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Mit der Eskalation im Nahen Osten ist es am Freitag am deutschen Aktienmarkt bergab gegangen.

13.06.2025 - 14:41:34

Aktien Frankfurt: Vor dem Wochenende kein Risiko nach Israels Angriffen auf Iran

Der Dax DE0008469008 verlor am Nachmittag 1,12 Prozent auf 23.505 Punkte, womit er sich von seinem Tagestief bei 23.360 Punkten etwas absetzen konnte.

Anleger zeigten sich risikoscheu und reagierten damit auf die geopolitische Unsicherheit nach israelischen Angriffen auf den Iran. Mit diesen schaltete Israel die Militärführung des Iran aus. Die Attacken richteten sich ferner gegen Atomanlagen des Iran und trafen Ziele in der Hauptstadt Teheran, aber auch im Westen des Landes. Der Iran sprach von einer Kriegserklärung und kündigte eine harte Reaktion an. Er schickte noch am Morgen mindestens 100 Drohnen in Richtung Israel, die Medienberichten zufolge alle abgefangen werden konnten.

Gold war als sicherer Hafen gefragt und die Ölpreise zogen kräftig an. Mögliche Auswirkungen des Ölpreis-Anstiegs auf die künftige Inflationsentwicklung trübten die Stimmung, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Preissteigerungen seien derzeit der absolute Show-Stopper an den Finanzmärkten und störten sowohl die Zinsszenarien als auch das Konjunkturbild der Investoren.

Nachdem der Dax in der Vorwoche noch ein Rekordhoch von 24.479 Punkten erreicht hatte, haben Anleger nun das Zwischentief vom Mai bei 23.274 Punkten im Blick. Darunter droht charttechnisch weiteres Ungemach.

"An den Aktienmärkten folgt die Reaktion dem klassischen Muster: Risiko raus", kommentierten die Experten von Index Radar den Verlauf. Gewinnmitnahmen seien überfällig - die Eskalation im Nahen Osten liefere den passenden Vorwand.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen sank am Freitag um 1,59 Prozent auf 29.722 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 gab um 1,2 Prozent nach.

Rüstungsaktien konnten von der geopolitisch noch fragileren Lage im Nahen Osten nicht durchweg profitieren. Rheinmetall DE0007030009 zeigten sich volatil und standen zuletzt an der Dax-Spitze wieder 1,3 Prozent höher. Im MDax gaben Hensoldt DE000HAG0005 etwas nach, Renk DE000RENK730 hielten sich knapp im Plus.

Weiter unter Druck standen Papiere aus dem Reise- und Luftfahrtbereich - wegen der Einschränkungen im Reiseverkehr durch den kriegerischen Konflikt im Nahen Osten und der steigenden Ölpreise. Lufthansa DE0008232125 verloren 3,5 Prozent. Tui DE000TUAG505 notierten 2,4 Prozent schwächer nach einem bereits am Vortag verbuchten Verlust von 9 Prozent. Fraport DE0005773303 verbilligten sich um 3 Prozent.

Aus Sorge vor einer abkühlenden Konjunktur zeigten sich zyklische Werte aus dem Einzelhandel, dem Automobil-, Bau- und Bankensektor schwach. Adidas DE000A1EWWW0, BMW DE0005190003, Volkswagen DE0007664039 und Deutsche Bank DE0005140008 lagen im Dax hinten mit Abschlägen von bis zu 2,6 Prozent.

Nach einer starken Woche litten zudem im Nebenwerteindex SDax DE0009653386 die Titel des Druckmaschinenherstellers Heidelberger Druck DE0007314007 unter Gewinnmitnahmen mit minus 5,2 Prozent.

@ dpa.de