Nach der freundlichen Tendenz am Freitag hat der deutsche Aktienmarkt am Montag ein wenig nachgegeben.
22.12.2025 - 11:55:02Aktien Frankfurt: Leichtes Minus
Der Dax DE0008469008 notierte gegen Mittag 0,1 Prozent tiefer bei 24.270 Punkten. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte sank um 0,5 Prozent auf 30.216 Zähler. Der EuroStoxx 50 EU0009658145 zeigte sich kaum verändert.
Ende vergangener Woche hatte der Dax mit Rückenwind von der jüngsten Leitzinssenkung sowie Inflationsdaten in den USA die psychologisch wichtige Marke von 24.000 Punkten zurückerobert. So hatte ein Rückgang der US-Inflation die Erwartung weiterer Leitzinssenkungen 2026 untermauert. Zudem behielt die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins bei, womit der öffentlichen Hand sowie Unternehmen weiterhin die eher niedrigen Zinsen zugutekommen, mit denen die Eurozone in das mit Konjunkturhoffnungen verbundene Jahr 2026 geht.
Mit Blick auf ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gibt es derweil keine echten Fortschritte. Zwar zeigte sich der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach Verhandlungen in Miami zufrieden über seine Gespräche mit der russischen Delegation, ein Durchbruch wurde aber nicht vermeldet.
Aus Branchensicht sind Aktien aus dem Halbleitersektor überdurchschnittlich stark gefragt. Am Freitag hatten einige Chip-Werte an der US-Technologiebörse Nasdaq stark vorgelegt: Micron US5951121038 und Lam Research US5128073062 kletterten auf Rekordhöhen, während sich AMD US0079031078 von ihrem jüngsten Verlust erholten. Am Montag stiegen die Titel von Infineon DE0006231004 als Dax-Spitzenreiter um 1,9 Prozent und jene von Aixtron DE000A0WMPJ6 als bester Wert im MDax um 3,3 Prozent.
Die Papiere des Kupferproduzenten Aurubis DE0006766504 profitieren von deutlich steigenden Kupferpreisen und verzeichneten ein Kursplus von 1,9 Prozent. Am Morgen waren sie bis auf 123,30 Euro und damit ganz nah an ihr Rekordhoch von Anfang Dezember herangerückt. "Der KI-Boom hält die Nachfrage nach Chips - und damit nach Kupfer - hoch", erklärte Marktanalyst Jochen Stanzl von der Consorsbank. Zudem steige der Kupferbedarf in den Bereichen Elektrifizierung, Erneuerbare Energien und Rüstung. Zwar gebe es weltweit noch genügend Kupfer, doch fehle es an neuen Minen, so Stanzl.
Nach einem optimistischen Ausblick von Dürr DE0005565204 verteuerten sich die Aktien um 4,3 Prozent. Der Hersteller von Fahrzeug-Lackieranlagen erhöhte für das laufende Jahr seine Prognose für den Finanzmittelzufluss und begründete dies mit vorgezogenen Zahlungen von Kunden im vierten Quartal sowie verschobenen Dürr-Zahlungen in das Jahr 2026. Deshalb soll auch die Nettofinanzverschuldung geringer ausfallen als zunächst angenommen.
Für die Titel von Schaeffler DE000SHA0100 ging es nach einem Interview von Konzernchef Klaus Rosenfeld um 0,7 Prozent hoch. Damit notieren sie nur noch knapp unter dem höchsten Stand seit mehr als vier Jahren. "Wir werden ein Unternehmen mit Rüstungsgeschäft", sagte Rosenfeld der "Süddeutschen Zeitung". Erst vor kurzem hatte Schaeffler eine Kooperation mit dem Drohnenhersteller Helsing bekannt gegeben.
Seit diesem Montag gibt es einige Wechsel in der Dax-Familie. In den MDax DE0008467416 wurden die Aktien der Börsenneulinge Aumovio DE000AUM0V10 und TKMS DE000TKMS001 aufgenommen, während jene von Gerresheimer DE000A0LD6E6 und Hellofresh DE000A161408 in den Nebenwerteindex SDax DE0009653386 abstiegen.
Neben dem Pharma-Verpackungshersteller Gerresheimer und dem Kochboxenanbieter Hellofresh werden dann noch der Prothesenhersteller Ottobock DE000BCK2223, das Spielwarenunternehmen Tonies LU2333563281, der Biokraftstoff-Hersteller Verbio DE000A0JL9W6 und PSI Software DE000A0Z1JH9 im SDax enthalten sein.
Verlassen müssen den SDax LPKF DE0006450000, Stratec DE000STRA555, Thyssenkrupp DE0007500001 Nucera DE000NCA0001, Formycon DE000A1EWVY8, Procredit DE0006223407 und Amadeus Fire DE0005093108. Im Leitindex Dax gab es keine Änderungen.

