Microsoft, UK-Regierung

Microsoft und UK-Regierung treiben digitale Kompetenz voran

16.12.2025 - 23:30:12

Während Microsoft mit einer neuen Akademiker-Plattform auf KI-Spezialwissen setzt, investiert die britische Regierung Millionen in Grundbildung für benachteiligte Gruppen. Die digitale Spaltung vertieft sich – und die Antworten werden immer differenzierter.

In einer konzertierten Woche der digitalen Bildungsoffensiven zeigen Großkonzerne und Staaten, wie sie die wachsende Kluft bei den digitalen Fähigkeiten schließen wollen. Die Strategien könnten unterschiedlicher nicht sein: Während Microsoft mit einem neuen Academic Research Skilling Hub die wissenschaftliche Elite fit für Künstliche Intelligenz machen will, pumpt die britische Regierung 13,7 Millionen Euro in Basis-Kenntnisse für gesellschaftlich Schwache. Die Botschaft ist klar: Digitale Kompetenz ist längst mehr als PC-Bedienung – sie entscheidet über wirtschaftlichen Anschluss und wissenschaftlichen Fortschritt.

Der Software-Riese hat am Montag offiziell seine Academic Research Skilling Hub gestartet. Die Plattform, entwickelt mit dem paneuropäischen Forschungsnetzwerk GÉANT, soll Wissenschaftlern und IT-Profis den Einstieg in Cloud-Computing und Künstliche Intelligenz erleichtern. Sie bündelt Schulungen, technische Module und Leitfäden rund um Microsoft Azure, mit starkem Fokus auf KI und Maschinelles Lernen.

„Cloud-Dienste und KI-Werkzeuge werden zunehmend zu einem integralen Bestandteil moderner Forschung und verändern die Art und Weise, wie Wissenschaft betrieben wird“, erklärte Microsoft. Das Angebot richtet sich speziell an europäische Forschungs- und Bildungseinrichtungen, die bereits Microsoft-Cloud-Dienste nutzen. Damit adressiert der Konzern eine Nische der digitalen Kompetenz: das hochspezialisierte Technikwissen, das für wissenschaftliche Durchbrüche mit Hightech-Werkzeugen nötig ist.

Großbritannien: 13,7 Millionen für digitale Basisbildung

Während Microsoft die Spitze fördert, setzt die britische Regierung auf die Breite. Digitalministerin Liz Lloyd gab am vergangenen Mittwoch die Empfänger des Digital Inclusion Innovation Fund bekannt. Die 13,7 Millionen Euro fließen in 80 lokale Projekte im ganzen Land. Zielgruppen sind besonders vulnerable Gruppen: ältere Menschen, Obdachlose und benachteiligte Jugendliche.

„Kostenlose Unterstützung, um Menschen online zu bringen, wird jetzt in Gemeinden in jeder Region des Landes angeboten“, so Ministerin Lloyd. Hintergrund sind alarmierende Zahlen: Rund 8 Millionen Erwachsene in Großbritannien fehlen grundlegende digitale Fähigkeiten, 1,6 Millionen leben komplett offline. Die Folgen sind gravierend – wer nicht online bankt, Arzttermine bucht oder günstige Angebote findet, verliert finanziell den Anschluss.

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Die geförderten Projekte sind kreativ: Einige nutzen E-Sports, um Jugendliche in Nordengland und den Midlands zu erreichen. Andere helfen mehr als 7.000 Senioren, Gesundheits-Apps zu nutzen. Die Devise lautet: Geräte und Training müssen zusammenkommen.

Digitale Kompetenz 2025: Vom Smartphone bis zur KI

Die parallelen Initiativen zeigen, wie sich der Begriff digitale Kompetenz bis Ende 2025 gewandelt hat. Das Anforderungsprofil ist breiter denn je.

Auf der einen Seite steht die grundlegende Kompetenz: Smartphone bedienen, Internet nutzen, essentielle Dienste finden. Hier investiert Großbritannien. Auf der anderen Seite wächst die fortgeschrittene Kompetenz: mit KI, Cloud-Infrastruktur und Datenanalyse arbeiten. Hier setzt Microsoft an.

Bildungsexperten beobachten diesen Trend seit dem Hype um generative KI-Tools ab 2023. „KI-Kompetenz“ gilt inzwischen als eigenständige, essentielle Fähigkeit – deutlich entfernt von traditionellen Computerkenntnissen. Die Debatte reicht sogar bis in den Jugendschutz: In Australien lösen Diskussionen über ein Social-Media-Verbot für Unter-16-Jährige Forderungen nach umfassenden Digitalkompetenz-Lehrplänen aus. Die Argumentation: Zugangsbeschränkungen müssen durch Aufklärung über gesunde digitale Gewohnheiten und kritisches Denken ergänzt werden.

Ausblick 2026: Der Wettlauf um die Kompetenz von morgen

Die Dynamik wird sich 2026 voraussichtlich noch verstärken. Die britische Regierung hat bereits das nächste Großprojekt angekündigt: Das TechFirst-Programm mit einem Volumen von rund 219 Millionen Euro soll 2026 starten und eine Million Schüler erreichen. Ziel ist es, grundlegende Tech-Kenntnisse direkt im Klassenzimmer zu verankern.

Im Unternehmenssektor dürfte der Fokus auf KI-Integration bleiben. Nach Microsofts Vorstoß erwarten Branchenbeobachter ähnliche Plattformen von Wettbewerbern wie Google und AWS, die gezielt den Hochschul- und Forschungssektor umwerben. Es geht um die nächste Generation von Cloud-Nutzern – und letztlich um die wirtschaftliche Zukunft in einer KI-getriebenen Welt. Die digitale Spaltung schließt sich nicht von allein.

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