Produktion/Absatz, Arbeit

Nach den angekündigten Entlassungen steht beim Jachtenbauer HanseYachts DE000A0KF6M8 in Greifswald Gewerkschaftsangaben zufolge nun Kurzarbeit an.

03.07.2025 - 06:00:49

Gewerkschaft: Neben Jobabbau Kurzarbeit bei HanseYachts

Diese gelte zunächst von Mitte Juli bis Ende August, sagte Frank Prenzlau, Geschäftsführer der IG Metall Stralsund-Neubrandenburg. Danach werde eine neue Betriebsvereinbarung erforderlich.

Grund für die Kurzarbeit sei die weiterhin schwierige Auftragslage. Das Unternehmen äußerte sich nicht dazu und verwies auf eine geplante Mitteilung. Prenzlau sagte, Kurzarbeit sei besser als weiterer Stellenabbau.

Nach seiner Aussage hat das Land außerdem einem Schuldenschnitt für den Bootsbauer zugestimmt. Das habe HanseYachts-Vorstandschef Hanjo Runde jüngst bei einer Mitarbeiterversammlung mitgeteilt. Demnach hat das Land Bürgschaften gegeben und übernimmt die entsprechenden Verpflichtungen.

Aus Schwerin hieß es dazu nur: "Das Wirtschaftsministerium steht im engen Austausch mit den handelnden Akteuren. Eine weitergehende Stellungnahme unseres Hauses ist aufgrund des laufenden Prozesses aktuell nicht möglich."

Entlassungen schrittweise bis Jahresende

Die schon vor einiger Zeit angekündigte Entlassung von 190 der knapp 740 Mitarbeiter in Greifswald erfolgt laut Prenzlau schrittweise bis Ende des Jahres. Der Betriebsrat habe einem Sozialplan zugestimmt.

Abfindungszahlungen ergeben sich demnach durch die Multiplikation der Beschäftigungsjahre mit dem Monatsgehalt und einem Faktor, der auf Drängen der Gewerkschaft deutlich höher ausfalle als ursprünglich vorgeschlagen. Auch am Standort im polnischen Goleniów kam es laut Prenzlau zu Entlassungen.

Besitzerwechsel eingeleitet

HanseYachts gehört nach eigenen Angaben zu den führenden Herstellern hochseetauglicher Segeljachten aus Serienproduktion. Insbesondere die schwache Konjunktur in Kernmärkten wie den USA und Deutschland habe den Absatz schrumpfen lassen, hatte die Geschäftsführung als Grund für die Entlassungen genannt.

Demnach war auch ein Besitzerwechsel geplant. Die Anteile des weltweit tätigen Investmentunternehmens und langjährigen Mehrheitsaktionärs Aurelius sollten Familienunternehmer Andreas Müller mit Sitz in Österreich sowie Runde übernehmen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Magdeburg hofft nach Intel-Absage auf andere Investoren Nach dem Aus für die geplante Chipproduktion des US-Herstellers Intel US4581401001 in Magdeburg hofft Sachsen-Anhalt auf Ersatz für das Milliardenprojekt. (Boerse, 25.07.2025 - 14:59) weiterlesen...

Gewerkschaft wirft Jungheinrich 'Tabubruch' vor Die Industriegewerkschaft Metall wirft dem Hamburger Gabelstaplerhersteller Jungheinrich DE0006219934 wegen der geplanten Werksschließung in Lüneburg einen "Tabubruch" vor. (Boerse, 25.07.2025 - 13:08) weiterlesen...

Infrastrukturministerin: Intel-Aus wird uns nicht umhauen Trotz der Absage von Intel US4581401001 blickt Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) nach eigenen Worten zuversichtlich in die Zukunft. (Politik, 25.07.2025 - 10:11) weiterlesen...

Wirtschaftsforscherin: Intel-Absage gerade noch rechtzeitig Die Abkehr des Chipherstellers Intel US4581401001 vom geplanten Bau einer Fabrik in Magdeburg kommt aus Sicht einer Wirtschaftsforscherin gerade noch rechtzeitig. (Boerse, 25.07.2025 - 09:55) weiterlesen...

'Kulturwandel' - SAP-Betriebsratschef kritisiert Abbaupläne Der Vorsitzende des Betriebsrats von SAP DE0007164600 sieht die jüngsten Abbaupläne des Softwarekonzerns kritisch. (Boerse, 24.07.2025 - 16:49) weiterlesen...

Intershop-Chef: 'Zweites Quartal richtig bescheiden' - Stellenabbau Der Jenaer Softwareanbieter Intershop DE000A254211 steht nach einem schwachen ersten Halbjahr erneut vor Einschnitten bei Kosten und Personal. (Boerse, 23.07.2025 - 13:44) weiterlesen...