Millionen, US-Senioren

Millionen US-Senioren ohne Internet: KI-Kurse sollen helfen

09.10.2025 - 21:51:02

Fast jeder dritte Senior offline

Während die USA die „Digital Inclusion Week“ begehen, zeigt ein neuer Bericht eine besorgniserregende Realität: 19 Millionen Amerikaner über 65 Jahre haben noch immer keinen Breitband-Internetanschluss zu Hause. Gleichzeitig starten große Organisationen umfangreiche Programme, um Senioren fit für die digitale Zukunft zu machen – inklusive Kursen über Künstliche Intelligenz.

Die Initiative kommt nicht von ungefähr: Experten warnen, dass die ältere Generation beim digitalen Wandel abgehängt wird. Dabei geht es längst nicht nur um E-Mails oder Online-Shopping – moderne Technologien werden zunehmend zur Grundvoraussetzung für Telemedizin, Bankgeschäfte und den Kontakt zu Familie und Freunden.

Der Report „Aging Connected 2025″ der Organisation AARP zeichnet ein gemischtes Bild. Zwar sank die Zahl der nicht vernetzten Senioren von 22 Millionen (2018) auf 19 Millionen (2023) – dennoch leben 32 Prozent aller über 65-Jährigen ohne heimischen Breitbandanschluss.

Besonders betroffen sind einkommensschwache Haushalte in den Südstaaten. Die Studienautoren betonen die Dringlichkeit: Bis 2030 soll jeder ältere Amerikaner Zugang zum Internet haben.

Chatbots und digitale Assistenten im Lehrplan

Die Antwort der Bildungsbranche ist ambitioniert. Senior Planet, ein Programm von AARP, bietet diesen Herbst Dutzende kostenlose Workshops an – von „Einführung in KI“ bis zu Kursen über das Erkennen von KI-generierten Inhalten.

Die Teilnehmer lernen den Umgang mit ChatGPT und Google Gemini, planen Reisen mit KI-Unterstützung oder lassen sich beim Verfassen von E-Mails helfen. Sogar das Erstellen digitaler Kunst steht auf dem Programm.

Parallel dazu startete die Boise State University einen kostenlosen Online-Kurs namens „AI Tools for Seniors“. Hier erfahren Teilnehmer, wie KI als digitaler Begleiter funktioniert, bei Alltagsaufgaben hilft und gleichzeitig sicher genutzt wird.
Anzeige: Passend zur digitalen Teilhabe im Alter: Neues Android-Handy gekauft und unsicher, wo Sie anfangen sollen? Die kostenlose Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie Sie nichts falsch machen – vom Einrichten bis WhatsApp. Inklusive 5-teiligem E-Mail-Grundkurs „Computer und Internet leicht gemacht“ in einfachem Deutsch. Jetzt das Gratis-Starterpaket für Android-Einsteiger sichern

Millionenschwere Förderung für lokale Projekte

Die Internet Society Foundation stellte diese Woche 2,3 Millionen Euro für elf digitale Bildungsprojekte weltweit bereit. In den USA kooperiert die National Council on Aging mit dem Telekom-Riesen AT&T: Seniorenzentren und gemeinnützige Organisationen erhalten Zuschüsse zwischen 3.800 und 7.600 Euro plus Laptops.

Bewerbungsschluss ist August 2025, Projektstart Oktober. Das Programm ist Teil der bundesweiten Digital Equity Act, die Milliarden in die digitale Bildung investiert.

Mehr als nur Internetanschluss

„Es geht um Unabhängigkeit und soziale Teilhabe“, erklären Fachleute. Wer heute nicht digital versiert ist, hat Schwierigkeiten beim Zugang zu Telemedizin, Online-Banking oder schlicht beim Kontakt zu Enkeln via Videochat.

Eine AARP-Umfrage aus 2024 zeigt jedoch: Nur zwei Drittel der über 50-Jährigen fühlen sich sicher im Umgang mit digitalen Technologien. Hauptsorgen sind Datenschutz und das Gefühl, dass Technik nicht für ihre Altersgruppe entwickelt wird.
Anzeige: Übrigens: Wer sich beim Smartphone um Datenschutz sorgt, sollte die 5 wichtigsten Schutzmaßnahmen kennen. Der kostenlose Ratgeber zeigt Schritt für Schritt, wie Sie WhatsApp, Online-Banking & Co. absichern – ganz ohne teure Zusatz-Apps. Jetzt das kostenlose Android-Sicherheitspaket herunterladen

KI-Assistenten für den Alltag

Die Zukunft verspricht noch mehr: Das MIT Media Lab arbeitet an MemPal, einem tragbaren KI-Assistenten für Menschen mit Gedächtnisproblemen. Solche Innovationen könnten das selbstständige Leben im Alter revolutionieren.

Das ehrgeizige Ziel bleibt bestehen: Bis 2030 soll jeder ältere Amerikaner vernetzt sein. Ob das gelingt, hängt nicht nur von der Infrastruktur ab – sondern davon, wie erfolgreich die neuen Bildungsprogramme Vertrauen in die Technologie schaffen.

@ boerse-global.de