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NEW YORK - Netflix-Aktien US64110L1061 haben am Freitag im US-Handel trotz anhaltend gut laufender Geschäfte und einer erhöhten Umsatzprognose nachgegeben.

18.07.2025 - 17:41:50

AKTIE IM FOKUS 3: Netflix verliert trotz starker Zahlen und erhöhter Prognose

(neu: aktueller Kurs)

NEW YORK (dpa-AFX) - Netflix-Aktien US64110L1061 haben am Freitag im US-Handel trotz anhaltend gut laufender Geschäfte und einer erhöhten Umsatzprognose nachgegeben. Im Nasdaq 100 waren sie mit einem Kursrückgang um knapp 5 Prozent auf gut 1.212 US-Dollar größter Verlierer. Ende Juni hatten die Aktien mit gut 1.341 Dollar einen Rekord aufgestellt, und im bisherigen Jahresverlauf zählen sie immer noch zu den besseren Indexwerten. Händler zufolge hatten einige Investoren gesetzt, dass Netflix die Erwartungen deutlicher übertrifft.

Die am Vorabend veröffentlichten Zahlen fielen in so gut wie allen wichtigen Punkten etwas besser aus, als Analysten erwartet hatten. Und: Viele Analysten erhöhten infolge der Quartalsergebnisse auch ihre Kursziele.

JPMorgan-Experte Doug Anmuth war sich in einer ersten Einschätzung unsicher, wie die Investoren auf die Zahlen reagieren. Die Ergebnisse und auch der Ausblick seien gemessen an den hohen Erwartungen recht solide. Er bleibt aber bei seiner Einschätzung, dass die Aktie eine Verschnaufpause benötigt. Er stuft das Papier daher mit "Neutral" mit einem nach den Zahlen auf 1.300 Dollar erhöhten Kursziel ein.

Mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 540 Milliarden Dollar ist Netflix an der Börse mehr wert als die Konkurrenten Walt Disney US2546871060 (220 Milliarden), Comcast US20030N1019 (130) und Warner Bros. Discovery US9344231041 (32) zusammen. Die Netflix-Aktie war im Februar im Zuge positiver Jahreszahlen erstmals über die Marke von 1.000 Dollar geklettert. Im April fiel der Kurs infolge der Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump dann fast bis auf 800 Dollar zurück. Seitdem geht es stetig bergauf.

Dieses Zwischentief ließ die Aktie damit noch schneller hinter sich als den Rückschlag rund um den Jahreswechsel 2021/2022. Damals war der Kurs binnen eines halben Jahres um rund drei Viertel auf 162 Dollar eingebrochen. Neben einer allgemeinen Schwäche der Techwerte hatten Sorgen in puncto Geschäftsentwicklung belastet: Abo-Zahlen hatten teils massiv enttäuscht. All das ist mittlerweile vergessen.

Langfristig gesehen ist das Papier einer der erfolgreichsten Technologietitel. In den vergangenen 20 Jahren kletterte der Kurs auf rund das 550-fache. Ähnlich hohe Gewinne kann im Nasdaq 100 nur das Papier von Nvidia US67066G1040 aufweisen, das in den vergangenen Jahren massiv vom KI-Boom profitierte.

Netflix wurde 2002 mit 15 Dollar an die Börse gebracht. Bereinigt um Aktiensplits lag der Preis bei etwas mehr als einem Dollar. Wer damals 1.000 Dollar investiert hatte, kommt nun rein rechnerisch auf ein Vermögen von deutlich mehr als einer Million Dollar.

Trotz der Kursgewinne in den vergangenen Monaten empfiehlt nach wie vor der Großteil der Experten das Papier zum Kauf. 42 der 51 von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Analysten raten nach wie vor zum Einstieg. Allerdings liegt das durchschnittliche Kursziel mit 1.280 Dollar nur leicht über dem aktuellen Niveau, auch wenn viele Experten nach den Zahlen ihre Kursziele erhöht haben.

So hob unter anderem Jefferies-Analyst James Heaney sein Kursziel um 100 auf 1.500 US-Dollar an, auch wenn er das Quartalsergebnis als solide und ohne Überraschungen bezeichnete. Beeindruckt habe ihn die Wachstumsbeschleunigung in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland.

UBS-Analyst John C. Hodulik sieht Netflix als langfristigen Gewinner im Streaming-Wettbewerb und Aktienmarkt - die Quartalsergebnisse untermauerten dies. Er erhöhte sein Kursziel von 1.450 auf 1.495 Dollar und beließ die Einstufung auf "Buy". Der angehobene Ausblick für das Gesamtjahr verspreche bereits einen starken Übergang ins Jahr 2026.

Auch DZ-Bank-Experte Markus Leistner sieht Netflix gut aufgestellt. Die Serien- und Filmpipeline sei "bestens gefüllt", schrieb er in seiner Analyse. Im zweiten Quartal habe der Streaming-König einmal von seinen exklusiven Inhalten und der günstigeren, werbefinanzierten Abo-Variante, deren Einnahmen sich 2025 verdoppeln sollen, profitiert. Zudem helfe der schwache Dollar.

@ dpa.de

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