Muskelmasse schützt Gehirn vor Alterung – MRT-Studie belegt Zusammenhang
27.11.2025 - 16:09:11St. Louis/Chicago – Nicht das Gewicht entscheidet über die Gehirnalterung, sondern die Körperzusammensetzung. Das zeigt eine aktuelle Studie der Washington University School of Medicine in St. Louis mit 1.164 gesunden Erwachsenen.
Die Ergebnisse, die in der kommenden Woche auf der Jahrestagung der Radiological Society of North America (RSNA) in Chicago präsentiert werden, belegen: Viszerales Bauchfett lässt das Gehirn schneller altern. Muskelmasse dagegen wirkt wie ein biologischer Schutzschild gegen kognitiven Verfall.
Das Team um Dr. Cyrus A. Raji vom Mallinckrodt Institute of Radiology untersuchte die Teilnehmer mittels hochpräziser Ganzkörper-MRTs. Der Durchschnitt lag bei 55 Jahren. Anders als frühere Studien verzichteten die Forscher auf den ungenauen Body-Mass-Index (BMI).
Passend zum Thema Muskelaufbau — Viele Menschen über 50 verlieren schleichend Muskelmasse, die laut Studie Schutz vor geistigem Abbau bietet. Wer gezielt gegen Muskelabbau vorgehen möchte, findet im Gratis‑E‑Book praktische Anleitungen: Sechs einfache Kraftübungen für Zuhause, erklärt Schritt für Schritt und ohne Studio. Ideal, um Viszeralfett zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit zu stärken. Gratis-PDF mit 6 Kraftübungen jetzt sichern
Stattdessen analysierten sie mithilfe künstlicher Intelligenz das biologische Alter des Gehirns – und verglichen es mit dem tatsächlichen Lebensalter der Probanden.
„Menschen mit höherem Muskelvolumen hatten tendenziell jüngere Gehirne”, erklärt Dr. Raji. „Umgekehrt war ein höherer Anteil an viszeralem Fett mit älter aussehenden Gehirnen verbunden – selbst bei normaler Muskelmasse.”
Nicht jedes Fett schadet dem Gehirn
Die MRT-Scans zeigten einen entscheidenden Unterschied zwischen zwei Fettarten:
Viszerales Bauchfett lagert sich tief im Bauchraum um die inneren Organe an. Es korreliert stark mit beschleunigter Gehirnalterung und gilt als hochgradig entzündungsfördernd.
Subkutanes Unterhautfett liegt direkt unter der Haut. Es zeigte in der Analyse keinen signifikanten Zusammenhang mit der Gehirnalterung.
Die Ergebnisse stützen die Hypothese, dass systemische Entzündungen durch Bauchfett die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Sie begünstigen neurodegenerative Prozesse wie Alzheimer. Muskelgewebe hingegen schüttet entzündungshemmende Botenstoffe aus – sogenannte Myokine.
Warnung vor modernen Diät-Medikamenten
Die Erkenntnisse kommen zur rechten Zeit. GLP-1-Agonisten wie Semaglutid oder Tirzepatid boomen als Abnehm-Spritzen. Doch diese Medikamente bauen oft auch wertvolle Muskelmasse ab – ein Effekt, der laut den neuen Daten kontraproduktiv für die Gehirngesundheit sein könnte.
„Unsere Arbeit legt nahe, dass der Erhalt von Muskelmasse bei gleichzeitiger Reduktion von Viszeralfett der Goldstandard für die Gehirngesundheit ist”, betont Dr. Raji.
Er fordert, dass zukünftige Therapien mit GLP-1-Medikamenten gezielt untersucht werden sollten. Nicht nur das Gesamtgewicht zählt – sondern ob sie das Verhältnis von Viszeralfett zu Muskelmasse positiv beeinflussen.
Krafttraining wird zur Präventionsmaßnahme
Die Studie markiert einen Wendepunkt in der Alzheimer-Prävention. Bisherige Ratschläge konzentrierten sich oft vage auf „Gewichtsmanagement” und Ausdauersport. Die neuen Daten liefern ein starkes Argument für Krafttraining als essenzielle Komponente der neurologischen Vorsorge ab der Lebensmitte.
Ein „Skinny-Fat”-Körpertyp – wenig Muskeln, viel verstecktes Bauchfett – könnte ein höheres Demenzrisiko bergen als bisher angenommen. Der BMI allein greift als Gesundheitsindikator zu kurz.
Ganzkörper-MRT als Frühwarnsystem?
Die Studie unterstreicht das Potenzial der Radiologie über die reine Diagnostik hinaus. Ganzkörper-MRTs könnten künftig als präventives Screening-Tool dienen, um Risikopatienten zu identifizieren – lange bevor erste kognitive Symptome auftreten.
Die vollständigen Daten und Details zur KI-Methodik werden zwischen dem 30. November und 4. Dezember auf dem RSNA-Jahreskongress präsentiert. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse eine neue Welle von Längsschnittstudien anstoßen werden.
Die zentrale Frage: Kann gezielter Muskelaufbau bei Menschen mit bereits erhöhtem „Gehirnalter” den Alterungsprozess nicht nur stoppen, sondern möglicherweise sogar umkehren?
Für den Einzelnen ist die Botschaft bereits klar: Der Weg zu einem jungen Gehirn führt auch über die Hantelbank.
PS: Wer sein Gehirn langfristig schützen will, profitiert von einem einfachen Trainingsplan für Zuhause. Der kostenlose Ratgeber liefert sechs effektive Kraftübungen, die ohne Geräte funktionieren, Alltagsbeschwerden vorbeugen und helfen, Muskelmasse aufzubauen — ideal für Einsteiger ab 50. Kostenloses Krafttraining‑E‑Book anfordern


