Nach Gewinnmitnahmen zur Wochenmitte dürften die US-Börsen am Donnerstag wieder zulegen.
21.12.2023 - 15:08:17Aktien New York Ausblick: Nach Rückschlag am Vortag wieder bergauf
Die frisch veröffentlichten Konjunkturdaten fielen insgesamt schwach aus und drückten am US-Anleihemarkt zugleich die Rendite der richtungsweisenden, zehnjährigen Staatspapiere auf ein Fünfmonatstief.
Der Broker IG berechnete den bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial US2605661048 rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart 0,7 Prozent höher auf 37 325 Punkte. Am Tag zuvor hatte der Dow nach seiner jüngsten Rekordjagd mit neun freundlichen Handelstagen in Folge erstmals wieder nachgegeben. Der Verlust am Mittwoch hatte bei 1,3 Prozent gelegen. Soviel hatte er an einem Tag zuletzt Anfang Oktober eingebüßt, bevor die fulminante Börsenrally begonnen hatte.
An der technologielastigen Nasdaq dürfte der Auswahlindex 100 US6311011026 an diesem Donnerstag den Indikationen zufolge 1,1 Prozent höher bei 16 740 Zählern in den Handel starten.
In den USA wuchs die Wirtschaft im Sommer laut einer dritten Schätzung etwas schwächer als bisher bekannt. Außerdem trübte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im Dezember kräftig ein. Schwache Wirtschaftsdaten heizen die Hoffnung auf Zinssenkungen an.
Unter den Einzelwerten sollten im Dow die Aktien von Boeing US0970231058 einen Blick wert sein. Vorbörslich stiegen sie um 1,8 Prozent. Der Flugzeugbauer darf laut einem Bericht des Fachportals "The Air Current" nach jahrelangem Stopp wieder Mittelstreckenjets der 737-Max-Reihe nach China liefern. Die chinesische Zivilluftfahrtbehörde CAAC habe die entsprechende Genehmigung erteilt, berichtete der abonnementbasierte Dienst und berief sich dabei auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg gab China zudem die Auslieferung des ersten Großraumjets vom Typ 787 "Dreamliner" seit mehr als zweieinhalb Jahren frei.
Salesforce US79466L3024 stiegen vor dem Börsenstart um 1,9 Prozent und profitierten von einer positiven Studie der Investmentbank Morgan Stanley US6174464486. Analyst Keith Weiss sieht entgegen den gedämpften Investorenerwartungen Umsatztreiber für den Softwarekonzern. Dazu gehörten etwa Preiserhöhungen und das Cloud-Geschäft. Entsprechend stufte er die Aktie auf "Overweight" hoch.
An der Nasdaq fanden Micron Technology US5951121038 vor allem wegen des laut Analysten starken Ausblicks des Halbleiterherstellers Beachtung. Die Papiere stiegen vorbörslich um 6,9 Prozent. Vorläufige Quartalszahlen hatte Micron bereits bekannt gegeben.
Für Biontech US09075V1026 ging es vor dem Handelsstart um 2,2 Prozent hoch. Der Impfstoffhersteller aus Mainz erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status einer "Breakthrough-Therapy" für einen Medikamentenkandidaten zur Behandlung von Gebärmutterkrebs. Ein solcher Status zieht ein beschleunigtes Zulassungsverfahren nach sich.
Außerdem dürfte bewegen, dass die USA höhere Zölle auf chinesische Waren in Erwägung ziehen, wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf nicht näher benannte Personen berichtete. Dazu sollen Elektroautos zählen und so brachte dies vorbörslich Kursgewinne für Hersteller wie Tesla US88160R1014, dessen Aktien um 1,7 Prozent stiegen. Die Anteile von Nikola US6541101050, eines Herstellers hybrider Lastwagen, gewannen sogar 4,6 Prozent.
Auch Solarprodukte sollen zu diesem Kreis zählen. Unter den Solaraktien gewannen Enphase Energy US29355A1079 vorbörslich 2,6 Prozent, SolarEdge US83417M1045 stiegen um 2,5 Prozent und First Solar US3364331070 um 2,4 Prozent. Sunpower US8676524064 zogen um 3,3 Prozent hoch.