NATO-Aufrüstung kurbelt Immobilienboom an
27.10.2025 - 16:45:02Europas Rüstungsindustrie benötigt bis 2033 zusätzliche 37 Millionen Quadratmeter Industrie- und Logistikflächen. Deutschland entwickelt sich zum Kernmarkt mit milliardenschweren Investitionen.
Europas Verteidigungsausgaben lösen einen massiven Nachfrageschub im Gewerbeimmobiliensektor aus. Aktuelle Analysen prognostizieren einen zusätzlichen Bedarf von 37 Millionen Quadratmetern Industrie- und Logistikflächen bis 2033 – allein sechs Millionen davon in Deutschland.
Die sicherheitspolitische Zeitenwende manifestiert sich konkret in Beton und Stahl. Seit dem Ukraine-Krieg wuchsen die Industrieflächen europäischer Rüstungskonzerne bereits um eine Fläche von fast 1.000 Fußballfeldern.
Rüstungskonzerne expandieren massiv
Staatliche Sondervermögen und neue EU-Programme zur Munitionsproduktion treiben die Expansion voran. Laut Immobilienberater Savills steigt die Nachfrage nach Produktions- und Logistikflächen in Europa um 17 Prozent gegenüber 2024.
Deutschland entwickelt sich zum Kernmarkt. Die geplante Beschaffung neuer Kampfflugzeuge und Modernisierung von Waffensystemen erfordert hochspezialisierte Fertigungs- und Wartungseinrichtungen in strategisch wichtigen Regionen.
Bunker statt Büros: Spezielle Anforderungen
Der Verteidigungssektor braucht mehr als herkömmliche Lagerhallen:
- Hochsichere Produktionsstätten für sensible Rüstungsgüter
- Spezialisierte Forschungs- und Entwicklungszentren
- Ausgedehnte Logistikhubs für Transport und Lagerung
Verteidigungsminister Boris Pistorius betont die strategische Priorität der Infrastruktur-Modernisierung. Eine Bund-Länder-Initiative beschloss bereits 38 Maßnahmen zum Ausbau von Kasernen, Depots und Verwaltungsgebäuden.
86 Milliarden Euro als Turbo für den Markt
Deutschlands Sondervermögen von 86 Milliarden Euro für die Bundeswehr-Modernisierung bildet die finanzielle Grundlage. Die Militärausgaben sollen bis 2029 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen – das verspricht nachhaltige Stärkung des Sektors.
Zusätzlich stehen 500 Milliarden Euro für Infrastruktur und Klimaneutralität bereit. Diese Mittel fließen auch in dual nutzbare Infrastrukturprojekte und verbessern die Rahmenbedingungen für industrielle Ansiedlungen.
Stabile Branche in unsicheren Zeiten
Während sich Büro- und Einzelhandelsimmobilien im Umbruch befinden, bietet die Rüstungsindustrie Investoren Stabilität. Sie ist weniger von konjunkturellen Schwankungen betroffen als andere Wirtschaftszweige.
Das Kiel Institut für Weltwirtschaft bestätigt: Erhöhte Verteidigungsausgaben in heimische Produktion haben signifikante positive Wachstumseffekte. McKinsey unterstreicht den Druck auf den Immobilienmarkt – die europäische Verteidigungsindustrie muss ihre Kapazitäten rasch ausbauen.
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NATO-Ziel treibt weiteres Wachstum
Das NATO-Ziel von 3,5 Prozent des BIP für Verteidigung deutet auf weiteres Wachstum hin. Die bereits gestarteten Projekte sind erst der Anfang einer fundamentalen Marktverschiebung.
In den kommenden Jahren steigt die Nachfrage nach Logistik-, Produktions- und Forschungsflächen stetig. Das beeinflusst nicht nur Immobilienpreise in etablierten Industrieclustern, sondern rückt auch neue Entwicklungsstandorte in den Fokus.
Für die Immobilienbranche eröffnet sich eine strategische Chance: die Spezialisierung auf einen Sektor mit hohen Sicherheits- und Technologieanforderungen – und langfristiger Planungssicherheit.


