Nach einem durchwachsenen Wochenauftakt haben Europas wichtigste Aktienindizes am Dienstag durchgängig mit Verlusten geschlossen.

Im Kielwasser der uneinheitlichen US-Börsen konnte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 seine zeitweisen Gewinne nicht halten und sank um 0,31 Prozent auf 5.354,17 Punkte.

Ähnlich sah es beim schweizerischen SMI CH0009980894 mit einem Minus von 0,32 Prozent auf 11.901,32 Punkte aus. Der britische FTSE 100 GB0001383545 verlor 0,66 Prozent auf 8.938,32 Punkte.

Beim Thema Zollstreit herrscht indes vorsichtiger Optimismus. Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets verwies darauf, "dass die Verhandlungen zwischen den USA und China nun sogar dazu geführt haben, dass Nvidia US67066G1040 seine Grafikchips des Typs H20 wieder in die Volksrepublik verkaufen darf." Dies gebe Anlass zur Hoffnung. "Die Anleger setzen darauf, dass Ähnliches im laufenden Konflikt mit der Europäischen Union passieren wird und die am Wochenende angedrohten 30 Prozent Zoll und mögliche Gegenzölle nur den Weg zu einem erfolgreichen Handelsabkommen ebnen", betonte Molnar.

Im Halbleitersektor sorgten die positiven Nachrichten aus den USA für gute Stimmung. Die Aktien des KI-Chip-Riesen Nvidia gingen wieder auf Rekordjagd. Das kam auch der europäischen Tech-Branche EU0009658921 zugute. Im EuroStoxx 50 eroberte der Halbleiterzulieferer ASML NL0010273215 mit einem Kursplus von 2,7 Prozent die Spitze.

Auch die Aktien des exportabhängigen Autosektors EU0009658681 waren angesichts der Hoffnungen auf eine Lösung im Handelsstreit gefragt.

Am unteren Ende des marktbreiten Stoxx Europe 600 EU0009658202 rangierten dagegen die Telekomwerte EU0009658947. Der Telekomausrüster Ericsson SE0000108656 hatte im zweiten Quartal den schwachen Dollar zu spüren bekommen. Er habe zudem keine Aussagen zum Einfluss der US-Zölle gemacht, beanstandeten die Analysten von Bernstein Research. Die Aktien verloren 7,7 Prozent.

Ohne Einfluss auf den Aktienkurs von Rio Tinto GB0007188757 blieb unterdessen der Führungswechsel bei dem Rohstoffkonzern. Das Unternehmen bekommt einen neuen Chef aus den eigenen Reihen. Der Verwaltungsrat bestimmte den Leiter des Eisenerzgeschäfts Simon Trott zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Für die Analysten der US-Bank JPMorgan verspricht dies Kontinuität.

Derweil zogen die Aktien von DocMorris CH0042615283 um 2,7 Prozent an. Patienten in Deutschland können elektronische Rezepte bei den Online-Apotheken Redcare Pharmacy NL0012044747 und DocMorris auch während der Übergangszeit zu einer neuen Abwicklungsinfrastruktur einlösen.