Milliarden-Marke erneut bestätigt, getrübte Aussichten für 2024 (FOTO)Espelkamp - Die HARTING Technologiegruppe erwirtschaftet zum zweiten Maleinen Umsatz leicht über eine Milliarde Euro.
01.12.2023 - 15:13:19HARTING Stiftung & Co. KG / Milliarden-Marke erneut bestätigt, getrübte ...
Nach dem Rekordergebnis von 1.059Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2021/22 erzielte das Espelkamper Unternehmen imGeschäftsjahr 2022/2023 einen Umsatz von 1.036 Mrd. EUR. (- 2,2 %). "Damit istdas eingetreten, was wir im vergangenen Jahr prognostiziert haben - eineSeitwärtsbewegung nach den vorhergehenden Boomjahren", so Philip Harting, CEOder HARTING Technologiegruppe.
Dabei stellte sich die Umsatzverteilung in den Regionen uneinheitlich dar und"spiegelt damit die zunehmende Volatilität und die unterschiedlichengeopolitischen Rahmenbedingungen wider", erläuterte Harting weiter. Die RegionAmericas profitiere von wirtschaftspolitischen Anreizen - wie dem InflationReduction Act - und wuchs um 12 Mio. EUR (+ 9%) auf 159 Mio. EUR, während Asiendurch den derzeit schwachen chinesischen Markt um 24 Mio. EUR schrumpfte (-9%).Deutschland blieb mit 277 Mio. EUR (+2%) nahezu stabil. EMEA (Europa ohneDeutschland) hingegen verzeichnete einen Umsatzrückgang um 18 Mio. EUR (-5%) auf355 Mio. EUR. Der Personalbestand sank zum Stichtag 30. September 2023 um 241Mitarbeitende von 6.446 auf 6.205 - im Wesentlichen bedingt durch den Verkaufvon HARTING Systems (-160 MA) und die Stilllegung der Gesellschaften in Russland(-61 MA).
"Mit unseren Investitionen in Höhe von 76 Mio. EUR, welche deutlich über denAbschreibungen liegen, stärken wir unsere Produktion, Entwicklung sowieOrganisationsstrukturen und Prozesse. Dazu gehören Kapazitätserweiterungen inRumänien (Agnita), eine neue E-Mobility-Linie in Mexiko und das aktuelleröffnete neue Werk in Vietnam. Zudem flossen erhebliche Mittel in die weitereDigitalisierung und Automatisierung von Produktion und Prozessen - auch an denStandorten Espelkamp und Rahden. Unsere Ziele sind klar: Angesichts derschwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, deutlicher Kostensteigerungen,sowie überbordender Regulierung, müssen wir uns mehr denn je robust undnachhaltiger aufstellen", so Harting. Es gelte konsequent weiter zuautomatisieren und zu digitalisieren sowie die Kosten von Gaslieferungen zusenken und langfristigen Zugriff auf Rohstoffe zu wettbewerbsfähigen Kostensicher zu stellen. Nur so könne das Unternehmen die Grundlagen für weiteresWachstum schaffen - welche im zunehmenden Maße im Ausland liegen.
Aber auch in Deutschland habe der Elektro-Mittelstand große Chancen durch seineinnovativen Lösungen der Klima-Wende sowie der Nachhaltigkeit Vorschub zuleisten, wie Harting anhand mehrerer Beispiele aus seinem Unternehmen deutlichmachte. So entwickle und liefere die HARTING Technologiegruppe die Connectivityfür die All-Electric-Society - für eine elektrifizierte und de-karbonisierteWelt. "Nachhaltigkeit, der Schutz unserer Umwelt ist neben unseremgesellschaftlichen Engagement unsere DNA".
Nicht zuletzt der Ukraine-Krieg und die darauffolgende Energiekrise habe dasUnternehmen darin bestärkt, die Energie- und Wärmeversorgung des Unternehmensauf eine unabhängige und vor allem klimaneutrale Grundlage zu stellen. "Nachdemwir bereits seit über zehn Jahren zu 100 Prozent auf Ökostrom setzen, werden wirmit dem Erwerb einer weiteren Biogasanlage in Espelkamp mittels einerDirektanbindung an unsere Produktion nun auch zu 100 Prozent unabhängig vomGasnetz und können dabei gleichzeitig den Carbon-Footprint um 1200 Tonnen proJahr reduzieren", berichtet Harting über eine Investition in zweistelligerMillionenhöhe.
Bis 2027 will die Unternehmensgruppe den CO2-Ausstoß auch weltweit um 60 Prozentsenken und 2030 Klimaneutralität herstellen. Dazu investiert HARTING auch imGeschäftsjahr 2023/24 erneut rund 75 Mio. EUR in die Entwicklung neuerConnectivity-Lösungen für die De-Karbonisierung, Digitalisierung undAutomatisierung, in Strukturen und Prozesse sowie die weitere Globalisierungdurch markt- und regionalspezifische Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten.
Trotz aller Anstrengungen, die das Unternehmen zur Zukunftssicherung unternehme,sieht Harting für das laufende Geschäftsjahr eine eingetrübteWirtschaftsentwicklung und aufgrund der um gut zehn Prozent gesunkenenAuftragseingänge ein Unterschreiten der Milliarden-Euro-Marke. "Wir planen miteinem Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich."
Dabei versucht das Unternehmen so gut es geht - mit einer flexiblenProduktionssteuerung sowie punktuell eingesetzter Kurzarbeit - gegenzusteuern.Wir prüfen ständig weitere Maßnahmen vor dem Hintergrund der akutenEntwicklungen. Trotz der aktuell herausfordernden Situation und einermöglicherweise über 2024 hinausgehenden Stagnation schaut Harting langfristigoptimistisch in die Zukunft: "Ein Teil unserer Unternehmensvision lautet: Wirwollen ein Weltunternehmen werden. Und aufgrund der stetigen Entwicklung in denletzten drei Jahren steht für mich fest: Wir müssen ein Weltunternehmen werden.Diesen Weg gehen wir mutig, konsequent und voller Hoffnung."
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