Mietpreisbremse, Wohnungskrise

Mietpreisbremse verlängert: Wohnungskrise bleibt ungelöst

17.11.2025 - 10:49:12

Die Bundesregierung hat die Mietpreisbremse bis Ende 2029 verlängert. Die bereits im Juli 2025 in Kraft getretene Regelung begrenzt Mieterhöhungen bei Neuvermietungen auf maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete – allerdings nur in angespannten Wohnungsmärkten. Doch kann diese Maßnahme die dramatische Wohnungskrise wirklich eindämmen?

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zwischen 2010 und 2024 explodierten die Nettokaltmieten um 64 Prozent. Besonders hart trifft es Mieter in Berlin, München und Hamburg. Hier sind bezahlbare Wohnungen längst zur Mangelware geworden.

Die finanzielle Belastung wächst: Rund 12 Prozent der Bevölkerung geben mittlerweile mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus. Der EU-Durchschnitt liegt bei lediglich 8,2 Prozent. Die Verlängerung der Mietpreisbremse wird daher als notwendiger Schritt gesehen – aber reicht das aus?

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Das Kernproblem liegt woanders: Der Wohnungsbau ist praktisch zum Erliegen gekommen. Das Regierungsziel von 400.000 neuen Wohnungen jährlich? Verfehlt – und zwar deutlich. 2024 wurden nur 251.900 Wohnungen fertiggestellt, ein Minus von 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Gründe für den Einbruch:

  • Stark gestiegene Baukosten
  • Hohe Zinsen erschweren die Finanzierung
  • Komplexe und langwierige Genehmigungsverfahren
  • Mangelnde Investitionsanreize

Die Prognosen für 2025 und 2026 fallen noch düsterer aus. Während die Nachfrage durch Zuwanderung und kleinere Haushalte ungebrochen hoch bleibt, fehlt das Angebot. Experten warnen: Ohne massiven Neubau-Push wird sich der Druck auf die Bestandsmieten weiter verschärfen.

Mieterverbände fordern Nachbesserungen

Der Deutsche Mieterbund begrüßt die Verlängerung – aber mit deutlicher Kritik. Die Mietpreisbremse greife zu kurz und lasse zu viele Schlupflöcher offen. Besonders problematisch: Möblierte Wohnungen sind von der Regelung ausgenommen, ein beliebtes Umgehungsmodell für Vermieter.

Zentrale Forderungen der Mieterverbände:

  • Schließung von Ausnahmeregelungen
  • Strengere Regeln für Indexmietverträge
  • Massives Investitionsprogramm für sozialen Wohnungsbau
  • Aktive, gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik

Die Botschaft ist klar: Der Markt allein kann diese Krise nicht lösen. Der Bestand an preisgebundenen Sozialwohnungen schrumpft seit Jahren kontinuierlich – ein fataler Trend.

Zwei-Klassen-Gesellschaft am Wohnungsmarkt

Ein weiteres Problem spaltet den Markt: Die Schere zwischen Bestands- und Neumieten öffnet sich immer weiter. Während langjährige Mieter noch vergleichsweise moderat wohnen, zahlen Neumieter in Ballungsräumen oft 25 Prozent mehr – oder deutlich darüber.

Wer heute umziehen muss, landet in einer Kostenfalle. Berufliche Veränderungen oder familiäre Gründe werden zum finanziellen Risiko. Die Folge: Viele bleiben in unpassenden Wohnungen, weil ein Umzug schlicht unbezahlbar ist. Das hemmt die Fluktuation und verknappt das Angebot zusätzlich.

Die Zinswende als Brandbeschleuniger

Die aktuelle Situation ist das Resultat jahrelanger Fehlentwicklungen. Während die Nachfrage in wirtschaftsstarken Regionen stetig wuchs, hinkte der Neubau massiv hinterher. Immobilien galten als sichere Geldanlage – was die Preise zusätzlich antrieb.

Die abrupte Zinswende zur Inflationsbekämpfung hat diesen Zyklus zwar durchbrochen, aber gleichzeitig den dringend benötigten Neubau praktisch lahmgelegt. Die Politik versucht einen Spagat: Mieter entlasten, ohne Investoren vollständig abzuschrecken. Die Mietpreisbremse ist ein Kompromiss – aber sie schließt die fundamentale Angebotslücke nicht.

Keine Entspannung in Sicht

Für die kommenden Jahre bleibt die Prognose düster. Immobilienexperten erwarten weiter steigende Preise und Mieten. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wird sich zementieren, besonders im unteren und mittleren Preissegment.

Die Debatte über weitere Eingriffe wird schärfer werden. Eine Expertengruppe soll bis Ende 2026 neue Vorschläge vorlegen. Im Fokus stehen die Regulierung von Indexmieten, verstärkter Mieterschutz und die Förderung gemeinnützigen Wohnungsbaus.

Für Millionen Mieter in Deutschland bleibt die Wohnungsfrage eine der drängendsten sozialen Herausforderungen. Die verlängerte Mietpreisbremse mag ein Pflaster sein – aber die Wunde ist tief.

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