Niederösterreich: 1.500 neue Wohnungen genehmigt
04.12.2025 - 02:00:12Kurz vor Jahresende zündet Niederösterreich den Turbo im Wohnbau. Die Landesregierung genehmigte knapp 1.500 neue Wohneinheiten und verabschiedete eine umfassende Reform der Förderrichtlinien. Ab 2026 gelten neue Spielregeln für Häuslbauer und Bauträger.
34,6 Millionen Euro fließen in das aktuelle Wohnbaupaket – ein klares Signal gegen die Krise am Baumarkt. Parallel dazu bringt eine Novellierung der Förderrichtlinien mehr Planbarkeit. Doch was bedeutet das konkret für Bauherren und Mieter?
Der Wohnungsförderungsbeirat genehmigte in seiner letzten Sitzung dieses Jahres 1.113 Neubauwohnungen und die Sanierung von 378 Bestandswohnungen. „Wir schaffen nicht nur Wohnraum, sondern sichern auch wichtige Infrastruktur”, erklärt Wohnbau-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).
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Die Förderung setzt sich zusammen aus:
* 4,7 Millionen Euro direkte Zuschüsse
* 29,5 Millionen Euro langfristige Darlehen
* Zusätzliche Mittel für drei Gesundheitseinrichtungen, ein Heim und ein Geschäftslokal
Amstetten: Inklusives Wohnen wird Realität
Ein Leuchtturmprojekt startet bereits im Sommer 2026: „I.LIVING” in Amstetten. Die Organisation ASSIST errichtet 22 barrierefreie Wohnungen für junge Menschen mit Behinderungen in Bahnhofsnähe. Das Land fördert das 4,2-Millionen-Euro-Projekt mit 1,78 Millionen Euro.
„Die Kinder haben sich ein Wohnen verdient, das sicher, selbstbestimmt und gut begleitet ist”, betont Christiane Scheiblauer vom Verein Chancengleichheit.
Systemwechsel: Diese Regeln gelten ab 2026
Die neue Wohnbauförderungsrichtlinie tritt ab 1. Jänner 2026 im Eigenheimbereich in Kraft. Rund hundert Fachleute entwickelten die Reform, die auf drei Säulen basiert: Leistbarkeit, Bürokratieabbau und Planbarkeit.
Die wichtigsten Neuerungen:
* Flächengrenze: Maximal 170 Quadratmeter förderbare Wohnnutzfläche im Eigenheimbereich
* Höhere Einkommensgrenzen: Inflationsanpassungen werfen Förderwerber nicht mehr aus dem System
* Lange Übergangsphase: Bis Ende 2026 bleibt das aktuelle Mischmodell beantragbar, ab 2027 greift das neue Zuschussmodell
GBV-Landesgruppenobmann Christian Rädler zeigt sich zufrieden: „Wir starten deutlich positiver ins Jahr 2026, weil wir bereits heute deutliche Volumssteigerungen sehen.”
Rekordinvestitionen trotz schwierigem Markt
2024 war ein Jahr der Superlative: 691 Millionen Euro flossen in über 15.400 Wohneinheiten. Mehr als 10.000 Einheiten entstanden im großvolumigen Wohnbau, über 5.350 im Eigenheimbereich.
Zusätzlich musste das Land tief in die Tasche greifen, um die Wohnkosten abzufedern. 150 Millionen Euro flossen in Wohnbeihilfen und den „Zinscap”, der Zinssteigerungen bei älteren Förderdarlehen abfedert.
Teschl-Hofmeister stellt klar: Niederösterreich investiert „weit mehr in den geförderten Wohnbau, als die zweckgewidmeten Einnahmen ausmachen”.
Wendepunkt für den Immobilienmarkt?
Während der private Wohnbau unter hohen Zinsen und strengen Kreditrichtlinien leidet, stabilisiert der gemeinnützige Sektor den Markt. Die lange Übergangsphase bis Ende 2026 verhindert einen Förderstopp – Zeit, die Bauträger dringend brauchen.
Ein Detail zeigt den Wandel besonders deutlich: Stromspeicher werden jetzt explizit gefördert. Leistbarkeit und Klimaschutz verschmelzen im geförderten Wohnbau zur Einheit.
Das Amstettener Projekt unterstreicht einen weiteren Trend: Der gemeinnützige Wohnbau übernimmt zunehmend sozialpolitische Aufgaben, die der freie Markt nicht abdeckt – von Inklusionswohnungen bis zu betreutem Wohnen für Senioren.
2026: Ein Jahr im Übergang
Mit dem Jahreswechsel treten im Eigenheimbereich neue Punktetabellen und OIB-Richtlinien in Kraft. Bauherren, die noch unter alten Bedingungen fördern lassen wollen, müssen ihre Anträge zeitnah finalisieren.
Für den großvolumigen Wohnbau bleibt 2026 ein Übergangsjahr, bevor 2027 der komplette Systemwechsel vollzogen wird. Die Bauwirtschaft blickt vorsichtig optimistisch nach vorne: Die heute genehmigten 1.500 Einheiten werden ab Frühjahr 2026 realisiert und sorgen für volle Auftragsbücher bei regionalen Baufirmen. Ist die Talsohle damit durchschritten?
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