NeuroNation MED: Erste Gehirntrainings-App auf Kassenrezept
18.10.2025 - 14:01:01Die Gehirntrainings-App NeuroNation MED ist als erste ihrer Art dauerhaft im DiGA-Verzeichnis gelistet und wird von Krankenkassen erstattet. Patienten mit leichten kognitiven Störungen erhalten damit eine verschreibungspflichtige digitale Therapie.
Ein Meilenstein für die digitale Medizin in Deutschland: Die Gehirntrainings-App NeuroNation MED wurde als erste ihrer Art dauerhaft in das Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) aufgenommen. Patienten mit leichten kognitiven Störungen erhalten damit erstmals eine vollständig von den Krankenkassen erstattete digitale Therapie.
Diese Neuerung schließt eine wichtige Versorgungslücke und markiert einen Wendepunkt in der Behandlung kognitiver Beeinträchtigungen. Experten betonen jedoch: Neben solchen medizinischen Anwendungen können auch gezielte Alltagsstrategien entscheidend zur Erhaltung der geistigen Fitness beitragen.
Digitale Therapie per Rezept
Seit der dauerhaften Listung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) können Ärzte und Psychotherapeuten NeuroNation MED per Rezept verschreiben. Die Verordnung richtet sich an Patienten mit diagnostizierter leichter kognitiver Störung – etwa nach Multipler Sklerose, Parkinson, Long-COVID oder Krebstherapie.
Die App bietet personalisiertes, spielerisches Training für verschiedene kognitive Bereiche: Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit und logisches Denken. Die Kosten von derzeit 479,70 Euro für eine 90-tägige Nutzung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen vollständig.
Die hohe Nachfrage zeigt den Bedarf: Bereits seit der vorläufigen Listung im Mai 2023 verschrieben Ärzte die App über 30.000 Mal.
Wissenschaftlich belegt statt Spielerei
Die dauerhafte BfArM-Zulassung basiert auf soliden Daten. Der Hersteller Synaptikon GmbH legte Ergebnisse einer multizentrischen Studie mit 288 Teilnehmern vor. Das Resultat: statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserungen bei globaler Kognition, Gedächtnis und Aufmerksamkeit.
Dieser evidenzbasierte Ansatz unterscheidet zertifizierte DiGAs klar von herkömmlichen Gehirnjogging-Spielen. Während letztere oft reine Unterhaltung bieten, folgen medizinische Apps strengen wissenschaftlichen Standards.
Alltagsstrategien für mentale Fitness
Kann jeder seine kognitive Reserve aktiv stärken? Wissenschaftliche Studien belegen: Ein ganzheitlicher Ansatz wirkt am besten.
Körperliche Bewegung spielt die entscheidende Rolle. Regelmäßiges Ausdauer- oder Krafttraining verbessert nachweislich Gedächtnis und Konzentration. Besonders effektiv ist Training mit Koordinations- und Gleichgewichtsanforderungen – etwa Übungen auf instabilen Unterlagen.
Lebenslanges Lernen fordert das Gehirn weitaus mehr als Kreuzworträtsel. Das Erlernen einer neuen Sprache oder eines Musikinstruments aktiviert multiple Gehirnregionen gleichzeitig. Kreuzworträtsel dagegen greifen meist nur auf bereits vorhandenes Wissen zurück.
Soziale Interaktionen und aktive Gesellschaftsteilnahme sind starke Gehirnstimuli. Wer sich regelmäßig mit anderen austauscht und neue Erfahrungen sammelt, hält sein Gehirn flexibel.
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Von Omega-3 bis zu “Exergames”
Die Prävention kognitiven Abbaus beginnt beim Lebensstil. Eine gesunde Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Antioxidantien bildet die Basis. Ebenso wichtig: die Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren wie Bluthochdruck.
Neue Forschungen heben das Potenzial von “Exergames” hervor – Videospiele, die körperliche Bewegung mit kognitiven Aufgaben verbinden. Eine Studie vom September 2025 zeigte: Solche Spiele können geistigen Abbau verlangsamen und positive strukturelle Gehirnveränderungen bewirken.
Einfache Alltagsgewohnheiten helfen ebenfalls: Kopfrechnen beim Einkaufen statt Taschenrechner, bewusst neue Wege gehen oder regelmäßig die Routine durchbrechen.
Digitalisierung der Medizin nimmt Fahrt auf
Die dauerhafte DiGA-Aufnahme von NeuroNation MED symbolisiert mehr als nur eine App-Zulassung. Sie zeigt die fortschreitende Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens.
Digitale Therapien können Versorgungslücken schließen – besonders dort, wo Fachtherapeuten fehlen. Für Patienten bieten sie niedrigschwelligen, ortsunabhängigen Zugang zu leitlinienkonformen Behandlungen.
Der strenge BfArM-Zertifizierungsprozess schafft Vertrauen bei Ärzten und Patienten. Er grenzt wirksame Medizinprodukte klar von reinen Lifestyle-Apps ab.
Personalisierte Prävention als Zukunftsmodell
Die Zukunft kognitiver Gesundheit liegt in der Kombination aus personalisierter Medizin und proaktiver Prävention. Weitere DiGAs für verschiedene kognitive Indikationen dürften folgen – etwa zur Demenz-Prävention oder Alzheimer-Unterstützung.
Die Forschung konzentriert sich zunehmend auf maßgeschneiderte digitale Werkzeuge für spezifische Patientengruppen. Post-COVID-Betroffene könnten beispielsweise von speziell angepassten Trainingsmodulen profitieren.
Für die Allgemeinheit wird die Botschaft klarer: Geistige Fitness ist ein lebenslanger Prozess. Ein aktiver, sozial eingebundener und gesunder Lebensstil beeinflusst ihn maßgeblich. Digitale Innovationen und bewährte Alltagsstrategien sind dabei keine Gegensätze – sondern zwei Seiten derselben Medaille für gesundes Altern.