Newell Brands: 900 Jobs weg – KI ersetzt Routine

Der Konsumgüterriese Newell Brands streicht massiv Stellen. Gestern kündigte der Konzern an, etwa 10 % seiner professionellen Belegschaft abzubauen – über 900 Jobs fallen weg. Der Grund: Automatisierung und künstliche Intelligenz sollen Prozesse beschleunigen und vereinfachen.

CEO Chris Peterson macht keinen Hehl daraus: Ineffizienz wird nicht mehr toleriert. Algorithmen liefern Daten in Echtzeit, bürokratische Hürden verschwinden. Was bleibt, ist anspruchsvolle kognitive Arbeit – genau die Art von Aufgaben, die viele am liebsten vor sich herschieben.

Fast zeitgleich veröffentlichte Australien heute seinen Nationalen KI-Plan. Die Botschaft: Künstliche Intelligenz kann menschliche Fähigkeiten erweitern und die Produktivität massiv steigern. Führende KI-Unternehmen erzielen bereits jetzt deutlich höheren Umsatz pro Mitarbeiter, weil KI bis zu 60 % der Code-Erstellung übernimmt.

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Diese Entwicklung hat zwei Seiten: Der externe Druck wächst, keine Frage. Wer Aufgaben aufschiebt oder sich in Routinen versteckt, fällt schneller zurück als je zuvor. Doch gleichzeitig bietet die Technologie neue Werkzeuge gegen das Aufschieben selbst.

Wie KI gegen Prokrastination hilft:

• Hürden senken: KI-Tools erleichtern den Start bei komplexen Aufgaben – das leere Blatt verliert seinen Schrecken
• Flow-Zustände fördern: Wenn Routinearbeit wegfällt, bleibt mehr Raum für kreative Problemlösung
• Struktur schaffen: Eine erste Gliederung von der KI senkt den emotionalen Widerstand gegen den Arbeitsbeginn

Was das für Arbeitnehmer bedeutet

Die Fähigkeit zur Selbstregulation wird zur wichtigsten Währung am Arbeitsmarkt. Prokrastination ist kein persönliches Laster mehr, sondern ein strukturelles Risiko. Die Newell-Ankündigung zeigt deutlich: Unternehmen eliminieren systematisch jene Aufgaben, die bisher als „angenehme Ablenkung” dienten.

Drei Strategien für die neue Arbeitswelt:

1. Micro-Starts nutzen: Verpflichten Sie sich nur dazu, den Prompt für die KI zu schreiben. Dieser kleine Schritt löst oft die psychologische Blockade.

2. Radikale Priorisierung: Überprüfen Sie Ihre To-Do-Liste nach „Busy Work” – Aufgaben, die nur Beschäftigung simulieren. Eliminieren oder automatisieren Sie diese konsequent.

3. Emotionen vor Zeitmanagement: Prokrastination ist ein Problem der Emotionsregulation, nicht des Zeitmanagements. Akzeptieren Sie das Unbehagen des Anfangens als normalen Teil des Prozesses.

Die dunkle Seite der Effizienz

Doch Vorsicht: Wenn jede Minute optimiert ist, fehlt dem Gehirn die Regenerationszeit. Experten warnen bereits vor einer Zunahme von Burnout für 2025. Prokrastination ist manchmal ein unbewusster Schutzmechanismus – ein Signal, dass der Körper eine Pause braucht.

Echte Produktivität bedeutet, den Unterschied zu erkennen: Aufschieben aus Angst versus Pausieren zur Erholung. Die „Right to Disconnect”-Bewegung ist der notwendige Gegenpol zur technologischen Beschleunigung.

Ausblick: 2026 wird das Jahr der Hyper-Effizienz

Analysten erwarten, dass weitere Großunternehmen dem Newell-Beispiel folgen werden. Staatliche Rahmenwerke wie der australische KI-Plan werden weltweit Schule machen. Die Gewinner dieser Entwicklung sind jene, die KI als Werkzeug zur Selbstregulation begreifen – als Partner gegen die eigene Trägheit, nicht als Bedrohung.

Die Ereignisse dieser Woche markieren einen Wendepunkt: Prokrastination zu überwinden ist keine Frage der persönlichen Disziplin mehr, sondern der beruflichen Relevanz.

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