Nach moderaten Vortagesgewinnen hat der Dax DE0008469008 am Freitag wieder geschwächelt.

Im frühen Handel verlor der deutsche Leitindex 0,11 Prozent auf 19.421,17 Punkte. Damit hat er seit Wochenstart rund 1,2 Prozent nachgegeben. Laut Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners ist die "große Dynamik am europäischen Aktienmarkt erst einmal raus" nach dem Dax-Rekord in der vergangenen Woche. Der Grundoptimismus der Anleger bleibe aber erhalten. Neben der Berichtssaison könnte am Vormittag das Ifo-Geschäftsklima für Impulse sorgen.

Nach den ermutigenden Einkaufsmanagerindizes vom Vortag erwarten die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen ein kleines Plus beim Ifo-Index. Es sei jedoch fraglich, ob das ausreiche, um die Stimmung am Markt deutlich zu heben. "Eine Trendwende für die deutsche Wirtschaft auszurufen erschiene gleichwohl verfrüht", schrieben die Helaba-Experten. Hierfür bedürfe es eine über Monate andauernde Erholung.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Börsentitel kletterte im frühen Handel 0,04 Prozent höher auf 27.152,24 Zähler. Der EuroStoxx 50 EU0009658145 als Leitbarometer der Eurozone verlor knapp 0,3 Prozent. Am Vorabend hatte der Handel an den US-Börsen durchwachsenen geendet. "Die US-Wahlen strahlen bereits auf die Märkte ab und am Wochenende wird auch in Japan gewählt", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Daher agierten die Anleger eher zurückhaltend und vorsichtig. Auch Asien gab ein uneinheitliches Bild ab.

Bei den Einzelwerten steht vor dem Wochenende Mercedes-Benz DE0007100000 im Fokus. Der Autobauer überzeugte im dritten Quartal zwar mit dem freien Barmittelzufluss, enttäuschte aber mit schwacher Marge in der Automobil-Kernsparte. Obwohl die Erwartungen an Mercedes nach der Gewinnwarnung im September laut Händlern niedrig gewesen seien, verloren die Aktien am Dax-Ende 2,5 Prozent.

Am Vortag wurden die Autowerte noch von ermutigenden Quartalsbilanzen von Tesla US88160R1014 und Renault FR0000131906 angetrieben. Am Freitag war der Autosektor EU0009658681 jedoch europaweit der schwächste. BMW DE0005190003 verloren 0,8 Prozent, Volkswagen DE0007664039 gaben 0,5 Prozent nach. Die Porsche AG DE000PAG9113 stand zuletzt 0,3 Prozent im Minus. Der Sportwagenbauer wird nach Börsenschluss Quartalszahlen vorlegen.

Auch Munich Re DE0008430026 gehörten mit einem Abschlag von 1,2 Prozent zu den schwächsten Werten im Dax. Berenberg-Analyst Michael Huttner senkte die Einstufung für die Aktien des Rückversicherers auf "Hold". Nach einem Kursplus von rund 80 Prozent in den vergangenen zwei Jahren böten die Aktien nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial.

Im MDax profitierte Kaliproduzent K+S DE000KSAG888 etwas von starken Zahlen des norwegischen Branchenunternehmens Yara NO0010208051 und legte um 0,4 Prozent zu. Auch stabilere Kalidüngerpreise hatten Yara im dritten Quartal Rückenwind beschert. Aus Sicht der JPMorgan-Analysten konnten die Norweger die Erwartungen auf ganzer Linie übertreffen.

Nach überraschend guten Resultaten von US-Konkurrent Skechers US8305661055 kletterten die Papiere von Puma DE0006969603 ein Prozent höher. Skechers hatte am Vorabend den Ausblick fürs laufende Jahr erhöht. Sportartikelhersteller Adidas DE000A1EWWW0 rutschte dennoch 0,6 Prozent tiefer.

Spitzenreiter im SDax DE0009653386 war zuletzt Renk DE000RENK730, die Aktien stiegen 2,2 Prozent. Citigroup-Analyst Charles Armitage hob den Panzergetriebehersteller auf "Buy" an und lobte branchenführendes Wachstum sowie einen starken Geldumschlag. Im Sektorvergleich sei Renk unterdurchschnittlich bewertet.

Für Stratec DE000STRA555 ging es ein Prozent abwärts. Der Diagnostikspezialist hatte vorläufige Quartalszahlen und die in der Vorwoche gesenkte Umsatzprognose bestätigt. Außerdem bekräftigte Stratec die Aussicht auf deutlich bessere Geschäfte im vierten Quartal.