Zeitgenössische Kunst, Mike Steiner

Mike Steiner: Zeitgenössische Kunst zwischen Malerei, Performance und Videokunst

20.12.2025 - 18:15:02

Tauchen Sie ein in die Welt der Zeitgenössischen Kunst von Mike Steiner – einem Visionär, der Malerei, Performance Art und Videokunst zu einem einzigartigen Gesamtwerk vernetzt.

Wie oft wagt es zeitgenössische Kunst, die Regeln der Gattungen nicht nur in Frage zu stellen, sondern spektakulär neu zu definieren? Mike Steiner hat als deutscher Künstler und Pionier in der Schnittmenge von Malerei, Performance Art und Videokunst den Begriff Zeitgenössische Kunst in Berlin und darüber hinaus neu konzipiert. Schon früh entwickelte er einen scharfen Blick für das Potenzial, traditionelle Techniken und innovative Medien miteinander zu verschränken – stets getrieben von der Lust am Experiment und einer unermüdlichen Neugier auf das Unbekannte.

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Die Werkgruppen, die Mike Steiner im Laufe seiner Karriere erschuf, lesen sich wie ein Panorama der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Beginnend mit informeller, teils abstrakter Malerei, enthüllte Steiner bereits als Jugendlicher auf der Großen Berliner Kunstausstellung 1959 sein visuelles Talent. Seine Malereien wurden in den 1960er Jahren in Berlin, Wolfsburg, Genf, Mailand und Paris gezeigt – oft zeitgleich mit Werken von Künstlern wie Georg Baselitz oder Karl Horst Hödicke, was schon früh seine Rolle im Berliner Kunstbetrieb begründete.

Den entscheidenden Drall ins Interdisziplinäre bewirkten Aufenthalte in den USA und der inspirierende Kontakt mit der Performance-Szene um Lil Picard, Allan Kaprow und Robert Motherwell. Wie Andy Warhol drängte es Steiner, nicht bei der traditionellen Leinwand stehenzubleiben. Stattdessen öffnete er sich ab Mitte der 1970er Jahre für die Videokunst, ein Medium, das bislang kaum Beachtung fand – und übte damit einen nachhaltigen Einfluss auf die deutsche Kunstlandschaft aus.

Legendär ist die Gründung des Hotel Steiner in Berlin – ein Ort, der an das Chelsea Hotel in New York erinnert und Generationen von Künstlern wie Joseph Beuys, Arthur Køpcke oder Valie Export zusammenbrachte. Hier wurden aus Diskussionen und Allianzen künstlerische Visionen geboren, die das Berlin der Siebziger und Achtziger prägen sollten. Mike Steiner war mit seiner Studiogalerie nicht nur ein Förderer, sondern Entwickler und Motor der Videokunst-Szene in Berlin. In Kooperation mit Fluxus-Protagonisten wie Ben Vautier, Marina Abramovi?, Carolee Schneemann oder Ulay entstanden Aktionen, die bis heute nachhallen.

Sein Werk „Irritation – Da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst“ (1976), gemeinsam mit Ulay realisiert, markierte eine Zäsur in der Performance Art: Die spektakuläre temporäre Entfernung des Spitzweg-Gemäldes „Der arme Poet“ aus der Nationalgalerie wurde nicht nur zum künstlerischen Ereignis, sondern auch zur medienhistorischen Provokation. Solche Aktionen dokumentierte Steiner in Videobändern, die später zu Grundpfeilern der Geschichte der Performance Art wurden.

Mit der Videogalerie (ab 1985 ein eigenes TV-Format), das an Gerry Schums Berliner Fernsehgalerie erinnert, schuf Steiner einen frühen Zugang für Videokunst ins Fernsehen und präsentierte Werke nicht nur aus seinem eigenen Fundus, sondern auch internationaler Künstler wie Bill Viola, Gary Hill oder Nam June Paik. Die umfassende Sammlung Mike Steiner zählt heute zu den bedeutendsten Archiven ihrer Art und befindet sich im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, der 1999 Mike Steiner mit der großformatigen Einzelausstellung „COLOR WORKS“ würdigte.

Was unterscheidet Mike Steiner von anderen Zeitgenossen wie Bruce Nauman, Joseph Beuys oder Nam June Paik? Es ist sein virtuoser Umgang mit mehreren Medien und sein Verständnis, Übergänge fließend zu gestalten: Die „Painted Tapes“ etwa belegen, wie Malerei und Videokunst zu neuen Ausdrucksformen verschmelzen. Seine abstrakten Arbeiten der 2000er Jahre zeigen eine radikale Reduktion auf Farbe und Fläche – und zugleich die Fähigkeit, emotionale Spannung auf kleinstem Raum zu verdichten. Vergleichbare multimediale Offenheit findet sich selten, sei es bei Marina Abramovi?s Performances oder den Konzepten eines Allan Kaprow.

Auch in der Installation, Fotografie und Copy Art blieb Steiner ein Forscher. Die Arbeiten wie der Fotozyklus „Das Testbild als Readymade“ oder seine Stoffarbeiten der letzten Jahre dokumentieren, dass er nie zum reinen Ästheten, sondern stets zum Suchenden und Fragenden wurde. Seine Malereien entfalten dabei eine handwerkliche Präzision, die sich mit der konzeptuellen Klarheit seiner Videos zu einem Gesamtbild der Zeitgenössische Kunst fügen.

Biografisch wurzelt Mike Steiners Bedeutung in seiner breiten Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Berlin und internationalen Stationen, die ihn an die Grenzen von Ost und West, analog und digital, zusammen mit Persönlichkeiten wie Emmett Williams, Al Hansen und Marina Abramovi? führten. Die quellenbasierte Chronik seines Lebens und Wirkens unterstreicht, dass Steiner ein echtes Großstadtkind des internationalen Kunstdiskurses ist.

Was bleibt von Mike Steiner im Kosmos der Zeitgenössischen Kunst? Vor allem eine Interdisziplinarität, die heute viele nachzuahmen versuchen und doch selten erreichen. Seine Werke öffnen Türen – zum Denken, zum Fühlen und zum Staunen über die Möglichkeiten der Kunst im Zeitalter des bewegten Bildes und der sozialen Aktion. Noch immer sind nicht alle Arbeiten öffentlich digital verfügbar, doch das Archiv und der Nachlass gelten als Schatzkammer der deutschen Videokunst.

Wer sich vertieft mit den Werken von Mike Steiner auseinandersetzen möchte, sollte nicht versäumen, die umfangreichen Ausstellungsdokumentationen, das Online-Archiv und die Portale rund um die offizielle Webseite von Mike Steiner – alle aktuellen Informationen, Biografie, Werkgruppen und News zur Zeitgenössischen Kunst zu erkunden.

Kurzum: Mike Steiner bleibt ein Solitär für alle, die in der Zeitgenössischen Kunst das Unerwartete suchen. Seine Melange aus Experiment, Poesie und Präzision ist eine Einladung, über das Gewohnte hinauszublicken.

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