Microsoft: Windows 11 bekommt KI-Agent und umstrittene Screenshot-Funktion
26.09.2025 - 12:41:02Microsofts großes September-Update für Windows 11 bringt KI-Optimierungen und schärfere Sicherheit, während die umstrittene Recall-Funktion Datenschutzbedenken auslöst.
Microsoft verteilt in dieser Woche sein großes September-Update für Windows 11. Die Aktualisierung bringt KI-gesteuerte Optimierungen, schärfere Sicherheitskontrollen und eine kontroverse neue Funktion namens „Recall“ mit sich.
Die Updates mit den Versionsbezeichnungen 24H2 und 25H2 erreichen Nutzer über die bekannten Patch Tuesday-Veröffentlichungen wie KB5064081 und KB5065426. Während Microsoft vor allem Stabilität und Performance verspricht, sorgt eine neue KI-Funktion bereits für heftige Diskussionen über Datenschutz.
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KI-Agent übernimmt die Systemsteuerung
Besitzer von Copilot+ PCs erhalten einen direkten KI-Assistenten in der Einstellungen-App. Nutzer können jetzt Systembefehle in natürlicher Sprache eingeben – etwa „Akku optimieren“ – und die KI führt die entsprechenden Anpassungen durch.
Das Update 25H2 bringt zudem ein komplett überarbeitetes Startmenü mit sich. Statt getrennter Bereiche zeigt eine einzige, scrollbare Oberfläche sowohl angeheftete Apps als auch empfohlene Inhalte an. Weniger Klicks, mehr Übersicht – so lautet Microsofts Versprechen.
Allerdings läuft nicht alles glatt: Einige Nutzer berichten von Performance-Problemen bei Streaming-Apps nach den jüngsten Sicherheits-Patches. Auch DRM- und HDCP-Fehler beim Abspielen von Blu-rays häufen sich.
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Schärfere Sicherheit mit Windows Hello
Microsoft reagiert auf die wachsende Bedrohungslage mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Die neue „Administrator-Schutz“-Funktion verlangt Windows Hello-Authentifizierung (PIN oder Fingerabdruck) für alle Aktionen mit Administratorrechten.
Das System erstellt temporäre Admin-Token, die nach Abschluss der Aufgabe automatisch gelöscht werden. So können Schadsoftware keine dauerhaft erhöhten Rechte ausnutzen.
Zusätzlich müssen Apps künftig explizit um Erlaubnis fragen, bevor sie auf Kamera oder Mikrofon zugreifen können. Microsoft entfernt zudem das veraltete NTLM-Authentifizierungsprotokoll und verhindert die lokale Speicherung von 24-Stunden-Standortverlauf.
Geschäftskunden erhalten mit der „Personal Data Encryption“ (PDE) eine neue Verschlüsselungsfunktion, die Daten bis zur Windows Hello-Anmeldung sperrt.
„Recall“: Der umstrittene Screenshot-Protokollant
Die wohl brisanteste Neuerung ist „Recall“ – eine Funktion, die alle paar Sekunden Screenshots des aktiven Fensters erstellt. Nutzer können später in dieser „Timeline“ nach vergangenen Aktivitäten suchen.
Was Microsoft als praktisches Erinnerungswerkzeug bewirbt, bezeichnen Kritiker als „eingebauten Keylogger“. Die Funktion zeichnet faktisch alles auf, was Nutzer am Bildschirm machen.
Microsoft beteuert: Alle Recall-Daten bleiben lokal auf dem Gerät, werden mit BitLocker verschlüsselt und nicht an Server übertragen. Nutzer können Screenshots pausieren, Daten löschen oder bestimmte Apps und Websites ausschließen.
Datenschützern reicht das nicht. Sollte ein Gerät von Malware befallen werden, könnte die entschlüsselte Recall-Datenbank Angreifern Zugang zu sensiblen Informationen bieten. Bereits mehrere Datenschutzbehörden haben Untersuchungen angekündigt.
Balanceakt zwischen Innovation und Datenschutz
Mit dem September-Update zeigt Microsoft seine doppelte Strategie: KI tief ins System integrieren und gleichzeitig die Sicherheit verschärfen. Die neuen Funktionen sollen auch Hardware-Hersteller wie Dell, HP und Lenovo helfen, deren Geräte von den Verbesserungen profitieren.
Doch Recall überschattet diese Fortschritte. Microsoft steht im Zentrum der globalen Debatte über KI und Datenschutz. Während das Unternehmen Nutzerkontrollen eingebaut hat, schafft die systematische Aufzeichnung von Nutzeraktivitäten eine völlig neue Angriffsfläche.
Die Funktion läuft dem Branchentrend zur Datenminimierung zuwider und könnte besonders in Europa mit seinen strengen Datenschutzgesetzen auf regulatorischen Widerstand stoßen.
Künftig will Microsoft KI-Funktionen, die derzeit Copilot+ PCs vorbehalten sind, auf weitere Geräte ausweiten – sobald Intel- und AMD-Hardware aufholt. Auch die „Click to Do“-Funktion, die per KI Tabellendaten direkt an Excel weiterleitet, soll ausgebaut werden.
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Beim Datenschutz dürfte der Recall-Widerstand Microsoft zu mehr Transparenz zwingen. Ob das Unternehmen das Vertrauen seiner Nutzer behalten kann, wird sich an seinem Umgang mit der Kritik entscheiden.