Abhebungsgrenzen, Senioren

Neue Abhebungsgrenzen für Senioren ab heute in Kraft

01.12.2025 - 09:30:12

Großbritannien geht gegen Betrug an älteren Menschen vor: Seit heute gelten bei mehreren großen Banken verschärfte Barabhebungslimits für Kunden über 65 Jahre. Die Maßnahme zielt auf die stark zunehmende „Zwangsbetrug”-Kriminalität, bei der Täter Senioren zur sofortigen Abhebung hoher Bargeldbeträge drängen. Parallel warnen US-Experten vor einer neuen Welle digitaler Betrugsfallen, die gezielt ältere Menschen ins Visier nehmen.

Die Regelung, die britische Banken heute umsetzen, markiert einen Wendepunkt im Umgang mit Finanzbetrug. Wer das 65. Lebensjahr überschritten hat, muss bei Schalter-Abhebungen über bestimmten Schwellenwerten künftig zusätzliche Verifizierungsschritte durchlaufen. Das berichtete das Center for Immigrant am 28. November und berief sich dabei auf Angaben von Bankenvertretern.

Dahinter steckt ein klares Kalkül: Kriminelle, die sich als Polizisten, Enkel oder Mitarbeiter von Versorgungsunternehmen ausgeben, sollen es schwerer haben, ihre Opfer unter Druck zu setzen. Die zeitliche Verzögerung durch die zusätzlichen Prüfungen soll Bankmitarbeitern mehr Spielraum geben, verdächtige Transaktionen zu erkennen.

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Die Kehrseite der Medaille: Senioren werden faktisch in die Online-Banking-Welt gedrängt – und genau dort lauern neue Risiken. In den USA vollzog die Sozialversicherungsbehörde SSA bereits am 30. September 2025 den kompletten Übergang zu elektronischen Leistungszahlungen. Bargeld verliert systematisch an Bedeutung.

Doch Cyberkriminelle haben längst reagiert. Am vergangenen Wochenende schlugen Sicherheitsexperten Alarm: Eine Welle von Phishing-Angriffen nutzt Falschmeldungen über angebliche Sonderzahlungen aus. Ein besonders perfides Beispiel: die Gerüchte über einen „5.108-Euro-Rentenbonus”, die derzeit im Netz kursieren.

Was steckt dahinter? Tatsächlich handelt es sich dabei lediglich um die maximale reguläre Rentenzahlung in den USA – keineswegs um einen Bonus. Dennoch leiten Betrüger Suchende auf gefälschte Webseiten, die Online-Banking-Zugangsdaten abgreifen sollen. „Die Kriminellen wechseln von Telefon-Betrug zu digitalen Desinformationskampagnen”, warnte Floyd News am 30. November.

KI-Stimmen und biometrische Abwehr

Die heute in Kraft getretenen Regelungen reagieren auf eine besonders heimtückische Bedrohung: KI-gestützte Stimmklone. Mit erschreckender Präzision können Betrüger mittlerweile die Stimme von Angehörigen imitieren und so Druck auf ihre Opfer ausüben.

Während die Bargeld-Limits die „letzte Meile” des Betrugs – die physische Geldübergabe – verhindern sollen, rüsten Banken gleichzeitig digital auf. Verhaltensbiometrie wird zum Standard: Systeme analysieren, wie Nutzer tippen oder wischen, um zu erkennen, ob ein Konto unter Zwang oder von Unbefugten genutzt wird.

Kritik an mangelnder Barrierefreiheit

Die Reaktionen auf die neuen Limits fallen gemischt aus. Seniorenverbände befürchten, dass ältere Menschen ohne digitale Kenntnisse faktisch von ihrem eigenen Geld abgeschnitten werden könnten. Die Banken versprechen „schrittweise Anpassungen” und verstärkte Schulungsangebote.

Kann dieser Spagat zwischen Sicherheit und Selbstbestimmung gelingen? Experten rechnen damit, dass das „Vertrauenskontakt-System” – bei dem Banken im Verdachtsfall einen benannten Angehörigen informieren dürfen – bald zur Pflicht wird.

Mit Beginn der Weihnachtszeit, traditionell eine Hochsaison für Finanzbetrug, setzen britische Institute auf die harte Tour. Millionen ältere Menschen müssen sich nun auf veränderte Banking-Gewohnheiten einstellen – ob sie wollen oder nicht.

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