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Novo Nordisk präsentiert Semaglutid-Tablette: Tirzepatid bleibt vorn

21.11.2025 - 13:49:12

Die Adipositas-Therapie macht einen Sprung nach vorn. Novo Nordisk legt vielversprechende Daten zur oralen Semaglutid-Formulierung vor, während neue Studien die Überlegenheit von Tirzepatid bestätigen. Doch Experten warnen: Ohne gezielte Viszeralfett-Reduktion bleibt der langfristige Erfolg aus.

Was als Hype um Injektionen begann, entwickelt sich Ende 2025 zu präziser Wissenschaft. Der Fokus verschiebt sich von der reinen Gewichtsreduktion zur metabolischen Gesundheit. In dieser Woche sorgten gleich mehrere Entwicklungen für Aufsehen: Novo Nordisk präsentierte auf der ObesityWeek 2025 bahnbrechende Daten zu oralen Therapien, während neue Studien den kritischen Zusammenhang zwischen viszeralem Bauchfett und Herzrisiken untermauern.

Die wichtigste Nachricht für spritzenscheue Patienten kommt Anfang November aus Dänemark. Novo Nordisk stellte neue Analysen zur oralen Formulierung von Semaglutid vor – mit 25 mg und 50 mg deutlich höher dosiert als bisherige Varianten.

Die OASIS-Studienreihe liefert vielversprechende Ergebnisse: Die hochdosierte Tablette erreicht eine Gewichtsreduktion, die mit der etablierten Wegovy-Injektion vergleichbar ist. In der OASIS-4-Studie zeigten sich nicht nur signifikante Gewichtsverluste, sondern auch Verbesserungen bei kardiovaskulären Risikofaktoren.

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Wichtig: Die hochdosierten Abnehm-Tabletten stehen noch nicht in den Apotheken. Novo Nordisk hat die Zulassungsanträge bei FDA und EMA eingereicht. Branchenbeobachter rechnen mit einer möglichen Markteinführung im Laufe des Jahres 2026. Die Ära der täglichen Pille statt der wöchentlichen Spritze rückt in greifbare Nähe.

Tirzepatid schlägt Semaglutid deutlich

Eine Head-to-Head-Studie der SURMOUNT-Reihe, diskutiert im New England Journal of Medicine, zementiert die Position von Tirzepatid. Die Daten sind eindeutig:

  • Gewichtsverlust: Patienten unter Tirzepatid verloren durchschnittlich 20 % ihres Körpergewichts, verglichen mit 14–15 % unter Semaglutid
  • Erfolgsquote: Fast doppelt so viele Teilnehmer erreichten eine Gewichtsreduktion von über 25 %

Der duale Wirkmechanismus von Tirzepatid (GLP-1 und GIP) stimuliert den Stoffwechsel offenbar effektiver als reine GLP-1-Agonisten. Dennoch bleibt Semaglutid für viele Patienten aufgrund der Verträglichkeit und Verfügbarkeit der Goldstandard.

Viszeralfett: Der unterschätzte Risikofaktor

Forscher veröffentlichten diese Woche in Obesity Surgery kritische Daten zum Thema Bauchfett. Die Studie untersuchte moderne Methoden zur Reduktion von viszeralem Fettgewebe – und warum dieses so gefährlich ist.

Viszeralfett ist kein passiver Energiespeicher, sondern ein hochaktives metabolisches Organ, das Entzündungsbotenstoffe aussendet. Die neuen Daten zeigen eine direkte Korrelation zwischen Viszeralfett-Menge und dem Risiko für Vorhofflimmern.

Die gute Nachricht: Die Kombination aus modernen Interventionen (wie dem Allurion-Magenballon oder medikamentöser Unterstützung) und überwachter Lebensstiländerung führte zu einer signifikanten Reduktion dieses gefährlichen Fetts – deutlich effektiver als Diät allein. Nachhaltiges Abnehmen muss das „innere Bauchfett” adressieren, nicht nur die Kleidergröße.

Nachhaltigkeit: Drei Strategien gegen den Jo-Jo-Effekt

Wie verhindert man den Jo-Jo-Effekt nach Absetzen der Medikamente? Der aktuelle „Trendreport Ernährung” identifiziert klare Strategien:

Personalisierte Ernährung: DNA-Tests und kontinuierliche Glukosemessung (CGM) helfen, die Ernährung so anzupassen, dass der Blutzucker stabil bleibt – ein Schlüsselfaktor gegen Heißhungerattacken.

Protein-Pacing: Um den Muskelabbau zu verhindern (eine häufige Nebenwirkung der Abnehmspritzen), setzen Experten auf drastisch erhöhte Proteinzufuhr, verteilt über den ganzen Tag.

Pflanzenbasierte Flexibilität: Der Trend geht weg von strikten Verboten hin zu einer „Planetary Health Diet”, die reich an Ballaststoffen ist. Diese binden Sättigungshormone und unterstützen die Darmflora beim Abbau von Bauchfett.

Ausblick: Der Markt kommt in Bewegung

Die Entwicklungen zeigen eine Übergangsphase. Die „Magie” der Spritzen wird durch harte Daten und neue Darreichungsformen rationalisiert.

Wirtschaftlich reagieren die Märkte bereits: Novo Nordisk hat Preissenkungen für seine GLP-1-Produkte in den USA angekündigt, was den Druck auf europäische Preissysteme erhöhen dürfte. Gleichzeitig bereitet sich die Konkurrenz (wie Eli Lilly mit Orforglipron) darauf vor, den Markt für orale Medikamente ab 2026 aufzumischen.

Für Patienten bedeutet dies: Wer heute nachhaltig abnehmen will, hat bessere Werkzeuge als je zuvor. Doch die Medikamente sind kein Freifahrtschein. Die Daten vom November 2025 beweisen, dass der echte Schutz vor Herzrisiken und der langfristige Erhalt des Gewichts nur durch die Reduktion des viszeralen Fetts gelingt – und das erfordert nach wie vor Disziplin.

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