Microsoft: Windows 11 bekommt AVX-Unterstützung für ARM-Chips
21.10.2025 - 07:11:02Microsofts Oktober-Update für Windows 11 ARM-Geräte schaltet AVX-Unterstützung frei und macht zahlreiche bisher inkompatible Anwendungen und Spiele nutzbar. Die Prism-Emulation überwindet eine zentrale Hürde für ARM-Prozessoren.
Windows 11 durchbricht die Kompatibilitäts-Barriere: Mit dem Oktober-Update können ARM-basierte PCs endlich moderne Spiele und anspruchsvolle Software ausführen. Microsoft aktiviert AVX-Unterstützung über die Prism-Emulation – ein Meilenstein für die Zukunft effizienter Prozessoren.
Die Neuerung erreicht ab sofort alle Windows 11 ARM-Geräte und markiert Microsofts entscheidenden Vorstoß im Kampf um die Zukunft des PC-Marktes. Nutzer von Copilot+ PCs und Geräten mit Snapdragon X-Chips können nun auf einen deutlich größeren Software-Katalog zugreifen. Viele beliebte Spiele und Programme, die bisher schlicht verweigerten zu starten, laufen jetzt.
Der AVX-Durchbruch: Warum diese Aktualisierung alles verändert
Jahrelang war die fehlende Unterstützung für Advanced Vector Extensions (AVX) der Hauptgrund, warum Windows auf ARM-Chips scheiterte. Diese seit 2008 von Intel genutzten Prozessor-Anweisungen ermöglichen es CPUs, mehrere Berechnungen gleichzeitig durchzuführen – essentiell für moderne Spiele und kreative Software.
Das Problem: ARM-Architektur besitzt diese x86-spezifischen Befehle nicht. Deshalb prüfen viele Spiele-Engines und Anwendungen vor dem Start, ob AVX verfügbar ist. War es das nicht, verweigerten sie schlicht den Dienst. Steam-Bibliotheken blieben weitgehend unzugänglich, produktive Tools funktionierten nicht.
Microsofts Oktober-Update löst dieses Kernproblem durch ausgeklügelte Emulation. Nicht die Hardware wurde verändert, sondern die Software lernte, ARM-Chips die benötigten Fähigkeiten vorzugaukeln.
Anzeige: Apropos Kompatibilität – während Microsoft mit AVX-Emulation die Software-Hürde senkt, scheitern viele Nutzer noch am offiziellen Hardware-Check von Windows 11. Der legale Weg funktioniert trotzdem: Ein kostenloser PDF‑Report zeigt Schritt für Schritt, wie Sie Windows 11 auch auf „inkompatiblen“ PCs installieren – ohne neue Hardware und ohne Datenverlust. Ideal auch für Einsteiger, verständlich erklärt vom IT‑Experten. Jetzt den Gratis‑Report sichern
Prism-Emulation: Die Technik hinter dem Wunder
Verantwortlich für den Durchbruch ist Microsofts “Prism”-Emulator, Herzstück von Windows 11 ab Version 24H2. Prism übersetzt x86-Code transparent in ARM-verständliche Anweisungen. Das aktuelle Update KB5066835 schaltet nun die AVX/AVX2-Funktionen frei.
Während Emulation bei Windows auf ARM nicht neu ist, stellt AVX-Unterstützung einen Quantensprung dar. Der virtuelle Prozessor kann nun alle wichtigen 64-Bit-Anwendungen täuschen – sie glauben, auf einem kompatiblen x86-System zu laufen.
Ein Haken bleibt: 32-Bit-Programme profitieren noch nicht. Und die Emulation kostet Leistung – wie viel, hängt vom jeweiligen Programm ab.
Endlich mehr Spiele und Software
Der praktische Nutzen ist enorm: Plötzlich läuft ein Großteil der bisher incompatiblen Software. Spiele, die auf AVX angewiesen sind, starten jetzt problemlos auf ARM-Geräten. Auch Teile der Adobe Creative Cloud, die diese Befehle benötigen, funktionieren wieder unter Emulation.
Microsoft verfolgt dabei eine umfassende Strategie. Parallel arbeitet das Unternehmen mit Anti-Cheat-Entwicklern wie BattlEye und Denuvo zusammen – ein weiterer Stolperstein für Online-Multiplayer-Spiele fällt weg. Kombiniert mit neuen Technologien wie Auto Super Resolution entsteht erstmals eine echte Gaming-Alternative auf ARM.
Microsofts Antwort auf Apple und Qualcomm
Der Prism-Ausbau ist Microsofts notwendige Reaktion auf den sich wandelnden PC-Markt. Qualcomms Snapdragon X Elite und Apples M-Serie setzen die x86-Welt unter Druck. Apples Rosetta 2 zeigte bereits, wie nahtlos die Übersetzung zwischen Architekturen funktionieren kann.
Mit der AVX-Kompatibilität macht Microsoft Windows-ARM-Geräte für Mainstream-Nutzer attraktiv, die erwarten, dass ihre Software einfach funktioniert. Auch wenn die Emulation nie die Leistung nativer Anwendungen erreicht, schafft sie eine entscheidende Brücke.
Analysten sehen einen Wendepunkt: Die Hürde für den Wechsel von traditionellen x86-Laptops zu effizienten ARM-Designs schmilzt dahin, ohne dass Nutzer auf ihre Lieblings-Software verzichten müssen.
Ausblick: Der Weg zu nativer Performance
Trotz des Meilensteins bleibt das langfristige Ziel klar: Native ARM64-Anwendungen ohne Emulations-Ballast. Je größer der Marktanteil ARM-basierter Windows-Geräte wird, desto mehr Entwickler werden in native Portierungen investieren.
Microsoft wird Prism weiter verfeinern und die Kompatibilität ausbauen. Die AVX-Unterstützung markiert nicht das Ende der Entwicklung, sondern den entscheidenden Schritt, der Windows 11 auf ARM von einem vielversprechenden Experiment zu einer vollwertigen Plattform für Arbeit und Gaming macht.