesgruppenobmann der gemeinnützigen Bauvereinigungen, stützt diese Position. Die „Wohnbau-Milliarde” des Bundes sei an Bedingungen geknüpft, die Oberösterreichs Fördersystem konterkarieren würden.
Neue Eigenheimförderung ab 2026
Ab 1. Januar 2026 tritt eine reformierte Eigenheimförderung in Kraft. Die wichtigsten Änderungen:
- Eigentumswohnungen gefördert: Erstmals gilt die Förderung nicht nur für Einfamilienhäuser, sondern explizit auch für Eigentumswohnungen
- Tiefgaragenplätze inklusive: Die Errichtung wird einbezogen, um Flächenverbrauch zu reduzieren
- Fixzinssatz-Darlehen: Junge Familien sollen vor Zinsänderungsrisiken geschützt werden
Ziel ist es, den Zugang zu Eigentum wieder einer breiteren Bevölkerungsschicht zu öffnen. Die strengen KIM-Verordnungen der Finanzmarktaufsicht hatten die Kreditvergabe zuletzt massiv erschwert.
Was Oberösterreich anders macht
Die durchschnittliche Finanzierungsmiete im geförderten Neubau liegt zwischen 4,20 und 5,20 Euro pro Quadratmeter netto – bundesweit ein Spitzenwert. Während Wien und andere Ballungszentren mit Baukostenexplosion und Projektstopps kämpfen, stabilisiert Oberösterreich durch fixe Förderdarlehen den Markt.
Immobilienexperten bewerten den Kurs positiv, mahnen jedoch: Die Baukosten verharren auf hohem Niveau. Die Stabilisierung der Förderlandschaft kompensiert globale Materialpreisentwicklungen nicht vollständig.
Vorsichtig optimistischer Ausblick
Entscheidend wird 2026, wie schnell die neue Eigenheimförderung angenommen wird. Die Bauwirtschaft blickt vorsichtig optimistisch auf das kommende Jahr – öffentliche Aufträge fungieren als stabilisierender Anker.
Für Wohnungssuchende und Bauherren bedeutet das: Die Bedingungen bleiben verlässlich. Der Traum vom Eigenheim erfordert allerdings weiterhin eine solide finanzielle Basis – daran ändert auch die beste Förderung nichts.
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