Movember endet – die stille Krise bleibt
25.11.2025 - 01:19:11Der „Movember” zeigt Wirkung: Millionen setzen weltweit ein Zeichen für Männergesundheit. Doch hinter den Solidaritätsbekundungen offenbart sich eine dramatische Realität. Neue Daten aus der DACH-Region zeichnen ein alarmierendes Bild: Stressbedingte Krankschreibungen erreichen Höchststände, während immer mehr Menschen trotz ernsthafter Leiden zur Arbeit gehen. Was bedeutet das für Unternehmen und Gesellschaft?
Die diesjährige Kampagne endet vor einem ernsten Hintergrund. Während das Bewusstsein wächst, zeigen aktuelle Studien: Die Belastungsgrenzen sind längst überschritten.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Österreichische Männer leben durchschnittlich 79,4 Jahre, Frauen 84,2 Jahre. Diese Differenz ist laut Thomas Dorner, Leiter der Akademie für Altersforschung, nicht biologisch vorbestimmt – sie ist hausgemacht.
Das zentrale Problem: Männer leiden unbemerkt. Der Österreichische Verband für Psychotherapie warnt, dass Depressionen bei ihnen oft hinter körperlichen Beschwerden oder riskantem Verhalten versteckt bleiben. Die Diagnose kommt spät oder gar nicht.
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Die WHO schätzt: Jede Minute stirbt weltweit ein Mann durch Suizid. Der Movember-Schnurrbart fungiert deshalb längst nicht mehr nur als modisches Statement. Er ist zum direkten Gesprächsöffner geworden – einem „Conversation Starter”, der das tödliche Schweigen brechen soll.
63 Prozent gehen krank zur Arbeit
Während das Bewusstsein im Privaten wächst, eskaliert die Situation am Arbeitsplatz. Das brisanteste Phänomen: Präsentismus. Aktuelle Auswertungen zeigen, dass 63 Prozent der Angestellten trotz ernsthafter Krankheit zur Arbeit erscheinen.
Die Gründe sind vielfältig:
- Existenzängste treiben 75 Prozent der Betroffenen
- Falsch verstandenes Pflichtgefühl
- Chronischer Personalmangel
Der Mittelstand schlägt Alarm. Eine Studie der ias-Gruppe offenbart: Fast jede zweite Führungskraft (48,2 %) beobachtet eine Zunahme psychischer Belastungen in der Belegschaft. Bei Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern liegt dieser Wert noch höher.
Die Spirale ist fatal. Wer krank arbeitet, verschleppt Symptome. Die Folge? Noch längere Ausfallzeiten. Die DAK-Gesundheit beziffert diese bei psychischen Erkrankungen auf durchschnittlich 33 Fehltage pro Fall.
Die unsichtbare Last der digitalen Dauerschleife
Abseits der klassischen Arbeitswelt rückt ein weiteres Phänomen in den Fokus: Mental Load – die unsichtbare Last ständiger Planung und Verantwortung.
Influencerin Sarah Harrison brachte das Thema jüngst in einem Interview mit Women’s Health auf den Punkt. Als dreifache Mutter und Unternehmerin beschreibt sie die „unsichtbare To-do-Liste” im Kopf. Es geht längst nicht mehr nur um Arbeitszeit, sondern um kognitive Erschöpfung durch permanente Verfügbarkeit.
Die „Always-on”-Kultur verhindert notwendige Regenerationsphasen. Experten fordern daher nicht nur individuelle Resilienz-Strategien, sondern strukturelle Lösungen – etwa klare Regeln zur Nichterreichbarkeit nach Feierabend.
Milliarden-Schaden durch Wegschauen
Die Fakten zwingen zum Umdenken. Der massive Anstieg an Fehltagen aufgrund psychischer Diagnosen kostet die Volkswirtschaften Milliarden. Während früher körperliche Leiden dominierten, lähmen heute Stress, Angststörungen und Depressionen die Produktivität.
Die Diskrepanz ist enorm: Unternehmen kennen die Studienlage, doch die Umsetzung präventiver Maßnahmen hinkt hinterher. Wer jetzt nicht in betriebliches Gesundheitsmanagement und offene Fehlerkultur investiert, riskiert die eigene Wettbewerbsfähigkeit.
Ein Lichtblick: Die Entstigmatisierung schreitet voran. In Deutschland nutzen inzwischen 41 Prozent der Angestellten psychologische Angebote – ein Zeichen für hohen Leidensdruck, aber auch für gestiegene Akzeptanz.
Was kommt 2026?
Experten erwarten eine Verschärfung der regulatorischen Anforderungen. Die psychische Gefährdungsbeurteilung, theoretisch bereits Pflicht, dürfte deutlich strenger kontrolliert werden.
Zudem wächst der Druck auf die Politik. Die Wartezeiten auf Therapieplätze bleiben inakzeptabel lang und begünstigen die Chronifizierung von Leiden. Technologische Lösungen wie KI-gestützte Therapie-Apps oder digitale Gesundheitsanwendungen werden voraussichtlich an Bedeutung gewinnen.
Der Movember mag enden – doch die Botschaft muss bleiben: Mentale Gesundheit ist kein Nischenthema, sondern das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft. Der offene Umgang damit ist der erste, unverzichtbare Schritt zur Besserung.
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