Multitasking, Produktivitätslüge

Multitasking: Warum die Produktivitätslüge uns ausbremst

15.11.2025 - 19:29:12

Multitasking gilt als Effizienz-Booster. Die Wissenschaft sagt: Das Gegenteil ist der Fall. Wer mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen will, verliert bis zu 40 % seiner Produktivität, produziert mehr Fehler und kann kaum noch Prioritäten setzen. Neue Studien zeigen: Der ständige Aufgabenwechsel schadet nicht nur der Leistung – er verändert sogar unser Gehirn.

Was die meisten als effizientes Arbeiten feiern, entpuppt sich als neurologischer Albtraum. Der vermeintliche Produktivitäts-Hack kostet uns mehr, als wir ahnen.

Echtes Multitasking existiert nicht. Was wir dafür halten, ist Task-Switching – das rasante Hin- und Herspringen zwischen Aufgaben. Jeder Wechsel kostet das Gehirn messbare Energie und Zeit. Psychologen nennen diese Kosten “Switching Costs”.

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Viele Aufgabenwechsel kosten Energie und Zeit – Studien sprechen von bis zu 40 % Leistungsabfall. Wenn Sie diesem Produktivitätsverlust entkommen wollen, helfen praxiserprobte Zeitmanagement-Techniken: Pareto, Eisenhower, ALPEN und Pomodoro bringen Struktur und schützen vor ständigen Neustarts. Das kostenlose E‑Book erklärt 7 Methoden, mit denen Sie Prioritäten setzen, Ablenkungen reduzieren und in weniger Zeit mehr erledigen. Jetzt kostenloses Zeitmanagement-E‑Book sichern

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Selbst bei vorhersehbaren Wechseln sinkt die Leistung deutlich. Studien zeigen, dass die Produktivität um bis zu 40 % einbricht. Der vermeintliche Zeitgewinn verpufft durch den ständigen mentalen Neustart. Am Ende des Tages summieren sich die Mikro-Verluste zu massiven Effizienzeinbußen.

Graue Substanz in Gefahr: Was Multitasking im Gehirn anrichtet

Forscher der University of Sussex entdeckten einen beunruhigenden Zusammenhang: Menschen, die intensiv Medien-Multitasking betreiben – also parallel Smartphone, Laptop und andere Geräte nutzen – weisen eine geringere Dichte grauer Substanz im anterioren cingulären Kortex auf. Diese Hirnregion steuert kognitive und emotionale Kontrollfunktionen.

Noch deutlicher wird es bei einer Stanford-Studie von 2009. Das überraschende Ergebnis: Chronische Multitasker schnitten bei kognitiven Tests schlechter ab als ihre fokussierten Kollegen. Sie konnten:

  • Wichtiges schlechter von Unwichtigem trennen
  • Sich leichter von irrelevanten Informationen ablenken lassen
  • Paradoxerweise schlechter zwischen Aufgaben wechseln

Die vermeintlichen Multitasking-Champions erwiesen sich als besonders anfällig für Ablenkungen. Die Fähigkeit zur Konzentration schwindet mit jedem Wechsel ein Stück mehr.

Stresshormone auf Dauerschleife: Der physiologische Preis

Eine deutsche Studie macht die körperlichen Folgen sichtbar. Multitasking aktiviert das sympathische Nervensystem und löst eine messbare Stressreaktion aus. Der Körper schüttet Adrenalin und Noradrenalin aus, Herzfrequenz und Blutdruck steigen.

Kurzfristiger Stress kann anspornen. Doch die chronische Daueraktivierung führt zu:

  • Kopfschmerzen und Verspannungen
  • Mentaler Erschöpfung
  • Erhöhtem Burnout-Risiko

Das Gehirn verliert dabei eine entscheidende Fähigkeit: das Priorisieren. Forscher der Ohio State University zeigten per fMRT, dass das Gehirn unter Multitasking-Bedingungen automatisch eine Hierarchie bildet – aber die falsche. Dringende, unwichtige Reize gewinnen gegen strategisch wichtige Aufgaben.

Deep Work statt digitale Hektik: Die Gegenbewegung wächst

Nur etwa 2,5 % der Menschen können Aufgaben tatsächlich effizient parallel bearbeiten. Für alle anderen ist Multitasking eine Falle. Die Erkenntnis setzt sich langsam durch: Unternehmen und Einzelpersonen entdecken Single-Tasking neu.

Der von Cal Newport geprägte Begriff “Deep Work” beschreibt den Gegenentwurf: ablenkungsfreie Konzentration auf eine einzige, anspruchsvolle Aufgabe. Experten fordern:

  • Zeitblöcke für fokussiertes Arbeiten
  • Eliminierung digitaler Dauerstörungen
  • Unternehmenskulturen, die Tiefenarbeit wertschätzen

Die wertvollste Fähigkeit der Zukunft? Sich tief auf eine Sache einzulassen, während alle anderen zwischen Browser-Tabs hin- und herspringen. In einer Welt permanenter Ablenkung wird Fokus zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

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