Nachhaltigkeit, Immobilienpreise

Nachhaltigkeit treibt Immobilienpreise um 23 Prozent

19.11.2025 - 20:32:12

Energieeffiziente Gebäude erzielen bis zu 23 Prozent höhere Preise und verkaufen sich schneller, während unsanierte Objekte Wertverluste bis zu 30 Prozent drohen.

Zwei Drittel der Österreicher wollen in einem nachhaltigen Gebäude leben. Was früher vor allem eine ökologische Frage war, entscheidet heute über Verkaufspreis und Vermarktungsgeschwindigkeit. Energieeffiziente Immobilien haben sich zu den klaren Gewinnern am Markt entwickelt.

Eine aktuelle Gallup-Umfrage im Auftrag von Raiffeisen Immobilien Österreich belegt: 66 Prozent der Österreicher legen Wert auf nachhaltige Wohngebäude. Dieser Wunsch schlägt sich direkt in der Zahlungsbereitschaft nieder. “Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gehören heute zusammen – und wer das erkennt, profitiert doppelt”, erklärt Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich.

Lage und Ausstattung waren gestern. Heute entscheidet der energetische Zustand über den Immobilienwert. Käufer zahlen deutlich mehr für grüne Objekte, die sich zudem schneller verkaufen lassen.

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Energieklasse A+ bringt 23 Prozent Preisaufschlag

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ein Haus mit Energieeffizienzklasse A+ erzielt durchschnittlich 23 Prozent mehr als ein unsaniertes Vergleichsobjekt. Das zeigt eine Analyse von ImmobilienScout24. Auch Wohnungen profitieren massiv – hier liegt der Aufschlag gegenüber der Standardklasse D bei ebenfalls 23 Prozent.

Die Kehrseite trifft Eigentümer ineffizienter Gebäude hart. Ein Haus der schlechtesten Klasse H verliert bis zu 14 Prozent seines Wertes. Experten prognostizieren für die Klassen F und G sogar Abschläge von 20 bis 30 Prozent.

Wüest Partner analysierte Transaktionen von Mehrfamilienhäusern in Berlin zwischen 2022 und 2025. Das Ergebnis: Jedes zusätzliche Kilogramm CO2-Emissionen pro Quadratmeter und Jahr senkt den Kaufpreis um rund zwei Euro. Der CO2-Ausstoß wird damit zur messbaren Währung am Immobilienmarkt.

Käufer investieren in Solaranlagen und Wärmepumpen

Wohin fließt das Geld? An erster Stelle stehen Solaranlagen, gefolgt von Wärmepumpen und guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Mehr als ein Drittel der Befragten achtet gezielt auf natürliche Baustoffe, rund ein Viertel legt Wert auf nachhaltige Kühllösungen.

Besonders die Generation unter 30 treibt den Wandel voran. Junge Käufer zeigen überdurchschnittlich hohe Bereitschaft, für energieeffiziente Ausstattung und gute Mobilität mehr zu zahlen. “Die Generation unter 30 will nachhaltig wohnen – ökologisch, energiesparend und gut angebunden”, so Weinberger. Diese Nachfrage verschafft nachhaltigen Neubauten einen klaren Verkaufsvorteil.

ESG-Kriterien werden zum Standard

Nachhaltigkeit geht über Energieeffizienz hinaus. Die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) umfassen auch soziale Faktoren wie Barrierefreiheit oder Mieterzufriedenheit sowie transparente Unternehmensführung. Für Investoren und Finanzierer entwickeln sich diese Kriterien zum entscheidenden Element der langfristigen Werthaltigkeit.

Immobilien mit nachweisbaren ESG-Standards sind nicht nur preisstabiler, sondern auch wettbewerbsfähiger. Der Gebäudesektor verantwortet rund ein Drittel der CO2-Emissionen. Gesetzgeber und Investoren erhöhen den Druck, diese Werte zu senken.

Ab 2033 drohen Mindeststandards

Die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz gibt klare Ziele vor. Ab 2033 müssen alle Wohngebäude mindestens die Energieeffizienzklasse D erreichen. Das Gebäudeenergiegesetz setzt diese Vorgaben national um.

Für Eigentümer unsanierter Immobilien wächst der Handlungsdruck. Gleichzeitig eröffnet die energetische Sanierung erhebliche Wertsteigerungspotenziale. Investitionen in Dämmung, Heizungstausch oder Photovoltaik zahlen sich durch sinkende Betriebskosten und höhere Wiederverkaufswerte aus.

Die Schere zwischen effizienten und ineffizienten Immobilien öffnet sich weiter. Während nachhaltige Objekte als wertstabile Investitionen gelten, drohen “Brown Discounts” – deutliche Wertabschläge für Gebäude, die neue Standards verfehlen. Experten raten, Sanierungsmaßnahmen frühzeitig anzugehen und staatliche Förderungen zu nutzen.

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