Microsoft verlängert Windows-10-Support in Europa kostenlos
28.09.2025 - 16:33:02Microsoft bietet europäischen Windows-10-Nutzern ein zusätzliches Jahr kostenloser Sicherheitsupdates bis Oktober 2026, nachdem Verbraucherschützer Druck ausgeübt hatten.
Überraschende Wende nur Wochen vor dem geplanten Support-Ende: Microsoft gewährt EU-Nutzern ein zusätzliches Jahr Sicherheitsupdates – völlig kostenfrei.
Europäische Verbraucherschützer hatten Druck gemacht, jetzt lenkt der Software-Riese ein. Während Nutzer weltweit für erweiterte Sicherheitsupdates zahlen sollten, erhalten alle Anwender im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) die kritischen Patches bis Oktober 2026 gratis. Was steckt hinter diesem Kurswechsel?
Ursprünglich sollte Windows 10 am 14. Oktober 2025 endgültig in Rente gehen. Für Hunderte Millionen Nutzer bedeutete das eine schwierige Entscheidung: Neue Hardware kaufen, 30 Dollar für Sicherheitsupdates zahlen oder das Risiko eingehen, ohne Schutz vor Cyberangriffen zu arbeiten.
Doch die Verbraucherschutzorganisation Euroconsumers, die 1,5 Millionen Haushalte vertritt, sah darin einen Verstoß gegen das EU-Gesetz über digitale Märkte (DMA). Sicherheitsupdates gegen Geld oder Datenweitergabe zu tauschen – das ging den Europäern zu weit.
Brüssel zeigt Zähne: Verbraucherschützer triumphieren
Der Rückzieher von Microsoft gilt als Meilenstein für den digitalen Verbraucherschutz. Euroconsumers hatte argumentiert, dass die Verknüpfung lebenswichtiger Sicherheitspatches mit kostenpflichtigen Services unfair sei.
„Wir freuen uns, dass Microsoft eine kostenlose Option für Windows-10-Nutzer im EWR anbietet“, erklärte die Organisation nach dem Erfolg. Besonders wichtig: Die Updates kommen ohne versteckte Bedingungen wie Cloud-Backups oder Belohnungspunkte-Programmen.
Microsoft selbst räumte ein, die „regionalen Erwartungen“ berücksichtigen zu müssen. Eine diplomatische Formulierung für: Die EU-Gesetze lassen uns keine andere Wahl.
So kommen deutsche Nutzer an die kostenlosen Updates
Für Windows-10-Anwender in Deutschland und den anderen EU-Staaten wird der Zugang zu den Sicherheitsupdates deutlich vereinfacht. Die bisherigen Hürden – Gebühren, Belohnungspunkte oder Cloud-Synchronisation – entfallen komplett.
Eine Bedingung bleibt: Nutzer müssen sich mit einem Microsoft-Konto anmelden und mindestens alle 60 Tage einloggen. Wer diese Frist verpasst, verliert den Zugang zu den Updates – kann sich aber problemlos wieder registrieren.
Die Berechtigung erscheint automatisch in den Windows-Update-Einstellungen, sofern Windows 10 in der Version 22H2 läuft. Geschäftskunden mit Domänen-PCs sind ausgenommen – für sie gelten weiterhin die kommerziellen ESU-Tarife.
Cybersecurity-Notstand: Millionen PCs in Gefahr
Die Entscheidung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Schätzungsweise 40 bis 45 Prozent aller PCs weltweit laufen noch mit Windows 10. Nach dem Support-Ende werden sie zu gefundenen Fressen für Hacker, da Sicherheitslücken nicht mehr geschlossen werden.
Das Problem: Viele Geräte können gar nicht auf Windows 11 wechseln. Microsofts neuestes System verlangt moderne Hardware-Features wie den TPM-2.0-Sicherheitschip. Millionen funktionsfähige Computer drohen vorzeitig auf dem Schrott zu landen.
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Die kostenlose Verlängerung verschafft zumindest den Europäern Luft zum Atmen. Ein Jahr mehr Zeit, um den Hardware-Wechsel zu planen – und dabei geschützt zu bleiben.
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Europas neue Macht: Wenn Brüssel, dann alle
Microsofts Nachgeben zeigt die wachsende Regulierungsmacht der EU. Das Gesetz über digitale Märkte entfaltet bereits Wirkung, obwohl noch nicht alle Bestimmungen greifen. Andere Tech-Konzerne dürften aufmerksam zusehen – und ihre eigenen Praktiken überdenken.
Bemerkenswert ist die geografische Spaltung: Während EU-Bürger kostenlose Updates erhalten, müssen Nutzer in den USA, Asien oder anderen Regionen weiterhin zahlen. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bei der Cybersicherheit, verursacht durch unterschiedliche Rechtssysteme.
Die EU treibt ohnehin längere Produktlebenszyklen voran. Bereits beschlossen sind längere Software-Unterstützung und Ersatzteil-Verfügbarkeit für Smartphones. Microsofts Zugeständnis passt in diesen Trend – auch wenn es nur eine Übergangslösung ist.
Aufschub mit Ablaufdatum: Oktober 2026 ist endgültig
Die Verlängerung ist kein Dauerlösung, sondern ein Aufschub. Nach Oktober 2026 ist definitiv Schluss mit Windows-10-Support für Verbraucher. Dann stehen alle Nutzer wieder vor der gleichen Entscheidung: Hardware-Upgrade oder Sicherheitsrisiko.
Microsoft macht keinen Hehl aus seinem Ziel: Alle sollen auf Windows 11 wechseln. Das kommende Jahr wird entscheidend, um die Migration zu planen. Sicherheitsexperten warnen eindringlich vor der Nutzung nicht unterstützter Betriebssysteme.
Für europäische Nutzer bleibt die Botschaft klar: Ein Jahr geschenkte Zeit – aber danach wird es ernst.