Nutri-Score: Ab 2026 fallen beliebte Snacks im Ranking durch

Ab dem 1. Januar 2026 gilt ein verschärfter Nutri-Score. Viele als gesund beworbene To-go-Produkte verlieren dann ihre grüne Bewertung. Verbraucherschützer warnen pünktlich zum Jahreswechsel vor den trügerischen Snacks.

Die zweijährige Übergangsfrist für den alten Berechnungsalgorithmus endet in sechs Tagen. Für alle ab Januar neu produzierten Waren wird dann der strengere Score verpflichtend. Besonders Trinkjoghurts, Müsliriegel und Smoothies drohen massiv abgestuft zu werden – von „B“ auf „D“ oder „E“.

Zuckerfalle To-go: Der neue Algorithmus schließt Schlupflöcher

Der wissenschaftliche Ausschuss hat die Regeln verschärft. Hohe Zucker- und Salzgehalte werden nun deutlich strenger bestraft. Bisher konnten Hersteller diese oft durch zugesetzte Proteine oder Ballaststoffe ausgleichen. Dieses „Schönrechnen“ funktioniert ab Januar nicht mehr.

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„Die Zeit der Schlupflöcher ist vorbei“, sagen Verbraucherschützer. Einige Hersteller reagieren bereits und nehmen das freiwillige Label ganz von der Verpackung – eine Strategie, die Kritiker als „Greenhushing“ bezeichnen.

Trinkjoghurts und Smoothies stürzen ab

Die drastischste Änderung betrifft flüssige Snacks. Bisher wie feste Lebensmittel berechnet, werden Trinkjoghurts, Kefir-Drinks und Kakao ab Januar der Kategorie Getränke zugeordnet. Diese wird im Nutri-Score-System generell härter bewertet.

Die Folge: Viele gesüßte Drinks rutschen von „B“ auf „D“ oder „E“. Auch Smoothies fallen durch. Ihr Fruchtzucker wird nun strenger beurteilt, da sie weniger sättigen als ganzes Obst. Die Botschaft für Verbraucher wird klar: Flüssige Kalorien sind oft versteckte Zuckerbomben.

Vorsicht vor ungelabelten Winter-Trends

Während der Nutri-Score verpackte Ware transparenter macht, lauern Gefahren in der Frischetheke. Beliebte „Healthy Bowls“ oder Fertigsalate tragen oft kein Label. Marktchecks zeigen: Sie können mehr Kalorien und Zucker enthalten als ein Burger.

Das Problem sind die Details:
* Dressings: Ein Honig-Senf- oder Teriyaki-Dressing bringt es leicht auf 10 Gramm Zucker pro Portion.
* Toppings: Winter-Trends wie „Pumpkin Spice“-Snacks oder Bowls mit Nüssen und Trockenfrüchten kombinieren Fett und Zucker zu einer extrem hohen Energiedichte.

Verbraucher fallen hier weiterhin auf den „Health Halo“-Effekt herein: Was gesund aussieht, muss es nicht sein.

Was Verbraucher ab Januar erwartet

Die alten Bewertungen verschwinden nicht sofort. Ware, die vor dem Stichtag produziert wurde, darf noch abverkauft werden. In den ersten Monaten 2026 müssen Kunden also genau hinschauen: Ein „A“ auf einer Konserve könnte nach altem, ein „C“ auf dem Joghurt daneben bereits nach neuem Recht berechnet sein.

Langfristig verspricht die Umstellung mehr Ehrlichkeit im Regal. Die wichtigste Lektion für 2026? Ein gesundes Misstrauen gegenüber „Wellness“-Versprechen auf To-go-Verpackungen ist angebrachter denn je. Und manchmal sagt schon das Fehlen des Labels alles.

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