Mietpreisbremse, Indexmieten

Mietpreisbremse verlängert: Indexmieten werden reguliert

24.09.2025 - 16:35:02

Die Mietpreisbremse wurde bis 2029 verlängert, während eine Expertenkommission schärfere Sanktionen gegen Mietwucher erarbeitet. Zudem plant das Justizministerium noch dieses Jahr neue Regeln zur Begrenzung von Indexmietverträgen.

Der deutsche Immobilienmarkt steht vor weitreichenden Veränderungen. Der Bundestag hat die umstrittene Mietpreisbremse bereits im Sommer bis 2029 verlängert. Jetzt nimmt die Reform des Mietrechts weiter Fahrt auf.

Eine neu einberufene Expertenkommission hat vergangene Woche ihre Arbeit aufgenommen, um tiefgreifende Anpassungen zu erarbeiten. Im Fokus: schärfere Sanktionen gegen Mietwucher. Gleichzeitig will das Bundesjustizministerium noch dieses Jahr konkrete Regeln zur Begrenzung von Indexmietverträgen vorlegen.

Für Millionen Mieter und Vermieter beginnt damit eine neue Ära rechtlicher Rahmenbedingungen.

Mietpreisbremse läuft bis 2029

Der Bundestag beschloss bereits am 26. Juni die Verlängerung um vier Jahre. Die Regelung wäre Ende 2025 ausgelaufen. Bei Neuvermietungen darf die Miete die ortsübliche Vergleichsmiete um maximal zehn Prozent übersteigen.

Ausnahmen gelten weiterhin für:
* Neubauten nach dem 1. Oktober 2014
* Wohnungen nach umfassender Modernisierung

Mieterschutzverbände feiern den Beschluss als wichtigen Schritt für bezahlbaren Wohnraum. Kritiker bemängeln jedoch: Die Bremse fördert den Neubau nicht und ändert nichts an der strukturellen Wohnungsknappheit.

Indexmieten vor dem Aus?

Besonders umstritten sind Wertsicherungsklauseln, die die Miete direkt an den Verbraucherpreisindex koppeln. Während der jüngsten Inflation führten sie zu drastischen Kostensteigerungen für Mieter.

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig will noch dieses Jahr neue Regeln vorlegen. Konkrete Details zu möglichen Kappungsgrenzen sind noch nicht bekannt. Experten weisen darauf hin: Indexmieten sind besonders bei Neubauten in Großstädten verbreitet.

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Expertenkommission sucht Kompromisse

Das Bundesjustizministerium berief eine Expertenkommission ein, die am 16. September ihre Arbeit aufnahm. Dem Gremium gehören Vertreter von Mieter- und Vermieterverbänden, Richter und Wissenschaftler an.

Kernaufträge bis Ende 2026:
* Effektivere Sanktionen bei Verstößen gegen die Mietpreisbremse
* Neufassung des Bußgeldtatbestands bei Mietwucher
* Praxistaugliche Lösungen für alle Beteiligten

Spannungsfeld zwischen Schutz und Investitionen

Die Entwicklungen spiegeln das Dilemma der deutschen Wohnungspolitik wider. Mieterverbände begrüßen die Reformen als überfälligen Schutz vor Verdrängung. Der Deutsche Mieterbund argumentiert: Strengere Regeln seien nötig gegen „rechtswidriges Profitstreben“.

Eigentümerverbände warnen hingegen vor negativen Folgen. Haus & Grund befürchtet: Weitere Verschärfungen hemmen die Investitionsbereitschaft für dringend benötigten Wohnungsneubau. Die Bilanz von zehn Jahren Mietpreisbremse sei „verheerend“.

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Was kommt als nächstes?

Die nächsten Monate werden entscheidend. Kurzfristig steht der Gesetzentwurf zur Regulierung von Indexmieten an. Parallel landen weitere Themen auf der Agenda: die Vermietung möblierten Wohnraums und Kurzzeitvermietungen, die oft zur Umgehung der Mietpreisbremse genutzt werden.

Die Ergebnisse der Expertenkommission Ende 2026 bilden dann die Grundlage für ein größeres Mietrechts-Reformpaket. Für alle Akteure am Immobilienmarkt bedeutet dies: Die rechtlichen Rahmenbedingungen bleiben in Bewegung.

@ boerse-global.de