Nach der kalten Dusche vor knapp zwei Wochen hat sich auch das Scale-Segment wieder berappelt.
16.08.2024 - 12:12:51Börse Frankfurt-News: Nebenwerte: Erholung nach Rücksetzer
Dennoch hinken die Kleinen den Großen an der Börse noch hinterher. Einzelne Werte können aber durchaus mithalten.
16. August 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Steil nach unten und dann wieder steil nach oben - der kräftigen Rücksetzer an den Börsen weltweit vor knapp zwei Wochen hat auch das Scale-Segment getroffen. Doch auch hier setzte danach eine schnelle Erholung ein. Nach dem Tief von 1.082 Punkten am Montag vergangener Woche steht der Scale All Share am Donnerstagmorgen wieder bei 1.168 Punkten.
Insgesamt bleibt das Bild aber durchwachsen: Auf Zwölfmonatssicht liegt nicht mal ein Drittel der Scale-Aktien im Plus. Und mit dem DAX mithalten können die "Kleinen" weiter nicht. Auf Zwölfmonatssicht kommt der DAX auf ein Plus von 14 Prozent, der Scale All Share hingegen auf ein Minus von 5,5 Prozent. Nur der MDAX schneidet mit minus 11,5 Prozent noch schlechter ab.
Top-Performer auf Zwölfmonatssicht sind derzeit die Verve Group (ehemals Media and Games Invest) (SE0018538068), Kassensystemanbieter Vectron Systems (DE000A0KEXC7) und das Softwareunternehmen The Platform Group (DE000A2QEFA1) mit Kurszuwächsen von 127 Prozent, 115 Prozent und 61 Prozent. Ebenfalls gut da stehen Pantaflix (DE000A12UPJ7), trotz kräftiger Kursrücksetzer in diesem Jahr, die Deutsche Rohstoff AG (DE000A2QEFA1) und Apontis Pharma (DE000A3CMGM5). Das Schlusslicht bilden Noratis, Cliq Digital und EV Digital Invest.
Meist gehandelte Scale-Aktie auf Xetra und Börse Frankfurt war im Juli abermals Formycon (8,2 Millionen Euro), diesmal gefolgt von der Datagroup (7,6 Millionen Euro), der Verve Group (7 Millionen Euro), 2G Energy (6,9 Millionen Euro) und Mensch und Maschine (6,7 Millionen Euro). Seit Jahresanfang steht 2G vorne, vor Formycon, Cliq Digital, Datagroup und Deutsche Rohstoff.
The Platform Group: Noch Luft nach oben
The Platform Group konnte den bis Juni anhaltenden guten Lauf zwar nicht fortsetzen, die Aktie ist mit aktuell 8,30 Euro dieses Jahr aber noch klar im Plus. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Übernahme digitaler Marktplätze, neuester Übernahmekandidat ist der niederländische Marktführer für Luxusmode und Luxusaccessoires Winkelstraat.
Oddo BHF hat die Aktie erstmals beurteilt und auf "Outperform" gestuft mit einem Kursziel von 12,50 Euro. Die wachsenden Umsätze, die bereinigten Ebitda-Margen, das solide Finanzprofil mit einer Eigenkapitalquote von über 30 Prozent, der durchschnittlich positive freie Cashflow und das einzigartige ?-kosystem spiegelten sich nicht im Aktienkurs wider, finden die Analysten.
Kursziel 51 Euro für Deutsche Rohstoff
Die Aktie des ?-lproduzenten Deutsche Rohstoff bewegt sich unterdessen weiter mit dem ?-lpreis. Am Donnerstagmorgen wird sie zu knapp 38 Euro gehandelt, nach 32 Euro Anfang des Jahres und 28 Euro vor einem Jahr. First Berlin Equity Research traut der Aktie satte 51 Euro zu und votiert mit "Buy". Die Gründe: die über den Erwartungen liegende Produktion im ersten Halbjahr und die Produktionsprognose für das Gesamtjahr mit einer Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.
Apontis mit "solidem" zweiten Quartal
Auch Apontis Pharma gehört zu den Gewinnern in diesem Jahr mit einem Kursanstieg von 4,25 Euro auf in der Spitze 9 Euro, jetzt sind es immer noch 7,60 Euro. Im zweiten Quartal konnte Apontis das Umsatzwachstum mit den "Single Pills", die zwei oder drei Wirkstoffe vereinen, fortsetzen und kam auf ein profitables erstes Halbjahr. Das Analysehaus Montega spricht von einem "soliden Quartal", die ermutigenden Vertriebsergebnisse seien Basis für weiteres Wachstum. "Zusammen mit den Optimierungen auf anderen Ebenen sollte der verbesserte Umsatz zu einem spürbaren Ergebnisschub führen", erklären die Analysten. Sie bekräftigen die Kaufempfehlung mit einem unveränderten Kursziel von 16,50 Euro - das wäre mehr als eine Kursverdopplung.
"Formycon weit fortgeschritten mit Zulassungs-Pipeline"
Nichts so gut läuft es für Biosimilar-Entwickler Formycon, zumindest an der Börse. Nach Kursen über 90 Euro Anfang 2023 ging es steil nach unten bis unter 38 Euro dieses Jahr. Jetzt sind es zumindest wieder 49 Euro. Dabei kam einiges an Erfolgsmeldungen vom Unternehmen, das derzeit sechs Biosimilars in der Entwicklung hat. "Obwohl die bereits erfolgten Verkaufsstarts zu profitablen Umsätzen mit steigenden Ergebnisbeiträgen führen, ist man immer noch im Investitions- und Entwicklungsmodus mit Verlusten", kommentiert das Nebenwerte-Magazin. Formycon sei aber weit fortgeschritten mit seiner Zulassungs-Pipeline und sollte bald den Break-Even erreichen können, "natürlich verbunden mit den typischen Unsicherheiten eines von Zulassungen abhängigen Geschäftskonzepts".
Von Anna-Maria Borse © 16. August 2024, Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)