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Nach den leichten Verlusten zum Start in den Juni ist der Dax DE0008469008 auch am Dienstag kaum vorangekommen.

03.06.2025 - 11:52:29

Aktien Frankfurt: Dax träge - Politische Unsicherheiten nehmen zu

Der Bruch der Regierung in den Niederlanden verunsicherte etwas. Die runde Marke von 24.000 Punkten erweist sich für den deutschen Leitindex damit als zu hoher Widerstand. Gegen Mittag stand er mit 23.948 Punkten darunter und nur knapp im Plus.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte legte um 0,1 Prozent auf 30.788 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 0,2 Prozent nach unten.

Leichte Unterstützung war am Morgen zunächst noch durch die kleinen Zuwächse an der US-Börse gekommen, die am Morgen auf den Handel in Asien abstrahlten. Positive Impulse lieferte die Nachricht, dass China und die USA in Kürze auf höchster Ebene über den Handel sprechen dürften.

Kurz nach dem Handelsstart belastete dann etwas die Nachricht, dass die Regierungskoalition in den Niederlanden im Streit um die Migrationspolitik zerbrochen ist. Der Populist Geert Wilders erklärte den Rückzug seiner radikal-rechten Partei aus der Vier-Parteien-Koalition, an der diese als stärkste Kraft beteiligt war.

Auf dem ersten Platz im Dax erholten sich die Rüstungstitel von Rheinmetall DE0007030009 mit einem Plus von gut 2 Prozent von ihrem schwächeren Vortag. Nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Monate mit einem Jahresplus von mehr als 200 Prozent rückt der Rüstungskonzern noch im Juni in den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 auf und ersetzt dort den Luxuswarenhersteller Kering FR0000121485. Die Veränderungen treten am Freitag, dem 20. Juni, nach Börsenschluss in Kraft.

Gerresheimer DE000A0LD6E6 zeigten nach ihrem Kursabsturz am Vortag von knapp 23 Prozent im Zuge einer Prognosesenkung am Dienstag keine Stabilisierungstendenzen mit minus 0,9 Prozent. Mehrere Analysten stuften die Titel des Spezialverpackungsherstellers nun ab.

Delivery Hero DE000A2E4K43 rutschten um rund 5 Prozent ab. Der Rücktritt des Investmentchefs des Großaktionärs Prosus NL0013654783 sorgte für neue Verunsicherung. Prosus hält laut Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg etwas über 27 Prozent am Essenslieferdienst. Tags zuvor hatten die Papiere von Delivery Hero eine EU-Strafe wegen wettbewerbswidriger Absprachen gut weggesteckt.

Am Dienstag waren E-Commerce-Unternehmen generell schwach: So verloren im Dax Zalando DE000ZAL1111 2 Prozent, im MDax waren Hellofresh DE000A161408 mit minus 6 Prozent noch schwächer als Delivery Hero. Der Kochboxenversender Hellofresh muss sich einen neuen Finanzchef suchen. Christian Gärtner wird sein Amt spätestens Ende des Jahres niederlegen.

Im Blick stand am Dienstag auch die Inflation im Euroraum. Diese ist im Mai auf 1,9 Prozent gesunken. Im April hatte die Rate noch bei 2,2 Prozent gelegen. Der Rückgang war stärker als von Volkswirten erwartet. Die Inflation liegt jetzt unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent. Der Weg für die nächste Zinssenkung durch die EZB an diesem Donnerstag sei damit geebnet, sagten Marktbeobachter.

@ dpa.de