Nach den leichten Verlusten zur Wochenmitte hat der Dow Jones Industrial US2605661048 am Donnerstag wieder etwas zugelegt.
29.05.2025 - 22:34:20New York Schluss: Dow legt zu - Juristisches Hickhack folgenlos
Ein juristisches Tauziehen um die Rechtmäßigkeit der Importzölle ließ die Anleger an der Wall Street letztlich kalt. Das Bundesgericht für internationalen Handel hatte es Washington zunächst untersagt, weitreichende Zölle unter Berufung auf ein Notstandsgesetz zu verhängen. Kurz vor Handelsschluss hob das eingeschaltete Berufungsgericht die angeordnete Blockade fast aller Zölle von Präsident Donald Trump vorerst auf. Das Gericht prüfe nun erst einmal den Fall, hieß es in einer Verfügung.
Der Dow stieg am Ende um 0,28 Prozent auf 42.215,73 Punkte. Der marktbreite S&P 500 US78378X1072 gewann 0,40 Prozent auf 5.912,17 Punkte. Für den technologielastigen und damit besonders konjunkturabhängigen Nasdaq 100 US6311011026 ging es nach einem starken Handelsauftakt letztlich um 0,21 Prozent auf 21.363,95 Punkte nach oben.
Die Anordnung des Berufungsgerichts ist nun ein erster Erfolg für den US-Präsidenten - aber nicht final. Der juristische Streit darüber dürfte aller Voraussicht nach den Weg durch die Instanzen nehmen. Es ist auch nicht der einzige laufende Rechtsstreit um Trumps Zölle.
Unter den Einzelwerten zog Nvidia US67066G1040 die Aufmerksamkeit auf sich. Der Chipkonzern konnte die zuletzt durchaus nervösen Anleger beruhigen. So hatten sich Sorgen breit gemacht, dass Handelsbarrieren der USA gegenüber China auch die Geschäfte von Nvidia deutlicher belasten könnten. Der Chip-Riese warnte jetzt zwar, dass US-Exporthürden für KI-Technik die weltweite Führung chinesischer Anbieter in dem Zukunftsmarkt zur Folge haben könnten, die Quartalszahlen und der Geschäftsausblick von Nvidia aber kamen gut an. Für die Aktien ging es im Dow um gut drei Prozent nach oben.
Die Papiere von Boeing US0970231058 setzten sich mit plus 3,3 Prozent knapp an die Dow-Spitze. Der Flugzeugbauer wolle die Produktion des Modells 737 Max stärker steigern als von ihm und wohl auch vom Markt erwartet, schrieb Analyst Gavin Parsons von der Bank UBS.
Als klares Schlusslicht im Dow büßten die Anteilscheine von Salesforce US79466L3024 3,3 Prozent ein. Der Softwarekonzern blickt zwar überraschend positiv auf das laufende Geschäftsjahr, Analyst Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies bemängelte aber, dass die Dynamik im Cloud-Kerngeschäft weiter nachlasse. Zudem sei ein Löwenanteil der höheren Umsatzerwartungen lediglich währungsbedingt.
Im S&P 500 knickten die Papiere von Best Buy US0865161014 um 7,3 Prozent ein. Analysten der Bank UBS und von Piper Sandler urteilten, dass der auf Unterhaltungselektronik spezialisierte Einzelhändler mit seiner Prognose für die operative Marge im zweiten Geschäftsquartal hinter der Markterwartung zurückgeblieben sei.
Am S&P-500-Ende sackten HP Inc. US40434L1052 um 8,3 Prozent ab. Der PC- und Druckerhersteller hatte seine Gewinnprognose gesenkt. Das Unternehmen verwies auf eine schwächere Wirtschaft und anhaltende Kosten durch US-Zölle auf Waren aus China./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---