Migräne: Politiker spricht offen über „unsichtbare Krankheit
08.12.2025 - 23:30:12Die Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek macht ihre chronische Migräne zum Thema – und trifft damit den Nerv der Zeit. Denn während Millionen Betroffene täglich gegen die neurologische Erkrankung kämpfen, zeigen neue Studien: Nicht Medikamente allein, sondern vor allem Entspannungstechniken könnten den Alltag erleichtern.
Am heutigen Montag beschrieb Reichinnek im Interview mit der Rheinischen Post die Migräne als „massive Belastung”, die ihre Konzentrationsfähigkeit einschränkt. Oft müsse sie Termine durchstehen, obwohl starke Schmerzmittel wie Sumatriptan sie benebeln. „Das ist keine einfache Kopfschmerz-Geschichte”, betonte die Politikerin – und spricht damit ein Problem an, das die Medizin gerade neu bewertet.
Während Reichinnek auf Akutmedikamente angewiesen ist, rückt die Forschung eine andere Strategie in den Fokus: Progressive Muskelentspannung (PMR). Eine bahnbrechende Studie der NYU Langone Health, veröffentlicht im Oktober 2025 im Fachjournal JAMA Network Open, liefert erstaunliche Zahlen.
Die sogenannte „RELAXaHEAD”-Studie testete eine Smartphone-App zur angeleiteten Muskelentspannung. Das Ergebnis: 82,4 Prozent der Teilnehmer, die PMR praktizierten, verzeichneten eine deutliche Verbesserung ihrer Alltagsfähigkeit – gemessen am international anerkannten MIDAS-Behinderungsindex. In der Kontrollgruppe, die lediglich ihre Symptome dokumentierte, erreichten diesen Erfolg nur 45,7 Prozent.
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Doch Vorsicht vor falschen Hoffnungen: Die Anzahl der monatlichen Kopfschmerztage sank durch PMR nicht signifikant. Was sich aber dramatisch verbesserte, war die Fähigkeit der Patienten, trotz der Erkrankung zu funktionieren – weniger Arbeitsausfälle, mehr soziale Teilhabe. „Wir verhindern nicht den physiologischen Anfall selbst”, erklärt Studienleiterin Dr. Mia T. Minen, „aber wir reduzieren massiv dessen Auswirkungen auf das Leben.”
Nervenblocka de statt Opioide: Neue Leitlinien revolutionieren Akutbehandlung
Parallel dazu verschiebt sich auch die medizinische Erstversorgung. Am 1. Dezember veröffentlichte die American Headache Society aktualisierte Richtlinien im Fachblatt Headache, die europäische Standards beeinflussen dürften.
Erstmals stufen die Experten Greater Occipital Nerve Blocks (GONB) – Nervenblockaden im Hinterkopf – als „Level A”-Behandlung ein. Das bedeutet: Notaufnahmen sollten diese Injektion von Lokalanästhetikum und Kortikosteroid standardmäßig anbieten. „Wir haben endlich eine starke Alternative zu Opioiden, von denen wir explizit abraten”, betonte Dr. Serena Orr von der University of Calgary, Mitautorin der Leitlinie, in dieser Woche.
Die neue Strategie setzt auf zwei Säulen:
* Akute Attacken: Nervenblocka den und hocheffektive Antiemetika (wie intravenöses Prochlorperazin)
* Prävention und Alltag: Verhaltenstherapien wie PMR zur Senkung der Behinderungslast zwischen den Anfällen
Könnte diese Kombination die Antwort auf eine Krankheit sein, die bisher als kaum kontrollierbar galt?
Mehr als nur ein Kopfschmerz: Warum Reichinneks Offenheit zählt
Reichinneks öffentliches Bekenntnis kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Ihre Schilderung – durch Termine „durchpowern” trotz Schmerzen, Konzentrationsprobleme durch Medikamente – spiegelt exakt das wider, was die NYU-Studie adressiert.
Für Berufstätige wie die Fraktionschefin geht es selten um „Schmerzfreiheit” – ein unrealistisches Ziel bei chronischer Migräne. Entscheidend ist vielmehr die funktionale Freiheit: arbeiten, leben, teilhaben können. Und genau hier setzen Entspannungstechniken an, indem sie helfen, Stress- und Vorbotenphasen besser zu bewältigen.
Die Entstigmatisierung durch prominente Fürsprecher könnte zudem den Druck auf Arbeitgeber und Krankenkassen erhöhen, alternative Therapien anzuerkennen und zu finanzieren.
Ausblick: Das Ende der „Nur-Pillen”-Ära
Der Blick auf 2026 zeigt: Migränebehandlung wird digital und multimodal. Die Erfolge der RELAXaHEAD-Studie legen nahe, dass digitale Therapeutika bald standardmäßig verschrieben werden – parallel zu klassischen Medikamenten.
Patienten dürfen sich auf ein personalisiertes Behandlungsmosaik einstellen:
1. Digitale Prävention: App-basierte Entspannungsverfahren und Biofeedback zur Stressreduktion
2. Interventionelle Akutversorgung: Breiter Zugang zu Nervenblocka den in Notaufnahmen
3. Gesellschaftlicher Wandel: Mehr Anerkennung am Arbeitsplatz und erweiterte Kostenübernahme für alternative Verfahren
Progressive Muskelentspannung heilt keine Migräne – aber sie verwandelt eine lähmende Erkrankung in eine beherrschbare. Bleibt zu hoffen, dass Reichinneks Vorstoß nicht nur für Aufmerksamkeit sorgt, sondern auch für konkrete Verbesserungen im Versorgungsalltag.
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