NYU-Studie, Bewegung

NYU-Studie: Bewegung steigert Dopamin auch im Alter

10.12.2025 - 06:49:12

Das alternde Gehirn kann sich noch verjüngen. Eine gestern veröffentlichte Studie der NYU Langone Health beweist: Aerobe Bewegung kurbelt die Dopamin-Produktion an – selbst bei älteren Menschen genauso stark wie bei jungen. Die Ergebnisse revolutionieren die Prävention von Parkinson und Demenz.

Das Team um Dr. Margaret E. Rice konnte erstmals den neurochemischen Mechanismus nachweisen. Dopamin ist der Botenstoff für Motivation, Gedächtnis und flüssige Bewegungen. Sein Mangel kennzeichnet die Parkinson-Krankheit. Die Versuche zeigten: Ältere Probanden erreichten nach regelmäßiger aerober Aktivität nicht nur höhere Dopamin-Werte, sondern auch deutlich bessere motorische Fähigkeiten.

Das Überraschende: Die verbesserte Beweglichkeit kam nicht von stärkeren Muskeln. Die Koordination zwischen Gehirn und Körper wurde durch den chemischen Boost quasi neu verdrahtet. „Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass der Einfluss von Bewegung auf die Gehirngesundheit nicht der Jugend vorbehalten ist”, erklärt Dr. Rice.

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Während die NYU-Studie die Mechanismen beleuchtet, liefert eine Analyse im JAMA Network Open die praktische Bestätigung. Hohe körperliche Aktivität zwischen 45 und 64 Jahren senkt das spätere Demenzrisiko um bis zu 41 Prozent.

Noch bemerkenswerter ist der Effekt bei spätem Einstieg: Wer erst zwischen 65 und 88 Jahren intensiv aktiv wird, reduziert sein Risiko immer noch um 45 Prozent. „Diese Studie verschiebt die Diskussion von ‘Bewegung ist gut’ hin zu ‘Es gibt Schlüsselfenster, in denen Bewegung für das Gehirn am wichtigsten ist'”, kommentiert Dr. Sanjula Singh von der Harvard Medical School.

Die Kombination beider Veröffentlichungen sendet eine klare Botschaft: Das Gehirn behält seine Plastizität und Reaktionsfähigkeit auf Training bis ins hohe Alter. Die JAMA-Daten belegen die statistische Relevanz, die NYU-Studie liefert nun die biologische Begründung.

Brain Health Challenge: Vom Labor in den Alltag

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse treffen auf eine wachsende gesellschaftliche Bewegung. Im deutschsprachigen Raum gewinnt die “Brain Health Challenge” an Fahrt. Die Kampagne stammt von der Universität Bern und will Gehirngesundheit aus der medizinischen Ecke in den Lifestyle-Bereich holen.

Unter dem Hashtag #BrainHealthChallenge2025 teilen Teilnehmer Fotos mit Helmen in Alltagssituationen – als Symbol für den Schutz des wertvollsten Organs. Die Kampagne empfiehlt konkrete Strategien:

  • Tägliche aerobe Einheiten: Mindestens 30 Minuten zügiges Gehen oder Radfahren
  • Kognitive Reize: Neue Bewegungsabläufe lernen wie Tanzen
  • Soziale Interaktion: Sport in Gruppen für emotionale und kognitive Aktivierung

Paradigmenwechsel in der Neurologie

Die aktuellen Entwicklungen markieren einen Wendepunkt. Lange galt der Abbau von Dopamin-Rezeptoren als unaufhaltsam. Die neuen Daten widerlegen diesen Fatalismus.

Für das Gesundheitswesen ergeben sich neue Implikationen. Bewegung rückt als evidenzbasierte Therapieform in den Mittelpunkt – nicht mehr nur als allgemeiner Ratschlag, sondern als gezielte neurochemische Intervention. Experten erwarten, dass künftige Therapiepläne für Parkinson-Patienten präzise definierte Bewegungsprogramme enthalten werden – dosiert wie ein Medikament.

Wirtschaftlich betrachtet könnte dies den Druck auf Gesundheitssysteme lindern. Lässt sich der Eintritt von Pflegebedürftigkeit um Jahre verzögern, birgt dies enormes Einsparpotenzial für alternde Gesellschaften.

Was kommt als Nächstes?

Weitere Studien sollen untersuchen, welche Art von Bewegung den stärksten Dopamin-Ausstoß bewirkt. Die aktuelle Forschung deutet darauf hin, dass Aktivitäten mit gleichzeitiger Herz-Kreislauf- und Koordinationsbelastung besonders effektiv sind. Tanzen und Ballsportarten stehen im Fokus.

Die Studie erschien gestern im Fachjournal npj Parkinson’s Disease. Die Ausrede “Ich bin zu alt dafür” gilt physiologisch nicht mehr.

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