Niederösterreich, Millionen

Niederösterreich: 4,3 Millionen gegen ausgestorbene Ortskerne

07.12.2025 - 21:51:12

Das Land Niederösterreich dreht an der Förderschraube. Mit 4,3 Millionen Euro für Dorf- und Stadterneuerung plus einer radikalen Reform der Wohnbauförderung setzt die Landesregierung auf einen klaren Kurs: Sanierung schlägt Neubau, Ortskern schlägt grüne Wiese.

Die Strategie markiert einen Wendepunkt. Wer 2025 in Niederösterreich bauen oder entwickeln will, kommt am Thema Bestandsnutzung nicht vorbei – wird aber dafür belohnt.

Die Rechnung ist einfach: Lebendige Ränder, tote Zentren. Genau diesen “Donut-Effekt” will LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf durchbrechen. Das Budget für Dorf- und Stadterneuerung wurde von 3,8 auf 4,3 Millionen Euro aufgestockt.

Anzeige

Viele Vermieter stehen 2025 vor der Frage, wie sie nach Sanierungen und Förderprojekten die richtige Miethöhe begründen, ohne rechtliche Fehler zu riskieren. Der kostenlose Mietspiegel-Report 2025 liefert in wenigen Minuten Vergleichsmieten, regionale Übersichten und geprüfte Formulierungen, mit denen Sie Mieterhöhungen rechtssicher begründen können. Ideal für Eigentümer und Verwalter, die jetzt Sanierungsförderungen nutzen und Mietanpassungen planen. Download per E‑Mail, gratis. Kostenlosen Mietspiegel-Report 2025 herunterladen

Die neue Förderoffensive läuft auf drei Schienen:

Lebendige Orte – Innenentwicklung: Gemeinden mit raumplanerischem Leitbild kassieren bis zu 60 Prozent Förderung für Ortskernprojekte, maximal 20.000 Euro. Ohne Leitbild gibt’s 40 Prozent. Einreichfrist: Ende April 2025.

Leuchtturmprojekte: Für innovative Großprojekte mit regionaler Ausstrahlung stehen bis zu 195.000 Euro bereit. Voraussetzung: klare Ortskernabgrenzung und oft EU-Kofinanzierung.

Vereinsförderung “Stolz auf unser Dorf”: Von 1.000 Euro alle zwei Jahre auf 2.500 Euro jährlich – lokale Initiativen bekommen deutlich mehr Spielraum für Verschönerungsprojekte.

„Wir fördern nicht mehr Gießkanne, sondern gezielt dort, wo neues Leben in alte Mauern kommt”, so Pernkopf.

Wohnbauförderung: Sanierung wird Chefsache

Parallel zur Ortskernbelebung hat Wohnbau-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister die Wohnbauförderung umgekrempelt. Das Investitionsvolumen: satte 691 Millionen Euro für über 15.400 Wohneinheiten.

Die neue Richtlinie setzt klare Prioritäten:

  • Sanierung vor Neubau: Wer Bestandsgebäude saniert, bekommt bessere Konditionen als beim Neubau auf der grünen Wiese
  • Vereinfachung: Der “NÖ Wohnbonus” und der “Sanierungsscheck” werden schneller zugänglich
  • Energieeffizienz: Ausstieg aus fossilen Heizsystemen wird mit bis zu 4% Annuitätenzuschuss gefördert

“Innen vor Außen” wird Förderbedingung

Niederösterreich weist mit 7,36 Prozent eine vergleichsweise niedrige Versiegelungsrate im Dauersiedlungsraum auf. Doch der absolute Flächenverbrauch bleibt ein Thema.

Die Strategie “Innen vor Außen” ist keine Empfehlung mehr, sondern Bedingung. Gemeinden, die neue Einkaufszentren am Ortsrand planen, müssen mit strengeren Widmungsprüfungen rechnen. Projekte im Ortskern werden bevorzugt genehmigt und finanziell unterstützt.

Werner Pracherstorfer, Leiter der Gruppe Raumordnung beim Amt der NÖ Landesregierung, sieht erste Erfolge: Die Baulandfläche pro Kopf sinkt erstmals – die restriktivere Politik greift.

Was das für Entwickler bedeutet

Für die Immobilienbranche bedeutet das einen spürbaren Richtungswechsel:

Chancen im Bestand: Entwickler, die auf Revitalisierung und Nachverdichtung setzen, finden 2025 ein ideales Förderumfeld. Der Erwerb und die Sanierung alte r Bausubstanz in Ortskernen wird durch Landesförderung und Bundesmittel so attraktiv wie nie.

Druck auf Neubauprojekte: Klassische Einfamilienhaus-Projekte am Ortsrand geraten unter Druck. Steigende Erschließungskosten und restriktivere Widmungen machen solche Vorhaben teurer und langwieriger.

Regionale Unterschiede: Experten erwarten, dass vor allem Gemeinden im Wiener “Speckgürtel” und gut angebundene Bezirkshauptstädte von der Sanierungsoffensive profitieren.

Die Bauwirtschaft hofft auf Stabilisierung

Die Weichen sind gestellt. Mit Start der Einreichfristen für Leuchtturmprojekte beginnt die Umsetzungsphase. Im ersten Halbjahr 2025 werden zahlreiche Gemeinden ihre neuen örtlichen Entwicklungskonzepte präsentieren, um Zugriff auf die 60%-Förderung zu erhalten.

Die Bauwirtschaft, die zuletzt unter der Zinswende litt, erhofft sich durch die Sanierungsimpulse eine Stabilisierung der Auftragslage – besonders im kleingewerblichen Bereich.

PS: Sie planen Sanierungen in Ortskernen und überlegen, wie Sie danach die Miete rechtssicher anpassen? Der Mietspiegel-Report 2025 zeigt die regionalen Vergleichswerte, liefert praktische Tabellen und geprüfte Formulierungsvorlagen, mit denen Vermieter Modernisierungsbedarfe belegen können. Zahlreiche Eigentümer nutzen den Report, um bei Förderprojekten und anschließenden Mietanpassungen sicher zu agieren. Jetzt Mietspiegel-Report anfordern

@ boerse-global.de