Microsoft, Millionen

Microsoft zwingt Millionen Nutzer zum neuen Outlook

29.09.2025 - 12:37:01

Microsoft migriert Alt-Outlook zwangsweise zur neuen PWA-Version, was bei Nutzern heftige Kritik an Performance und fehlenden Funktionen auslöst. Die Umstellung erfolgt gestaffelt bis 2026.

Microsoft treibt eine der umstrittensten App-Migrationen seiner Geschichte voran: Die Zwangsumstellung von Alt-Outlook, Mail und Kalender auf das neue Outlook für Windows spaltet die Nutzerschaft. Während das Unternehmen eine modernere Erfahrung verspricht, hagelt es Kritik wegen Performance-Problemen und fehlender Features.

Die seit Monaten laufende Umstellung erreicht jetzt ihre kritische Phase. Bereits im Januar 2025 begann Microsoft, Business Standard- und Premium-Kunden automatisch zu migrieren. Enterprise-Nutzer folgen ab April 2026 – mit über zwölf Monaten Vorlaufzeit, wie das Unternehmen betont. Nutzer der integrierten Mail- und Kalender-Apps erhalten bereits seit 2024 Umstellungsaufforderungen.
Anzeige: Apropos Outlook-Umstellung: Wenn die Einrichtung hakt oder Konten, Kalender und Archive nicht korrekt übernommen werden, sparen klare Schritt-für-Schritt-Anleitungen viel Zeit. Der kostenlose Outlook-Installationsguide zeigt die richtigen Kontoeinstellungen für gängige Provider, sichere Datenübernahme und praktische Zeitspar-Tipps. Jetzt kostenlosen Outlook-Guide herunterladen

Web-App statt Desktop-Programm

Der Kern des Problems liegt in der Architektur: Das neue Outlook ist im Grunde eine Web-Anwendung, verpackt als Progressive Web App (PWA). Microsoft begründet dies mit Agilität und Einheitlichkeit. Ein gemeinsamer Code ermögliche schnellere Updates und einheitliche Funktionen auf Windows, Mac und im Web.

Die September-Updates 2025 zeigen diesen Entwicklungsturbo: Microsoft rollt erweiterte Mail-Merge-Funktionen aus, KI-gestützte Anhang-Zusammenfassungen per Copilot und verbesserte Offline-Features wie die Kalenderverwaltung ohne Internetverbindung. Das Unternehmen wirbt mit „der modernsten Erfahrung mit Copilot-Features, Themes und zeitsparenden Funktionen wie E-Mail-Pinning und Snoozing“.

Nutzer-Aufruhr und Feature-Lücken

Doch die Realität sieht anders aus. Nutzer überziehen Foren und Microsofts Feedback-Kanäne mit harschem Kritik. Die Hauptklagepunkte: träge Performance, hoher RAM-Verbrauch im Vergleich zur schlanken Mail-App und ein Design, das sich auf Windows-Desktops fremd anfühlt. Verzögerungen bei Grundfunktionen und unzuverlässige Benachrichtigungen nerven zusätzlich.

Besonders Power-User vermissen bewährte Features der Desktop-Version. Multi-Account-Verwaltung und Offline-Funktionen fehlten anfangs völlig – Lücken, die Microsoft schrittweise schließt. Geschäftskunden leiden unter unvollständigen Workflow-Integrationen. Viele weichen daher auf die klassische Version aus, solange der Wechsel-Toggle verfügbar bleibt.
Anzeige: Probleme mit Benachrichtigungen, Mehr‑Konten oder der Synchronisation mit Smartphone und Tablet? Der Gratis-Ratgeber „Outlook richtig einrichten“ führt Sie in wenigen Minuten durch die korrekte Einrichtung – inkl. IMAP/POP-Einstellungen, Datendateien (PST/OST) und nützlichen Workflow‑Tipps für Mails, Kalender und Termine. Kostenlosen Outlook-Ratgeber sichern

Aggressive Zeitpläne und Marktrisiko

Microsofts Fahrplan ist klar: Nach Business-Nutzern 2025 folgen Enterprise-Kunden 2026. IT-Administratoren können die automatische Migration zwar blockieren, doch die Richtung steht fest. Das klassische Outlook wird nur noch bis 2029 für bestehende Installationen unterstützt.

Diese Zwangsmigration ist ein Wagnis. Microsoft riskiert, treue Nutzer zu vergrämen, die an Performance und Funktionstiefe nativer Anwendungen gewöhnt sind. Branchenbeobachter sehen darin eine Streamlining-Strategie, um Services wie Microsoft 365 Copilot tiefer zu integrieren. Die heftige Kritik deutet jedoch darauf hin, dass Microsoft die Nutzer-Bindung ans klassische Outlook unterschätzt hat.

Ungewisse Zukunft für Outlook-Nutzer

Microsoft plant für 2025 einen aggressiven Entwicklungsplan, um Feature-Lücken zu schließen und die Performance zu verbessern. Updates sollen sich auf Zuverlässigkeit, Offline-Fähigkeiten und tiefere Microsoft 365-Integration konzentrieren.

Nutzer stehen zwischen vertrauter Vergangenheit und ungewisser Zukunft. Der Toggle zurück zum klassischen Outlook bleibt vorerst das Rettungsseil – doch sein Verschwinden ist besiegelt. Die nächsten Monate entscheiden, ob Microsofts Vision einer einheitlichen Outlook-Plattform die skeptische Nutzerschaft überzeugen kann. Oder ob sie Alternativen suchen werden.

Diese Outlook-Evolution ist mehr als ein Software-Update – sie zeigt die heikle Balance zwischen Innovation und Nutzererwartung in der modernen Tech-Landschaft.

@ boerse-global.de