Nach zwei Verlusttagen hat der Dax DE0008469008 am Mittwoch wieder leicht zugelegt.
02.07.2025 - 18:17:04Frankfurt Schluss: Dax im Plus - Kurzfristige Trendlinie hält
Negativ aufgenommene Daten des privaten Dienstleisters ADP zum US-Arbeitsmarkt kosteten den deutschen Leitindex nur zeitweise seine Tagesgewinne. Schließlich reagierten selbst die US-Börsen nur kurz negativ auf die Daten und zeigten sich zum europäischen Handelsschluss dann stabil bis freundlich.
So gelang es dem deutschen Leitindex bis Handelsschluss, die gleitende 21-Tage-Linie bei etwas unter 23.745 Punkten wieder zu überwinden. Diese Linie signalisiert den kurzfristigen Trend. Der Dax ging mit einem Plus von 0,49 Prozent auf 23.790,11 Zähler aus dem Tag.
Der MDax DE0008467416, der Index der mittelgroßen Unternehmen, beendete den Xetra-Handel mit plus 0,16 Prozent auf 30.294,88 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es noch um 0,69 Prozent auf 5.318,72 Punkte nach oben. Moderate Gewinne wurden zudem an der Börse in Zürich verbucht, während es in London leicht abwärts ging. Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial US2605661048 schüttelte seine frühen Verluste zugleich ab und lag zuletzt auf Höhe des Schlussstands vom Vorabend. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes legten um etwas mehr als ein halbes Prozent zu.
Die ADP-Daten zeigten für Juni statt eines erwarteten Stellenaufbaus einen Abbau, weshalb nun mit wachsender Spannung auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung gewartet wird. Dieser steht ausnahmsweise bereits an diesem Donnerstag an, da am üblichen Freitag wegen des sogenannten Unabhängigkeitstages nur ein verkürzter Aktienhandel stattfindet. Die Beschäftigungslage spielt eine wichtige Rolle für die US-Geldpolitik.
Alles in allem habe der Dax zunehmend Mühe, den Abstand zur Marke von 24.000 Punkten nicht zu groß werden zu lassen, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die zwischenzeitliche Euphorie nach der Waffenruhe in Nahost sei den Sorgen wegen des weiter schwelenden Handelskriegs zwischen den USA und der EU gewichen. Am 9. Juli läuft die von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist für eine Einigung ab.
Die Aktien der deutschen Autobauer legten nach US-Absatzzahlen für das zweite Quartal zu. Als Dax-Spitzenreiter gewannen BMW DE0005190003 5,0 Prozent, Mercedes-Benz DE0007100000 stiegen um 2,8 Prozent und Volkswagen DE0007664039 1,9 Prozent. Für die Sportwagentochter Porsche AG DE000PAG9113 ging es um 2,2 Prozent nach oben.
Der Schweizer Großbank UBS zufolge wirken sich die US-Zölle offenbar nicht so negativ aus wie befürchtet. Für BMW seien die Jahresziele selbst ohne eine Zolleinigung erreichbar, schrieb Analyst Patrick Hummel. Mit Blick auf Porsche dagegen ist er vorsichtiger. Er befürchtet, das Unternehmen könnte zur Vorlage seiner Quartalszahlen seine Jahresziele kappen.
SMA Solar DE000A0DJ6J9 waren mit plus 14,2 Prozent klarer Favorit im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386. Börsianer verwiesen auf positive Signale aus den USA. Am Vorabend hatte das von Trump vorangetriebene Steuergesetz eine wichtige Hürde genommen. Der Senatsbeschluss enthält zwar Änderungen am Inflation Reduction Act (IRA), einem 2022 von Ex-Präsident Joe Biden aufgesetzten Investitionsprogramm, das auch Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels vorsieht. Die Kürzungen an den Förderungen seien jedoch milder ausgefallen als befürchtet, hieß es. Nordex DE000A0D6554 gewannen im MDax 2,3 Prozent.
Suss Microtec DE000A1K0235 wurden unterdessen von einer gestrichenen Kaufempfehlung durch Oddo BHF belastet und verloren 3,1 Prozent. Die Investmentbank rät, von Zulieferern der Chipbranche in Hersteller umzuschichten. Beim Zulieferer Suss erscheine das Chancen-Risiken-Profil nach einem 70-prozentigen Kursanstieg inzwischen ungünstig./ck/stw
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---